Übersicht Weltmarkt Paprika
Platz für mexikanische Paprika in VS
Durch Investitionen in der Anbautechnik gelingt es den Erzeugern, um die Saison zu verfrühen. Die erste Ernte wird dadurch im August erwartet, obwohl diese normalerweise erst im November/Dezember beginnt. Der Großteil der Produktion wird in die VS und nach Kanada verschifft. Hier treffen die frühen mexikanischen Paprika’s auf ihre kanadischen Konkurrenten. Die kanadische Saison läuft von März bis November und überschneidet sich einige Monate mit der mexikanischen Saison. Exporteuren zufolge gibt es genug Platz auf dem amerikanischen Markt. Aus Europa wird weniger verschifft. Für spanische Paprika’s sind die Grenzen geschlossen und Israel richtet sich mehr auf Russland. “Wenn wir in neun Jahren das Exportvolumen vervierfachen können und der Preis stabil bleibt, dann bestehen Möglichkeiten auf dem amerikanischen Markt”, so ein Händler. Mexikanische Erzeuger investieren in bessere Anbautechnik und die Fläche wird stark erweitert.
Pfefferkäfer bedroht kanadischen Anbau
Paprikaproduzenten in Leamington, Ontario machen sich über den Ausbruch des Pepper Weevil (Paprikasrüsselkäfter oder Pfefferkäfer) große Sorgen. Obwohl der das Insekt bereits seit einigen Jahren in der Region zu finden ist, machen Erzeuger sich Sorgen, dass die Plage früher in der Saison zuschlägt. Der Käfer ist ein Alptraum für jeden Paprikaproduzenten. Die Anwesenheid eines ‘erwachsenen’ Rüsslers ist Grund genug, um das gesamte Gewächshaus zu räumen. In kurzer Zeit entsteht eine vollständige Bevölkerung der Käfer. Sie greifen vor allem die Blüten und jungen Paprikas an, worin die Larven wachsen. Die Paprikas entwickeln sich nicht weiter.
Durch die wärmeren Winter und ganzjährigen Anbau unter Glas konnte sich der Pfefferkäfer in der Region einnesteln. Berichten zufolge ist 60 bis 80 Hektar verloren gegangen. Erzeuger werden sich den Risiken bewusster und investieren in Techniken, die in wärmeren Gebieten genutzt werden, um die Insekten abzuwehren.
Amerikanischer Markt auf der Kippe
Mit dem Ende des Sommers in Sicht und weil die Produktion abnimmt, werden die Preise in der kommenden Zeit wahrscheinlich steigen. Die Ernte kennt in Michigan, Wisconsin, New York, Tennessee und New Jersey momentan seinen Höhepunkt. Damit sind große Teile des Landes voll in Produktion. Obwohl die Nachfrage nach grünen Paprikas gestiegen ist, gibt es noch genügend Angebot. Am 1. September lag der Preis für einen Karton grüne Paprika aus Michigan zwischen 10 und 12,85 Dollar. Die Preise werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach verändern, da die Produktion zunimmt.
Anbaufläche Holland nimmt zu
"Wenn die Saison so weiterläuft, dürfen wir uns nicht beklagen”, finden holländische Erzeuger. Die Preise sind etwas niedriger, aber immer noch vergleichbar mit denen vom letzten Jahr. Das ist nach einigen schlechten Jahren sehr bemerkenswert. Auch die Produktion ist prima, bei vielen Erzeugern sogar etwas besser als letztes Jahr. Insgesamt führt dies zu einem etwas geringerem, aber immer noch zufriedenstellenden Ergebnis.
Die Auswirkungen des guten letzten und auch diesen Jahres sieht man sofort in der Fläche. Die steigt enorm. Es werden momentan bei verschiedenen Produzenten in den Niederlanden gute 72 Hektar an Fläche hinzugebaut. Mit noch einer Übernahme eines Rosengärtners durch Gärtnerei Overgaag steigt die Fläche nächste Saison mit mindestens 80 Hektaren, einem Anstieg von 6,5%.
Die niederländsiche Paprikafläche hatte im Jahr 2010 ihren Höhepunkt mit 1.400 Hektaren. Danach hat das Areal abgenommen und stabilisierte sich in den letzten zwei Jahren auf um die 1.200 Hektar
Belgier zufrieden mit der Saison
Obwohl Händler noch recht vorsichtig sind, um von einer guten Saison zu sprechen, erwartet man, dass diese genauso endet wie im Jahr 2015. Trotz Preisschwankungen ist der Durchschnittspreis vergleichbar mit dem vom letzten Jahr. Das bringt jedem ein zufriedenstellendes Ergebnis, so ein Händler. Die Preise für rot und gelb sind normal, die Grünen bringen mehr als durchschnittlich auf. Durch das kleine Angebot liegen die Preise für grüne Paprika über zwei Euro. Gelb bringt ca 1,50 pro Kilo und rot ca 1,20 pro Kilo auf. Das Angebot der gelben Paprika nimmt langsam aber sicher ab. Bei den Roten gibt es vorläufig noch genug.
Polnische Saison stabil
Der polnische Markt ist vergleichbar mit dem vom letzten Jahr. Die Volumen sind auch vergleichbar und die Qualität ist trotz schneller Wetterveränderungen gut. Auf Exportgebiet richten sich die Händler auf Länder in der Region: Skandinawien, Tschechei, Slowakei, Weißrussland und Rumänien sind wichtige Märkte. Desweiteren gibt es Export nach Westeuropa, Großbritannien und Holland. Die polnischen Exporteure können von den Hagelschauern, die in Holland eine Spur von Vernichtung anrichteten, profitieren.
Der Markt für biologisches Gemüse steigt in Polen und obwohl der Handel Interesse in biologische Paprikas hat, scheint es, als ob bei den Produzenten wenig Interesse herrscht, um zu wechseln. Ein Händler befürchtet, dass die Polen den Abflug verpassen, sicher wenn Holland auf dieses Segment einsetzt.
Spanische Fläche übersteigt 10.000 Hektar
Die Paprikafläche in Almeria in Spanien steigt mit 600 Hektar und übersteigt somit nächste Saison die Grenze von 10.000 Hektar. Das bedeutet ein Anstieg von mehr als 6 Prozent, so schreibt das spanische Landwirtschaftsministerium. Durch die guten Ergebnisse in der vorigen Saison und die enttäuschenden Ergebnisse bei anderem Gewächshausgemüse, wählen mehr Erzeuger den Paprikaanbau.
Britische Preise wieder normal
Die Preise für Gemüse kommen wieder auf ein normales Niveau, nachdem sie vor einigen Wochen durch zu wenig Angebot stark gestiegen sind. Dieser Mangel wurde durch das unsommerliche Wetter in Großbritannien und Europa verursacht. Das Angebot ist momentan wieder gut, es wird allerdings ein Rückgang in der Produktion von grünen Paprikas erwartet. Durch den Wechselkurs sind holländische Paprikas teuer. Ein Händler erzählt, dass er in Zeiten von Mangel Paprikas aus Polen importiert hat. Von allen Farben gibt es genug Anfuhr. Auch der Einzelhandel zeigt Verständnis, berichtet ein Händler. Bei Aufträgen berücksichtigt man längere Lieferzeiten.
Richtlinien in Israel sind erfolgreich
Nach einer Zeit mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten auf den wichtigsten Exportmärkten und einem Überangebot auf dem lokalen Markt, hat sich der Markt momentan ein wenig entspannt. Die israelische Regierung hat Produzenten eine Vergütung geboten, um auf andere Pflanzen umzusteigen. Damit musste der Druck vom Markt genommen werden. Viele Erzeuger nutzten diese Gelegenheit, wodurch das Areal mit 40 Prozent abnahm. Im Jahr 2014 kam die gesamte Ernte noch auf 200.000 Tonnen pro Jahr. Dieses Jahr wird es auf 120.000 Tonnen geschätzt.
Zuvor wurden 60 Prozent der israelischen Paprika exportiert. Der wichtigstse Bestimmungsort ist Russland (gut die Hälfte der Paprika). Zweite Exportbestimmung ist Holland, von wo aus die Paprikas weiter über Europa verteilt werden. Die Exportziffer ist in der letzten Zeit gesunken, die Hälfte der Produktion wird exportiert. Trotz Investierungen, um den Export nach Nordamerika zu erhöhen, bleibt der Exportgewinn gering.
Auf dem inländischen Markt scheinen die Richtlinien zu funktionieren. Nach Jahren mit niedrigen Preisen, steigen diese wieder durch das kleinere Angebot. Preise liegen momentan zwischen 1,50 Euro und 2,- Euro. Ab und zu steigt der Preis auf 3 Euro pro Kilo. Damit können die Produzenten, die beim Paprikaanbau geblieben sind, es schaffen.
China öffnet grenzen für niederländische Paprika
Die Saison endet im Oktober. Den Großteil des Anbaus findet man im Norden und Nordosten des Landes mit Sanxi als wichtigstes Anbaugebiet. Der Großteil des Anbaus ist nicht überdeckt. Durch den Regen in diesem Sommer stiegen die Preise auf dem Großhandelsmarkt in Beijing. Der Unterglasanbau beginnt auch langsam Form anzunehmen. In den Provinzen Shangdong und Süd-Hainan werden große Projekte gestartet, oftmals mit ausländischen Investitionen.
In diesem Sommer bekam Holland Zugang zum chinesischen Paprikamarkt. Im Juli wurde ein Test gestartet mit einigen Sendungen nach Shanghai und Guangzhou. Die Verkäufe richten sich auf den Trend für sichere und gesunde Lebensmittel. Holland ist das erste Land, dass mit seinen Paprikas Zugang zum chinesischen Markt hat. Ab nächstem Jahr erwartet man größere Mengen.
Jede Woche publizieren FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild vom Weltmarkt geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Woche stehen Ananas zentral.