Zurzeit sind die Ananas Preise insgesamt niedrig, die hohen Preise der letzten zwei Jahre gehören der Vergangenheit an; das liegt vor allem am Angebot. Obwohl der chinesische Markt nun für einige südamerikanische Produzenten geöffnet ist, hat sich dies nicht auf die Mengen auf anderen Märkten ausgewirkt. Neue Produktionsländer erschließen den Markt und werden bald Ananas exportieren. Es gibt auch einige neue Trends im Ananas Sektor - Ananas ohne Krone, Bio oder rote Ananas aus Brasilien werden immer beliebter.
EuropaDeutschland: Der deutsche Markt wird zurzeit vor allem von MD2 Ananas (extra süß) aus Costa Rica dominiert. Hinzu kommt eine kleinere Menge an Victoria Ananas aus Südafrika. Allerdings müssen letztere per Flugzeug importiert werden, weshalb die Mengen eher klein bleiben werden. Die Nachfrage wird voraussichtlich Mitte Dezember einen Höhepunkt finden.
Die Preise liegen zurzeit bei 7,50 Euro pro Kiste (12kg) auf dem Spotmarkt. Der normale Preis ist etwas höher und liegt bei 8 Euro pro Kiste (12kg). Das ist jedoch niedriger als in anderen Jahren. Im Bio-Sektor sind die Preise mit 4,40 Euro deutlich höher. Die Qualität ist insgesamt zufrieden stellend. Die Importeure erwarten, dass die Mengen in den Ferien noch weiter steigen werden.
Belgien: verzeichnet ziemlich hohe Preise und eine ausreichende Nachfrage. Das liegt einem Importeur zufolge am Wetter und an dem Einfluss größerer Unternehmen, die die Preise hoch halten. Belgien importiert etwa die Hälfte seiner Ananas aus Costa Rica.
Einem Importeur zufolge sind die Ananas Preise in Belgien diese Woche höher, da eine Ladung aus Costa Rica sich verspätet. Da es weniger Ananas auf dem Markt gibt, liegen die Preise bei 9 bis 10 Euro pro Kiste. Folglich wird es in der nächsten Woche ein Überangebot geben, da zwei Ladungen gleichzeitig eintreffen werden. Dadurch werden die Preise voraussichtlich auf 6 bis 7 Euro pro Kiste sinken. Im Dezember erwartet der Importeur eine problematische Zeit mit vielen Verspätungen. Viele der "belgischen Ananas" werden allerdings über niederländische Häfen importiert. In Belgien sind die Größen 6 bis 9 am üblichsten, obwohl die Größen 7 und 8 am beliebtesten sind. Größe 7 ist teurer als die größeren Kaliber, da die Schneidemaschinen im belgischen Einzelhandel am besten für diese Größe geeignet sind. Der Preisunterschied zwischen Größe 7 und Größe 8 liegt bei 0,75 Euro bis 1,25 Euro.
Die Niederlande: Alle Gewinne, die 2015 und 2016 im Ananas Sektor gemacht wurden, werden 2017 wieder verloren gehen. Die Aussichten für Ananas sind und bleiben dieses Jahr eher düster. Die Nachfrage ist seit April ziemlich gering und es gibt kaum Werbung. Nach zwei guten Jahren scheint der Konsum nun vollständig zu stoppen. Trotz des ungewöhnlichen Booms im August hat es keine Knappheit und dementsprechend auch keine Preisanstiege gegeben. Die "großen" Mengen, die in dieser Zeit nach China verschifft wurden, haben nicht dabei geholfen, die Preise in Europa zu steigern. Sie blieben in den letzten paar Monaten weit unter dem Kostenpreis und werden auch für den Rest des Jahres so bleiben.
Das Angebot war, bis vor zwei Wochen, ziemlich gut auf dem freien Markt. Aber seit dieser Woche ist auffällig, dass es fast nirgendwo mehr Ananas zu kaufen gibt. Einige Importeure bestellen nur das Minimum, um ihre Verträge und laufenden Geschäfte zu bedienen. Leider sind die Preise trotz des Unterangebots nicht hoch genug, um die Kosten zu decken. Größere Kaliber kosten zurzeit zwischen 5 und 6 Euro, je nach Frische und Marke. Die Preise für mittlere und kleine Größen (8,9,10) liegen zwischen 6,50 und 7,50 Euro, was auch nicht reicht, um die Kosten zu decken. Alle Importeure werden in diesem Jahr rote Zahlen schreiben. Das liegt daran, dass die Preise, außer bei festen Verträgen, meistens gerade mal die Kosten decken. Vielleicht steigen die Preise gegen Ende des Monats oder ab Anfang Dezember wieder auf 8,50 bis 9,50 Euro an, die 10 Euro Marke wird in diesem Jahr jedoch nicht mehr geknackt werden.
Eine weitere Entwicklung ist einem Händler zufolge, dass die Situation auf dem Markt schwierig ist, weil immer mehr kleine Importeure auf den Markt kommen. Das ist jedoch nach jeder guten Saison so und zwar bei allen Obstsorten. Vorsicht und Stabilität sind die zwei Schlüsselworte für 2018. Das ist so, weil Costa Rica seine Produktion steigern will und nicht alles nach China oder in die USA exportieren kann. Europa bleibt der größte Distributions-Markt.
Costa Rica Costa Rica ist einer der wichtigsten Anbieter von Ananas. Neben konventioneller Ananas, werden auch immer mehr Bio-Ananas und Ananas ohne Krone exportiert. Trotz der Hurrikanes und Tropenstürme, die in den letzten Monaten immer wieder für Schlagzeilen sorgten, hat es keine schweren Folgen gegeben wie Verspätungen oder sehr kleine Exportmengen.
Ein Unternehmen hat sich auf den Export von Ananas ohne Krone in verschiedene Länder spezialisiert und verzeichnet dort Jahr für Jahr ein größeres Wachstum. Das Unternehmen will an der Entwicklung von Schälmaschinen arbeiten, um die Zubereitung des Obsts zu erleichtern und dadurch den Konsum zu steigern.
Unternehmen aus Costa Rica haben eine Technik entwickelt, durch die sie effizient produzieren und dadurch eine gute Anzahl an Tonnen pro Hektar erzielen können. Außerdem sind die Häfen nah, wodurch das Land sehr wettbewerbsfähig auf dem Weltmarkt ist. Ein Unternehmen ist sicher, dass Kolumbien und Ekuador mit Costa Rica nicht mithalten können. Die mittelständigen Unternehmen in der Industrie sehen vor allem Europa als ihren wichtigsten Markt an. Gleichzeitig kaufen Russland, die Türkei, Rumänien und andere osteuropäische Länder zunehmend mehr."
Die neue Herausforderung ist China; die erste direkte Lieferung nach Shanghai wurde verschifft. Es wird noch dauern, bis man die Ergebnisse des neuen Zielmarkts analysieren kann, aber voraussichtlich wird es ein großer Erfolg für Costa Rica werden.
Obwohl China, gerade im Süden des Landes, eine große lokale Ananas Produktion hat, ist es ein interessantes Exportziel für Costa Rica. Die chinesische Sorte sieht anders aus und schmeckt auch anders als die MD2 Ananas. Costa Rica exportiert Ananas in asiatische Länder wie beispielsweise Japan und Südkorea.
Auf dem chinesischen Markt konkurriert Costa Rica mit den Philippinen, aber einem Händler zufolge gibt es dabei keine größeren Probleme. Er erklärt, dass es eine Herausforderung ist, die Produktion zu steigern, was jedoch notwendig ist, um ausreichend Angebot zu haben. Die Nachfrage ist vorhanden und die Preise sind hoch, daher brauchen die Exporteure ihre Produktion, um die bestehenden Märkte zu bedienen. Wenn die Produktion steigt, wird auch mehr auf dem asiatischen und chinesischen Markt verfügbar sein.
Die Transportzeit vom Caldera Hafen nach Shanghai beläuft sich auf 25-28 Tage, weshalb die Produkte auf dem chinesischen Markt eine relativ kurze Haltbarkeit haben.
Dominikanische Republik
Die Produktion in der Dominikanischen Republik befindet sich in einer Hoch-Phase. Ein Unternehmen will seine Produktion in den kommenden Jahren jährlich verdoppeln. Das Land behauptet von sich, die besten Anbaubedingungen für Ananas zu haben und außerdem weniger Schwierigkeiten mit Krankheiten. Die Dominikanische Republik hat außerdem sieben internationale Flughäfen, von wo aus Direktflüge in die ganze Welt starten. Hinzu kommen zahlreiche Häfen und günstige Arbeitskosten.
Ein Exporteur sagt, dass die Ananas süßer und länger haltbar sind, wodurch sie sich sehr gut für den Export eignen. Die meisten Produzenten verkaufen ihre Ananas auf dem lokalen Markt, einige erhalten aber nun die notwendigen Zertifikate, um neue Märkte zu erschließen und ihre Ananas dort hin zu exportieren.
Rote brasilianische Ananas
Es gibt eine große Nachfrage nach roten brasilianischen Ananassorten. Importeure, Großhändler und Einzelhändler auf der ganzen Welt wollen diese besondere Ananas. Außerdem interessieren sich weltweit viele Bauern für den Anbau der Sorte. Im Staat Rio de Janeiro wird eine Plantage dafür gebaut und auch in Costa Rica und Asien gibt es mögliches Potential, die rote Ananas anzubauen.
Argentinien
Argentinien importiert seine Ananas hauptsächlich aus Ekuador. Argentinien selbst pflanzt auf einer Fläche von 317 Hektar Ananas an. Die Produktion liegt bei 12.100 Tonnen. Der jährliche Konsum beläuft sich jedoch auf etwa 23.000 Tonnen, daher wird der Rest aus Ekuador, Paraguay, Bolivien und Brasilien importiert.
Kuba
Wegen der Regenfälle, die Hurrikane Irma mit sich brachte, hat sich die Ananas Produktion in Ciego de Avila verspätet. Allerdings wird alles dafür getan, den Export zu fördern, um den Wechselkurs zu stabilisieren und die nationale Wirtschaft zu stärken. Ciego de Avila will bis Ende 2018 Ananas auf einer Fläche von 2000 Hektar anpflanzen. Zurzeit werden auf 1.459 Hektar MD-2 und spanische, rote Sorten angebaut. Das Land will außerdem mehr nach Europa exportieren, da die Nachfrage aus Spanien, Italien und Frankreich hoch ist.
Bolivien
Ananas Produzenten aus Guarayos wollen das ganze Jahr über produzieren. Sie entwickeln daher neue Sorten. Die Region hat investiert, um neue, frühe Sorten zu testen, denen es weder an Qualität noch an Geschmack fehlt.
China
Ananas sind auf Chinas Importmarkt heiße Ware. China importiert Ananas aus Taiwan, den Philippinen und Thailand. Außerdem baut das Land in Hainan im Süden Chinas selbst an. In diesem Jahr haben auch Costa Rica und Malaysia den Marktzugang erhalten. Taiwan ist einer der größten Ananas Anbieter für China. Diese Saison waren die Erträge in Taiwan durch Stürme im letzten Jahr jedoch um 10% geringer. Dies betrifft vor allem die Qualitäts-Ananas, die sonst immer den Preis in die Höhe treibt.
Costa Rica hat Anfang Juli mit den ersten Exporten nach China begonnen. Zurzeit exportieren vier Unternehmen nach China. Insgesamt glauben die Produzenten in Costa Rica nicht, dass die Eröffnung des chinesischen Ananas Markt zu einer starken Vergrößerung der Anbaufläche in Costa Rica führen wird, die zurzeit bei fast 43.000 Hektar liegt. Allerdings produziert das Land in der Hochsaison 30 Container mit etwa 600 Tonnen Ananas pro Woche. Eine Zahl, die niedrig gehalten wird, weil die Nachfrage dafür nicht groß genug ist, so einige Händler. Chinas Ananas Importmarkt wird in drei oder vier Jahren einen Wert von 1 Milliarde Dollar haben.
Ananas aus den Philippinen sind beliebt auf dem Importmarkt, weil sie sehr süß schmecken und keinen weiten Weg zurücklegen müssen. Im Oktober wurde der Markt für malaysische Ananas geöffnet. Zurzeit dürfen drei Exporteure nach China liefern. Ersten Schätzungen zufolge wird Malaysia pro Jahr 12.000 Tonnen Ananas im Wert von etwa 9,6 Millionen Dollar nach China exportieren. Diese Zahlen werden sich voraussichtlich bs 2020 jährlich auf 50 Millionen Dollar verdoppeln.
USA
Die Menge an importierten Ananas ist in den USA zurzeit höher als zur gleichen Zeit in den vergangenen Jahren.
Costa Rica und Mexiko sind die wichtigsten Anbieter. Hinzu kommen kleinere Mengen aus Guatemala, Panama, Honduras und Kolumbien. Einem Importeur zufolge sind die Mengen aus Costa Rica zurzeit so groß, dass andere Länder nicht auf den Markt kommen, weil die Verbraucher Ananas aus Costa Rica bevorzugen."
Trotz eines Tropensturm, der das Land im Oktober traf, bleiben die Mengen davon unverändert. Der Sturm hatte keine Auswirkungen auf die Ananas Produktion, aber es gab einige Probleme wegen beschädigter Straßen. Der Inlandtransport hatte Schwierigkeiten und es kam zu Verspätungen, aber die Menge und der Betrieb waren davon nicht betroffen.
Während die Ananas Preise im Vergleich zum letzten Jahr ziemlich niedrig sind, sah die Lage im Vorjahr völlig anders aus. Es ist nicht möglich, einen Vergleich zu ziehen, da im letzten Jahr der Markt stabil war und stetige Mengen zu angemessenen Preisen verkauft wurden. In diesem Jahr gingen jedoch die meisten Früchte an die Westküste, nachdem Hurrikan Harvey in Texas gewütet hatte. Dadurch wurde der Markt überflutet. Außerdem war das Obst zu lange unterwegs, worunter die Qualität litt. Der Markt kollabierte und hat sich bisher nicht davon erholt.
Voraussichtlich werden in den nächsten drei oder vier Wochen nicht weniger Ananas auf den Markt kommen.
Israel
Die Ananas Preise in Israel liegen zurzeit bei etwa 9 Euro pro Kilo und die hohen Preise halten voraussichtlich weiter an. Tatsächlich sind sie damit unter den höchsten Ananas Preisen der Welt und bis zu 20 mal teurer als in den USA oder in Europa.
Die hohen Preise kommen zustande, weil es kaum lokale Produktion gibt und die Importbedingungen schwierig sind. Dadurch ist das Angebot ziemlich klein. Jährlich werden in Israel 4.000 Tonnen Ananas konsumiert, wovon etwa 80% von lokalen Bauern stammen und nur etwa 500 Tonnen importiert werden.
Der Ananas Import hat sich als schwierig erwiesen, weil das Obst sehr sensibel ist. Da die Transportzeit aus den größten Produktionsländern wie Costa Rica und Südafrika sehr lang ist, können nur qualitativ einwandfreie Produkte exportiert werden. Durch strenge Regelungen der lokalen Behörden dürfen außerdem nur Ananas ohne Blattkrone nach Israel importiert werden; das verringert die Haltbarkeit der Ananas deutlich.
Australien
Die australische Ananas Saison ist im Frühling und Sommer, aber die Industrie blickt momentan auf einen Winter mit zu viel Angebot. Es gibt doppelt so viel Angebot auf dem Markt wie sonst, was zu niedrigen Preisen für den Verbraucher führt; sie liegen derzeit bei 2 bis 3$. Das liegt daran, dass die Ananas durch den heißen Sommer früher reif geworden sind. Hinzu kommt, dass die Winter Ernte früher eingefahren wurde, sodass die Bauern mit der Ernte beschäftigt waren, statt neue Ananas zu pflanzen. Die Nachfrage nach dem Obst ist im Winter für gewöhnlich viel niedriger als im Sommer. Allerdings musste das Produkt auf den Markt gebracht werden und nun hoffen die Bauern, dass die Saison im Frühling kürzer wird, sodass sie ein wenig Geld zurück bekommen. Die australische Ananas Industrie beliefert vor allem den lokalen Markt.
Ghana
Der Ananas Handel im Norden Ghanas macht gerade eine schwere Zeit durch. Es gibt viel Konkurrenz auf dem Markt - wodurch die Preise sinken. Die Produktions- und Verpackungskosten können daher kaum gedeckt werden und eine Kiste Ananas kostet etwa 3 - 3,50 Euro, wobei die Verpackung allein schon 1 Euro kostet.
Ghana baut das ganze Jahr über Ananas an und exportiert hauptsächlich nach Europa und Nordafrika. Zurzeit sind die Preise in Nordafrika stabiler. Die Ananas werden auch in die Schweiz und nach Marokko exportiert. Die Schweiz ist ein Knotenpunkt für andere Zielmärkte in Europa, während Marokko die gleiche Funktion für nordafrikanische Länder inne hat.