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Himbeeren- und Brombeerenernten auf Rekordhöhe

Temperaturschwankungen: Die Schweiz lacht, die Schweiz weint

Das schlechte Beerenjahr 2017 gibt trotz aller Negativmeldungen auch Gewinner, zumindest in der Schweiz. Mit einem Gesamtabsatz von 1.797 Tonnen lag die vermarktete Menge von Himbeeren rund ein Drittel über dem langjährigen Durchschnitt. Auch die Brombeerenerträge sind etwas höher als zuvor. Eine direkte Folge der hohen Temperaturen, die schon seit Monaten andauern. Im Gegensatz zu vielen anderen Früchten profitieren die beide Beerensorten von den Witterungsbedingungen.

Die Himbeerproduktion war seit zehn Jahren nicht mehr so hoch, wie der Obstverband in der Schweiz bezifferte. ,,Die Früchte reifen durch die Witterungsbedingen wesentlich schneller als normal‘‘, so Sprecher Hubert Zufferey. ,,Das heiße Wetter trägt auch dazu bei, dass sowohl die Himbeeren- als Brombeeren einen höheren Zuckerwert enthalten. Was den Geschmack und Genuss angeht, sind die Fruchte also auch qualitativ besser.‘‘


Die Himbeere reifen durch die Witterungsbedingungen wesentlich schneller als normal

Keine Schäden
Neben den Wetterbedingungen muss man aber auch die Erweiterung der Gesamtflächen als ein Grund der Rekordernten betrachten. Zufferey: "Bei den Brombeeren ist die gesamte Anbaufläche mit 5,5 Prozent ausgedehnt. Dadurch ist die Menge rund 2 Prozent gestiegen." Die Produktion ist zwar auf Rekordhöhe, die Nachfrage ist aber so ausgeglichen wie zuvor. 

Auch Produzent und Vermarkter Peter Knup aus Kesswil am Bodensee hatte nicht mehr mit so einem Ende der Beerensaison gerechnet. "Die Untertemperaturen im Frühling haben den Himbeeren und Brombeeren glücklicherweise nicht geschadet. Dadurch haben die Beeren eine sehr gute Qualität. Und wir erwarten noch eine angenehme Woche was das Wetter angeht‘‘, lautet die Schlussfolgerung des Anbauers.

Preise
Die guten Erntezahlen von Himbeeren und Brombeeren sind ein kleiner Profit in einem besonderen schlechten Beerenjahr. Vor allem Erdbeeranbauer haben es zur Zeit schwer. Die vorläufigen Verluste wurden vom Schweizer Obstverband auf 22 Prozent beziffert. Das ist die schlechteste Erntezahl in drei Jahren. Auch Knup kann diese traurige Statistik nur bestätigen. "Unsere Verluste für die Erdbeeren liegen gerade bei 25 Prozent. Das können wir ja auch mit den Brombeeren und Erdbeeren nicht mehr gutmachen."


Dank der Himbeeren gibt es noch ein schönes Ende des Beerenjahres

Durch die hohen Verluste sind die Preise in der oberen Schweiz momentan auch höher als woanders in der Europäischen Union. Produzenten bekommen für Erdbeeren zwischen 5 und 6 Euro je Kg. Die Preise für Himbeeren und Brombeeren sind dagegen vergleichbar mit dem Europäischen Durchschnitt. Himbeeren kosten zur Zeit rund 11 Euro je Kg und der Preis für Brombeeren liegt bei 15 Euro je Kg.

Im Verhältnis zu der Schweiz sind sind die Deutschen Himbeeren wesentlich billiger. Der Erzeugerpreis liegt im Moment bei 8 Euro je Kg. Die Absatz ist im Vergleich zu Brombeeren wesentlich höher, wie die Private Obstbauberatung Bodensee mitteilt. Für die heimischen Erdbeer-Anbauer in Deutschland war es ebenfalls kein leichtes Jahr. Es gab insgesamt ein Drittel weniger im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt.

Weitere Informationen:
Peter Knup AG
Obst-& Beerenkulturen
Dozwilerstrasse 46
CH- 8593 Kesswil/TG
Tel. 0041 (0) 71 463 17 24