Kartoffelernte 2017 übertrifft die Ergebnisse der letzten beiden Jahre
Die höhere Erntemenge resultiert sowohl aus einer Ausweitung der Anbauflächen als auch höheren Hektarerträgen. Der Sachverständigenausschuss von Bund und Ländern zur "Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung" hat in seiner heutigen Sitzung festgestellt, dass auf der Basis der vorliegenden Rodungsergebnisse in diesem Jahr eine Kartoffelernte von voraussichtlich rund 11,3 Millionen Tonnen zu erwarten ist. Das endgültige Ergebnis kann von der Vorschätzung noch abweichen, da die Haupternte noch in vollem Gange ist und sich die Hektarerträge aufgrund des weiteren Witterungsverlaufs noch ändern können. Auf der Grundlage der aktuellen Schätzung läge die diesjährige Erntemenge um 4,7 Prozent über dem Vorjahresergebnis.
Die Kartoffelanbaufläche wurde gegenüber dem Vorjahr ausgeweitet. Ein Grund hierfür ist der wachsende Rohstoffbedarf für die Herstellung von veredelten Kartoffelerzeugnissen, insbesondere von Pommes Frites. Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs-haupterhebung wurden in diesem Jahr rund 248 400 Hektar Ackerland mit Kartoffeln bestellt; dies sind knapp 5 900 Hektar bzw. 2,4 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr.
An der Rangfolge der wichtigsten Anbauregionen hat sich in den letzten Jahren nichts geändert. Unangefochten an der Spitze steht Niedersachsen mit einem Flächenanteil von aktuell 45 Prozent, gefolgt von Bayern mit 17 Prozent und Nordrhein-Westfalen mit 12 Prozent. Stark eingeschränkt gegenüber dem Vorjahr wurde der Kartoffelanbau in Thüringen (- 8,4 Prozent) und in Baden-Württemberg (- 7,4 Prozent).
Dank der überwiegend günstigen Wachstumsbedingungen im Sommer wird im Bundesdurchschnitt ein besserer Hektarertrag als in den beiden letzten Jahren erwartet. Die derzeitigen Rodungsergebnisse weisen mit 454 Dezitonnen je Hektar ein Plus von knapp 10 Dezitonnen bzw. von 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Auch in diesem Jahr fallen die Hektarerträge regional sehr unterschiedlich aus. An der Spitze steht erneut Niedersachsen mit rund 485 Dezitonnen je Hektar.
Für alle wichtigen Kartoffelanbauregionen in Nordwesteuropa (Frankreich, Benelux, Deutschland, Großbritannien) werden bessere Ernteergebnisse als im letzten Jahr erwartet, sodass sowohl die Verarbeitungsindustrie als auch die Verbraucher zunächst aus einem reichhaltigen Angebot schöpfen können.
Quelle: bmel