Edeka zofft sich mit Partner Veganz
Im Bio/Vegan-Geschäft kracht es erneut. Während sich Alnatura und dm vor Gericht um Abrechnungen und die Marke Alnatura streiten, herrscht nach LZ-Informationen nun auch zwischen Edeka und Veganz dicke Luft. Ihre im Juni 2015 gestartete Kooperation mit gemeinsamem Einkauf ist kein Selbstläufer. Laut Veganz-Gründer Jan Bredack liegen die Umsätze „weit unter den Erwartungen“. Mit 300 Artikeln der Marke Veganz und weiteren veganen Marken gingen die Partner einst optimistisch ans Werk. Inzwischen sind es 100 Artikel weniger, und die Listungen über Strecke fallen uneinheitlich aus. Während vor allem große Kaufleute das Trendthema verstärkt spielen, listen andere Genossen nur einzelne Produkte.
Damit geht Bredack‘s Kalkulation nicht auf. Dies bringt den Ex-Daimler-Manager, der mit neun Supermärkten und vor allem dem Ausbau des Großhandels in den DACH-Ländern den Umsatz auf 80 Mio. Euro verdreifachen wollte und für seine schnelle Expansion auf Investorensuche ist, ins Schwitzen. Veganz drängt somit bei Edeka auf Preiserhöhungen. Die Handelsgruppe habe „Rechnungen in Millionen-Höhe nicht beglichen“, droht Bredack nun mit Lieferstopp. Edeka hält sich auf LZ-Anfrage zu dem Krach bedeckt, versichert aber: „Wir wollen an der Kooperation mit Veganz festhalten.“
Ein Problem ist aber, dass die Hamburger Zentrale keinen Durchgriff auf Listungen bei den Kaufleuten hat. Auch bei der Kooperation mit Alnatura soll das eine Rolle spielen. Um die nicht erreichten Umsätze mit Edeka auszugleichen, will Bredack ab Mitte November auch noch Kaufland mit 21 Artikeln beliefern.
Das erzürnt Edeka. Doch will sich Jan Bredack nicht an die Kette legen lassen: Er hat bereits im April das Geschäft mit Drogist dm ausgebaut, beliefert seit kurzem auch Müller und soll zudem mit dem Edeka-Rivalen Rewe liebäugeln. Sein größter Kunde ist längst dm.
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