Martin Lichtenhahn prägte den Schweizer Biogemüse-Anbau in den letzten Jahrzehnten. "Der Eintritt von Coop mit Biogemüse als Leitprodukt im Naturaplan-Programm vor 30 Jahren war der «Game-Changer» schlechthin. Darauf folgte eine Umstellungswelle von vielen spezialisierten und professionelleren Gemüsebaubetrieben. Die Gründung der Fachkommission Biogemüse mit der damaligen VSBLO und dem Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP) ein paar Jahre zuvor sorgte bereits für mehr Aufmerksamkeit und Präsenz des Biogemüsebaus in der Branche", sagt er im Gespräch mit dem Fachmagazin Der Gemüsebau.
"Im Unterschied zu früher besteht heute ein Markt für Biogemüse. Allerdings ist dieser mittlerweile ähnlich umkämpft wie im konventionellen Bereich. Der Preisdruck der grossen Abnehmer sorgt zunehmend für Existenzängste auf den Betrieben. Die Ausschreibungen von Migros beispielsweise bewirken eine permanente Preisspirale nach unten, welche wenig Perspektiven bietet. Damit untergraben die grossen Abnehmer schliesslich auch die in der Öffentlichkeit stark beworbenen eigenen Werte der Nachhaltigkeit und Ökologie. Allerdings muss sich die Produktion auch an der eigenen Nase nehmen und solidarischer miteinander umgehen. Dumpingangebote zur Gewinnung von Marktanteilen sind Gift für die Branche", fährt er fort.
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