Im Zusammenhang
Er fährt fort: "Außerden muß man es im Zusammenhang sehen. Einerseits: Wenn man sich die Foto's so anschaut, dann erscheint es natürlich immens. Aber andererseits: liegen irgenwo 100.000 Kilo ist das nicht viel im Verhältnis zum Gesamtvolumen das interveniert ist. Zum Glück ist es in den letzten Jahren nicht oft zur Vernichtung gekommen da der Industriepreis meistens höher lag als der Interventionspreis.
So billig wie möglich
Mit dem Hartobst, das vom Markt genommen wurde, können unterschiedliche Dinge passieren. "Ziel ist es, die Umsetzung der Maßnahmen zu einen möglichst niedrigen Selbstkostenpreis zu organisieren. Von dem Interventionsgeld muß der Produzent nämlich noch etwas übrig behalten. Mit diesen Bedingungen im Hinterkopf gibt es vier Möglichkeiten. "Die erste und beste Möglichkeit ist natürlich das gratis Verteilen an gemeinnützige Organisationen. Das wird auch gemacht aber logistisch ist es nicht immer zu organisieren, hiermit das Problem gelöst zu kriegen. Zu diesem Zeitpunkt in der Erntezeit geht es nämlich um enorm viele Kilo's." Wenn das Hartobst nicht an gemeinnützige Organisationen geht, gibt es andere Lösungen. "Die erste ist Viehfutter. Hierfür entscheiden wir uns als erstes weil es wenig oder gar nichts kostet. Schweine und Kühe dürfen aber auch nicht zu viele Äpfel fressen. Somit ist auch dieses nur eine begrenzte Lösung. Eine zweite Möglichkeit ist es die Ernte zu einer Biogasanlage zu bringen. Das bringt jedoch wieder extra Kosten mit sich mit. Außerdem sind die Kapazitäten der Biogasanlagen begrenzt und bringt somit auch keine vollständige Lösung. Kurzum, wir setzen an mehreren Lösungswegen an und probieren die Vernichtung der Ernte erst als letzten Weg einzuschlagen. Das wollen wir so wenig wie möglich, manchmal gibt es aber keine andere Möglichkeit."
Andere Sorten für neue Märkte
Er erwartet, daß sich die Problematik des Hartobstüberschusses im Laufe der Zeit erledigen wird. "Wir haben es immer noch recht schwer. Die Äpfel, die dort auf dem Feld liegen, konnten wir früher nach Russland verkaufen. Zudem haben wir Konkurrenz aus Polen, was regelmäßig dazu führt, daß der Industriepreis unter Druck steht. Wir befinden uns zur Zeit in einer Übergangsphase, in der wir neue Sorten anbauen müssen, die wir dann an neue Märkte exportieren können. An dieser Aufgabe wird hart gearbeitet."
Filip Lowette
Belgische Fruitveiling
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