Die europäischen Sanktionen haben einen negativen Einfluss auf Russland. Längst nicht alle Investitionen in Russland sind durch die Sanktionen abgesichert, es stellt sich heraus, dass europäische Unternehmen kein Risiko eingehen wollen. Es ist anders im Energiesektor, Gazprom hat in Zusammenarbeit mit drei europäischen Unternehmen einen Vertrag über eine Pipeline durch die Ostsee unterschrieben. In Russland treten die Staatsoberhäupter der BRICS diese Woche zusammen. Die aufkommenden Volkswirtschaften diskutieren ihre weitere Zusammenarbeit, auf der Suche nach Antworten auf die Neo-liberale "Bedrohung" aus dem Westen. Der amerikanische Birnen-Export sah einen wichtigen Markt verschwinden, als Russland seine Grenzen geschlossen hat. Die Amerikaner rechnen mit festem Wettbewerb aus europäischen Ländern, die auf der Suche nach neuen Märkten sind. Bulgarien hat Hoffnung die Sanktionen könnten bald beendet werden, das Land ist durch die Handelsbeschränkungen schwer getroffen.
Europäische Sanktionen schmerzhaft für Russland
Die europäischen Sanktionen gegen Einzelpersonen haben kaum Auswirkungen auf Russland als Ganzes. Die Verweigerung von Europäischem Kapital an Russische Unternehmen jedoch hat größere Konsequenzen, sagt
Chris Weafer in der Moscow Times. Obwohl die ursprüngliche Liste eine Hand voll Staatsbanken und Energieunternehmen enthält, als Ergebnis wollen europäische Investoren in Russland alle Risiken vermieden. Ein Nebeneffekt der gekühlten Beziehungen mit dem Westen ist, dass Russland weitere Diversifizierung im Handel sucht. Das manifestiert sich in besseren Beziehungen mit z.B. China, Afrika und Lateinamerika.
Gazprom schließt Deal mit europäischen Unternehmen
Energiekonzern Gazprom hat eine Vereinbarung mit den drei europäischen Energie-Unternehmen Shell, EON und OMV getroffen, um die Kapazität der Nord Strom Pipeline zu erhöhen. Die Pipeline verläuft von Russland nach Deutschland durch die Ostsee. Mit dem Deal stärkt Gazprom seine Position in Europa. Das russische Unternehmen ist ein dominierender Spieler auf dem Energiemarkt Osteuropas beispielsweise. Aber für Russland gibt es einen weiteren Faktor zu berücksichtigen: die Ukraine. Das geht nicht immer reibungslos. Es gibt regelmäßig wiederkehrende Verhandlungen mit der Ukraine, bei denen Russland droht die Gasversorgung herunterzufahren. Mit einer größeren Kapazität durch die Nord Strom Pipeline, und die Pläne für den Türkischen Strom wird die Position der Ukraine als Transitland weniger wichtig.
BRICS-Konferenz: Russland nicht isoliert
In dieser Woche gibt Russland eine BRICS-Konferenz. Auf der Tagesordnung stehen Themen wie weitere wirtschaftliche Zusammenarbeit in verschiedenen Sektoren und Schritte zur Bekämpfung des internationalen Währungssystems. BRICS-Alternativen zu dem IWF und der Weltbank werden untersucht. Die Staats-und Regierungschefs diskutieren auch die "Gefahr" des Neoliberalismus. Obwohl einige von den BRIC-Staaten nicht so schnell wie vorher wachsen, sind die kombinierten Volkswirtschaften fast gleich in der Größe wie die USA. Diese wirtschaftlichen Mächte fühlen sich auf der Weltbühne vom Westen übergangen. Darüber hinaus zeigt die Konferenz, dass Russland von den wirtschaftlichen Kampf mit dem Westen nicht völlig isoliert ist.
Boykott verlangsamt amerikanischer Birnen Export
Im vergangenen Jahr sank der Export von amerikanischen Birnen. Drei Ursachen können dafür genannt werden: Erstens, Russland hat seine Grenzen geschlossen und verursacht damit, dass das Land seinen drittwichtigsten Markt verlor. Außerdem wurde der Export auch durch Hafenstreiks und den hohen Dollarkurs verlangsamt.
Im Mai betrug der Export 5,7 Millionen Kisten, ein 13-prozentiger Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Der russische Markt betrug einen Umsatz von fast 500.000 Boxen in der Saison 2013/2014. Jeff Corea vom Pear Bureau Northwest rechnet damit, dass die europäischen Länder sich aggressiver auf neue Märkte wie den Nahen Osten, Lateinamerika und Asien konzentrieren werden, sagte er in einem Interview mit Goodfruit. Die niederländischen und belgischen Conference Birne, vermarktet in China, ist ein Beispiel dafür. Die wichtigsten Märkte für Amerika sind Mexiko und Kanada. Nach dem Verlust des russischen Marktes übernahmen die Vereinigten Arabischen Emirate den dritten Platz. Das Birnen-Präsidium hat 5,7 Millionen Dollar für Export-Marketing für die Saison 2015/2016 bereitgestellt.
Indien und EEU verhandeln Handelsabkommen
Während der BRICS-Konferenz ist auch Platz für weitere Verhandlungen. Präsident Putin sprach mit dem indischen Premierminister Modi über ein Handelsabkommen mit der EEU, der eurasischen Wirtschaftsunion. In den letzten Monaten hat Putin hart daran gearbeitet, die EEU zu erweitern und Handelsabkommen zu erreichen. Abgesehen von diesem Thema diskutieren die Verantwortlichen über die Zusammenarbeit in Bezug auf Kernenergie, Wehrtechnik und GPS.
45 Tonnen Erzeugnisse gestoppt
Die Russische Verbraucherorganisation Rospotrebnadzor hat zwischen 8. August bis 1. Juli 45 Tonnen importierte Produkte vom Markt genommen. Diese Produkte kommen aus verschiedenen Segmenten, davon 3,9 Tonnen Obst und 0,8 Tonnen Gemüse. Darüber hinaus wurden 145 Millionen Rubel (2,5 Millionen Dollar) in Geldstrafen den Firmen auferlegt, die gegen die Regeln verstoßen.
Bulgarien hofft auf ein rasches Ende des Sanktionenkriegs
Der bulgarische Ministerpräsident hofft, dass der wirtschaftliche Kampf zwischen Europa und Russland bald beendet werden kann. Als Mitglied von NATO und EU unterstützt Bulgarien die Sanktionen, aber das Land leidet auch große Schäden durch die Gegen-Sanktionen. Ein Großteil des Tourismus, der Landwirtschaft und dem Handel des ost-europäischen Landes ist mit Russland verbunden. "Folglich werden wir fälschlicherweise beschuldigt," sagt der bulgarische Premierminister Borissov. "Wir hatten nicht die Absicht die Beziehungen zwischen Bulgarien und Russland zu kühlen. Ich hoffe die hohen Chefs werden alles bald lösen und die Sanktionen zu Ende bringen."
Moldauische Äpfel durch die Ukraine nach Russland
Der Export von Äpfeln in die Ukraine ist in der vergangenen Saison erheblich gestiegen: 6500 Tonnen Äpfel. In der Vorsaison betrug der Export praktisch null. 2010/2011 beispielsweise betrug die Ausfuhr 29 Tonnen. Der gestiegene Export kann laut Fruit-Inform mit dem Boykott in Verbindung gebracht werden. Moldauische Apfel-Exporteure suchten nach neuen Märkten und Möglichkeiten, den Boykott zu umgehen. Ukraine war ein gutes Transitland um die Äpfel nach Russland zu exportieren.