Übersicht Weltmarkt Orangen
Israel strebt wieder Export an
Der Markt für Orangen hat sich seit dem Erfolg des Jaffa-Labels vor 30 Jahren stark verändert. Die israelischen Orangen sind für ihre hohe Qualität bekannt. Als andere Exportländer die Produktion erhöhten, konnten die israelischen Exporteure mit der Konkurrenz in den Preisen nicht mitziehen. Es gibt allerdings Signale, dass der Markt in den kommenden Jahren anziehen wird. In den letzten Jahrzehnten ist der Großteil der israelischen Orangen auf dem inländischen Markt verkauft. Obwohl der Konsum in Israel durchschnittlich größer ist, bedeutete dies keinen höheren Gewinn für die Erzeuger. Dadurch haben Produzenten auf andere Pflanzen gewechselt. In den 70er Jahren bestand das Areal aus ca 42.000 Hektaren. Diese Zahl ist auf gegenwärtig 17.500 Hektare gesunken. Die wichtigsten Sorten sind die Valencia, Shamouti und Tabouri. Nur die Tabouri wird exportiert.
Dieses Jahr ist ein Aufschwung im Export zu sehen. Nach verschiedenen Jahren, in denen das Exportvolumen um die 60 Tonnen lag, wird dieses Jahr mit 200 Tonnen Export gerechnet. Der Anstieg ist unter anderem die Folge der Öffnung der Märkte im Fernen Osten.
Ägypten exportiert große Kaliber nach Skandinavien
Am ersten Dezember hat offiziell die Saison des ägyptischen Zitrus angefangen. Dieses Datum hatte die Regierung gestellt, um zu versichern, dass die Früchte eine gute Färbung erhalten. Für die Orangen wird infolge der Wetterbedingungen ein kleineres Volumen erwartet . Die Maße fallen groß aus. Diese Kaliber laufen in Skandianvien, wo ägyptische Exporteure einen festen Platz eingenommen haben, gut. Exporteure hoffen, um von der hohen Nachfrage zu Weihnachten profitieren zu können. Desweiteren ist Osteuropa ein guter Absatzmarkt. Innerhalb von sechs Tagen stehen die Orangen in Polen oder der Tschechei. Auch im Fernen Osten befinden sich attraktive Märkte für die Orangenexporteure. Indien, Indonesien und Singapur werden als Absatzmärkte für die kleineren Kaliber genannt.
Spanien gemäßigt postitiv
Die Saison fing dieses Jahr früh mit den Navelina's an. Das Jahr geht mit einem frühen Start im Oktober als eine der ersten Saisons in die Geschichte ein. Damit profitierten die spanischen Exporteure von den hohen Preisen, die für die letzten Orangen aus der südlichen Hemisphäre gezahlt werden. Die ersten drei Wochen waren gut, was betrifft das verkaufte Volumen und der Preis. Nachdem mehr und mehr Produkt verfügbar wurde, kam der Preis unter Druck. Das Wetter, sowohl in Spanien als auch in den Exportmärkten, hat einen großen Einfluss auf den Markt. Der Brixwert ist hoch in diesem Jahr und das stimmt den Handel positiv. Nachteil ist, dass die Preise noch vor dem Höhepunkt der Saison gesunken sind. Letzte Woche hat es in den wichtigsten Anbaugebieten stark geregnet, vor allem in Valencia. Dadurch ist die Ernte verzögert.
Italien: Unterschiedliche Erwartungen Sizilien
Der Markt für Orangen ist mühsam, wodurch die Preise niedrig sind. In Bologna liegen die Preise allerdings höher, nämlich zwischen 0,50 Euro und 1 Euro pro Kilo, abhängig von der Größe. Die Preise für die Erzeuger müssen Berichten zufolge besser als im letzten Jahr sein, die Nachfrage nach italienischen Orangen ist träge. Neben inländischem Produkt gibt es auch Import aus Spanien auf dem Markt zu einem Preis, der 20 Cent niedriger als der der italienischen Orangen ist. Die größeren Kaliber gehen für 70 bis 80 Cent pro Kilo über den Tresen.
Es besteht der allgemeine Eindruck, dass weniger Navels aus Kalabrien und Sizilien verfügbar sein werden, aber das Bild gilt auch für andere Sorten. Ein Händler berichtet, dass man mit 30 Prozent weniger Volumen als im letzten Jahr, auch schon ein Jahr mit einer niedrigeren Anfuhr, rechnet.
In Catania (Sizilien) erwartet man eine gute Ernte der Tarocco, obwohl wohl eine Abnahme von 30 Prozent im Volumen erwartet wird. Auch wird ein größeres Volumen an mittleren/kleineren Kalibern erwartet, infolge des begrenzten Regenfalls und dem Scirocco Wind. Man erwartet eine kürzere Saison, die im April abläuft.
Auch auf Sizilien, in Syracuse, hat die Saison gerade angefangen. Die frühen Navelina's reiften schnell, wodurch die Ernte Anfang November beginnen konnte. Es wird ein kleineres Volumen erwartet, aber der Handel rechnet auch auf dickere Kaliber. Im Gegensatz zu anderen Regionen ist eine normale Menge an Regen gefallen, nach einer Periode von Trockenheit. Die niedrigere Temperatur der letzten Tage ist positiv für die Färbung der (Blut)Orangen.
Erzeuger in Ribera (Sizilien) wurden mit heftigen Regenfall konfrontiert. Dadurch hat die Ernte einen Schaden erlitten. Insgesamt hält sich der Schaden in Grenzen, aber für einige Erzeuger ist er enorm und ist die Ernte verloren gegangen. Durch den Regen sind die Wege beschädigt, was den Transport der Orangen erschweren kann. Es ist möglich, dass einige Erzeuger nicht erreichbar sind, wodurch die Anfuhr der Naveline, wovon die Ernte im Oktober anfing, verzögert wird. Der heftige Regen folgt einer Periode von Trockenheit. Die dauerte von April bis November. Das hat Erzeuger dazu gezwungen, um zu bewässern und ist die Ernte vorgezogen.
Belgien korrigiert seine Erwartungen
Die spanische Zitrussaison war bisher nicht einfach. Anfänglich hatte dies mit der anhaltenden Wärme zu tun. Hierdurch gab es viele kleine Kaliber und kam wenig Farbe auf das gute Obst. Zitrusimporteuren zufolge läuft es momentan auch nicht so einfach mit den Orangen. Anfang der Saison wurde noch lautkehls gesagt, dass die Erwartungen sehr gut sind. Die Preise lagen damals sehr hoch. Nun schwanken sie enorm von Importeur zu Importeur von 8,5 bis 12 Euro. Mit der südafrikanischen Saison war das weniger, die Preise waren stabiler. Auch in der Qualität gibt es große Unterschiede. Man fürchtet sich vor der kommenden Periode, da das Wetter in Spanien mit starkem Regen nicht gut ist und auch die Voraussichten schlecht sind.
Die Kaliber enttäuschen. Orangen sind von Anfang an bereits klein und werden laut Erwartung klein bleiben. Der Frost der letzten Woche ist sicher nicht von Nachteil für den Verkauf, aber gibt leider auch keinen extremen Impuls.
Niederlande: Zäher Orangenmarkt, mit Ausnahme der Salustiana's
Der Orangenmarkt in den Niederlanden verläuft sehr zäh. Aus Spanien trifft viel Produkt ein und laufen nun auch die dickeren Kaliber. Desweiteren kommt frische Anfuhr aus Griechenland und der Türkei auf den Markt, wodurch das Angebot sich häuft.
Für die Navelina's liegen die Marktpreise zwischen 55 und 75 Cent pro Kilo, aber Importeure teilen mit, dass sie momentan eigentlich für jeden Preis zu verladen sind. Die einzige Sorte, die der Depression noch einigermaßen entkommt, ist die Salustiana. Hiervon liegt der Kilopreis zwischen 70 und 85 Cent.
VS: Neuer Elan der Orangen gegen die Konkurrenz der Mandarinen
Der Aufmarsch der Mandarinen, seit der Einführung von diesem Zitrus, resultierte in einen schrumpfenden Markt für Navels. Die Orangen werden durch die Supermärkte oft in Massen in das Regal gelegt. Bei den Mandarinen widmet man der Präsentation mehr Aufmerksamkeit. Neue Sorten, wie die Vintage Sweet, müssen das Navel-Segment in höhere Dimensionen bringen. Das scheint zu klappen. Ein Produzent berichtet, dass Supermärkte der Präsentation dieser extra süßen Orange mehr Aufmerksamkeit schenken. Außerdem können diese Orangen für einen guten Preis verkauft werden.
In Kalifornien und Florida gibt es auch einige Erzeuger, die biologisch arbeiten. Der biologische Anbau von Zitrus ist schwieriger als der anderer Früchte. Die meiste Konkurrenz gibt es dann auch auf lokalem Niveau. Erwartungsgemäß ist das Angebot von Bio-Orangen in diesem Jahr dann auch vergleichbar mit dem des letzten Jahres. Die Ernte der Navel begann im November und dauert bis Mai. Im Januar kommen die Cara Navels auf den Markt. Die Saison dauert bis März. Die Blutorangen folgen im Februar bis April und die Valencia sind von Mai bis Oktober auf dem Markt.
Mexiko hofft auf Besserung der Saison
Die Saison läuft von November bis April. Bisher sind die Händler mit der Saison zufrieden, obwohl die Erwartungen nicht ganz erfüllt wurden. Da die Ernte noch nicht komplett eingeholt ist, kann sich die Situation noch verbessern. Die Qualität der Orangen ist gut, aber die Kaliber sind kleiner.
Kolumbien erwartet bessere Saison
Durch die Trockenheit war die Ernte dieses Jahr enttäuschend. Auch die Kaliber waren kleiner. Für die Kolubianer war es ein schwieriges Jahr. Da es wieder anfing zu regnen, ist die Stimmung für die kommende Saison positiver. Die neue Saison fängt im Mai an.
Peru hohe Produktion
Zurückblickend, war das letzte Jahr ein gutes Jahr für das Volumen des peruanischen Angebotes. Durch das günstige Wetter fiel die Produktion viel höher aus. Für die kommende Saison sind die Erwartungen gut, da die Wetterbedingungen für das Zitrus günstig sind.
Gute Saison Argentinien
Die Orangenproduzenten hatten wenig Probleme mit dem Regen und den Überströmungen. Im Allgemeinen war es eine recht gute Saison. Für die kommende Saison ist es noch zu früh, um Erwartungen auszusprechen, aber der jetzige Frost könnte darin eine Rolle spielen.
China erwartet kleinere Ernte
Die chinesische Produktion fällt in dieser Saison laut Schätzungen 15 bis 20 Prozent geringer aus. Als Reaktion hierauf, sind die Preise gestiegen. Eine der Ursachen hierfür ist die Abnahme des Angebotes. Außerdem sind die Lohn- und Produktionskosten gestiegen. Neben dem eigenen Anbau importiert China das Zitrus aus der VS, Spanien, Ägypten, Peru, Israel, Marokko, Südafrika und Australien. Die Preise für die Orangen aus Südafrika und Australien sind unter dem Druck einer höheren Importmenge gesunken.
Jede Woche publizieren FreshPlaza und AGF.nl eine Übersicht der Marktsituation eines Produktes im weltweiten Sinn. Mit diesen Artikeln möchten wir ein Bild des Weltmarktes geben, der durch Globalisierung immer kleiner wird. Nächste Wochen stehen Mango's zentral.