Sanktionen gegen Russland: Entgegengesetztes Resultat?
Gestern besprachen Präsident Putin, Bundeskanzlerin Merkel, Präsident Hollande und Präsident Porosjenko in Berlin über das Ausführung der Minsker Abkommen. Diese Abkommen müssen den Konflikt in der Ost-Ukraine beenden, aber die Ausführung hiervon lässt zu wünschen übrig. Letzte Woche hat die EU entschieden, um die Sanktionen gegen Russland mit einem halben Jahr zu verlängern. Die EU hat die Sanktionen 2014 verhängt, nachdem Russland die Krim annektierte und sich in den ukrainischen Konflikt einmischte.
Der russische Analyst Kirill Rodionov schreibt in einem Blog, dass der europäische Landwirtschaftssektor nicht so schwer unter dem Boykott leidet als der russische Konsument. Dem Russen zufolge sind es vor allem die Nachbarländer von Russland, die Verluste leiden. Er weist damit auf die Daten des Gaidar Institutes hin, die besagen, dass zwischen 2013 und 2015 der europäische Export mit 6% gestiegen ist.
Russische Konsumenten dahingegen werden mit Preissteigerungen von mehr als 10 Prozent konfrontiert, abhängig von der Produktgruppe. Auch die positive Auswirkung auf den Lebensmittelsektor darf nicht überschätzt werden. Kirill gibt an, dass die Wachstumsrate des Sektors niedriger ausfiel, als in den Jahren vor dem Embargo.
Moskau hat nicht die Illusion, dass die VS die Sanktionen gegen das Land aufheben wird, wenn Trump in das Weiße Haus zieht. Genauso wenig erwartet der Kreml, dass der Truppenaufbau der NAVO an den russischen Grenzen stoppen wird, teilte der Kreml dem Pressebüro Tass mit.