Die ägyptische Barhi-Dattelsaison endete vor einigen Wochen, und die Ergebnisse sind für Nihal Abdel Ghaffar, eine der Pioniere des Barhi-Anbaus und -Exports in Ägypten, "sehr zufriedenstellend".
Vor dem Exportstart zeigte die Produktion eine Verbesserung gegenüber der vorherigen Saison. Nihal zufolge "stiegen die Mengen bei den meisten Erzeugern um fast 20 Prozent. Diese Steigerungen sind eher auf optimale klimatische Bedingungen als auf eine Vergrößerung der Anbauflächen zurückzuführen. Es ist wichtig anzumerken, dass die meisten Barhi-Pflanzungen in Ägypten jung sind, weniger als zehn Jahre alt, und wir müssen abwarten, bis sich die Vergrößerung der Anbauflächen in Mengen niederschlägt. Angesichts der neuen Anbauflächen wird dieser Anstieg exponentiell sein. Andererseits hatten wir in dieser Saison ein wärmeres Klima während der Bestäubungszeit der Palmen, was für Barhi-Datteln ideal ist."
Die Sorte Barhi, die neu in Ägypten, aber auch auf den Märkten ist, wird laut Nihal bei den Händlern immer beliebter: "In dieser Saison haben wir eine überwältigende Nachfrage erlebt. Im Jahr 2022 wussten meine Kunden nicht, was Barhi-Datteln sind, aber jetzt bestellen sie sie immer wieder. Wenn ich an Messen wie der Fruit Attraction und der Fruit Logistica teilnehme, gibt es nie genug Proben, und die Händler wissen diese besondere Frucht wirklich zu schätzen."
"Das Besondere an den Barhi-Datteln ist, dass es sich um eine Dattel handelt, aber im Gegensatz zu anderen Datteln ist es auch eine frische Frucht, was untypisch ist. Es ist eine schöne Frucht mit einem exquisiten Geschmack. Die Verbraucher sind immer daran interessiert, etwas Neues auszuprobieren, und es ist ein Nischenprodukt, das jetzt immer beliebter wird", fügt Nihal hinzu.
Nihal zufolge konnte die Sorte in dieser Saison in größerem Umfang neue Märkte erreichen. Sie erklärt: "Was die Nachfrage betrifft, sind unsere traditionellen Märkte der Ferne Osten, der jedoch fast gesättigt ist. Dank umfangreicher Marketingbemühungen und erfolgreicher kommerzieller Versuche haben wir in dieser Saison viel mehr Mengen nach Europa und Kanada exportiert. Diese Märkte sind an halb-getrocknete Datteln aus Marokko und Tunesien gewöhnt, wo Barhi-Datteln nicht angebaut werden. Die Einführung der Barhi-Datteln war ein Erfolg."
Die Barhi-Dattel hingegen ist in vielen Teilen der Welt bekannt und wird dort angebaut, fügt Nihal hinzu: "Man findet sie in Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Oman, Peru, Chile, Namibia, Kalifornien und anderen Teilen der Welt. Große Mengen werden in Jordanien angebaut, das unser Hauptkonkurrent ist. Wir haben jedoch einen entscheidenden Handelsvorteil, nämlich die Saisonalität. Wir exportieren zu einer Zeit des Jahres, in der es nicht viel hochwertige Barhi auf dem Markt gibt. Hinzu kommt, dass die meisten anderen Herkunftsländer aufgrund des Klimawandels ein geringeres Angebot haben."
Trotz der steigenden Nachfrage sind die Preise für ägyptische Barhi in dieser Saison nach Angaben der Erzeugerin gefallen. Sie schätzt den Rückgang auf etwa 15 Prozent im Vergleich zur vorigen Saison und erklärt ihn mit dem Anstieg der Mengen in Ägypten und der Zahl der Exporteure, was den Wettbewerb zwischen ihnen anheizt. Die gesunkenen Preise in Verbindung mit den höheren Luftfrachtkosten haben die Gewinnspannen der Erzeuger unter Druck gesetzt. Nihal fügt hinzu, dass "die Preise der Dynamik von Angebot und Nachfrage unterliegen, sodass es schwierig ist, einen Trend für die kommenden Jahre zu bestimmen. Wir haben eine wachsende Nachfrage und ein wachsendes Angebot, die nicht unbedingt übereinstimmen."
Die Sorte Barhi gewinnt bei den ägyptischen Erzeugern immer mehr an Attraktivität, ebenso wie eine andere führende Sorte - Medjool. "Es gibt jedoch keinen Wettbewerb zwischen den beiden Sorten", sagt Nihal. "Wo das Klima gut für Medjool ist, ist es schlecht für Barhi und umgekehrt. Es gibt nur sehr wenige Gebiete, in denen diese beiden führenden Sorten miteinander konkurrieren. Die Anbauflächen für beide Sorten werden also zunehmen, und sie sind für Erzeuger und Exporteure gleichermaßen interessant. Man muss auch bedenken, dass die beiden Sorten nicht vergleichbar sind. Während Medjool eine lange Haltbarkeit von bis zu 18 Monaten hat, ist Barhi eine frische und leicht verderbliche Frucht."
Nihal schließt ab: "Die Exportsaison für Barhi ist daher sehr kurz. Angesichts der starken internationalen Nachfrage führen wir bei Accretive Corp Agriculture Versuche durch, um die Früchte einzufrieren und die Saison zu verlängern. Dabei helfen uns eine lange Vorlaufzeit sowie ein besseres Verständnis und mehr Erfahrung mit dieser Sorte. Während die meisten ägyptischen Plantagen weniger als zehn Jahre alt sind, bauen wir diese Sorte seit über 30 Jahren an."
Weitere Informationen:
Nihal Abdel Ghaffar
Accretive Co für Landwirtschaft (Atfa)
Tel: +201001914191
[email protected]
www.atfaegypt.com