Alle Zwiebel Händler, die große Zwiebeln im Lager haben, haben Glück, da es weltweit nur kleine Mengen gibt. Allerdings hat jeder Markt seine ganz eigenen Ansprüche, wenn es um den Unterschied zwischen mittelgroßen und großen Zwiebeln geht. In den USA gibt es nur sehr wenig übergroße Zwiebeln. Spanische Händler hätten lieber mehr Zwiebeln der Größe 90 und größer, und das trifft auch auf andere europäische Länder zu. Für viele Länder, wie beispielsweise Brasilien und China, ist das Ende der Saison in Sicht. Dadurch könnten einige gute Handelschancen entstehen. In Südafrika wird die Ernte wegen der Dürre am Westkap voraussichtlich deutlich kleiner ausfallen.
Deutschland: Großes Angebot führt zu niedrigen Preisen
Der Zwiebel Markt in Deutschland ist zurzeit relativ stabil. Das deutsche Zwiebel Angebot ist in diesem Jahr ziemlich groß, sodass das Preislevel eher niedrig ist. Händlern zufolge trifft das vor allem auf Importe aus den Niederlanden zu. Die Produkte aus Südeuropa und Österreich hingegen, sind seit einigen Monaten sehr teuer.
Was die Beliebtheit angeht, so verkaufen sich gelbe Zwiebeln noch immer am besten in den Supermärkten. Sie haben meist eine Größe zwischen 40 und 70. Am gefragtesten in der Verarbeitungsindustrie und auch bei großen Käufern sind die großen Kaliber, die mehr als 80mm messen. Außerdem sind seit einigen Jahren Schalotten und rote Zwiebeln sehr beliebt. In den Supermärkten werden oft gemischte Packungen mit gelben, roten und weißen Zwiebeln angeboten. Allerdings sind weiße Zwiebeln noch immer ein Nischenprodukt auf dem deutschen Markt. Die Händler sagen, dass kleine 1, 3 und 5kg Verpackungen den Markt dominieren.
Die Niederlande: Was geschieht nach den Rekordexporten in der zweiten Hälfte der Saison?In diesem Jahr wurde ein Exportrekord nach dem anderen auf dem niederländischen Exportmarkt gebrochen. Von Beginn der Saison an wurden bis zum Ende der ersten Hälfte nicht weniger als 680.000 Tonnen niederländische Zwiebeln exportiert, sie gingen zum Großteil nach Afrika. Exportwochen, in denen 35.000 Tonnen verschifft wurden, waren keine Ausnahme. Damit bewegen sich die kleinen Niederlande auf einen Exportanteil von 20% am Weltmarkt zu. Die große Frage ist, ob die Exporteure es, nach dem Verlust des afrikanischen Markts, schaffen werden, die übrigen 500.000 Tonnen in der zweiten Hälfte der Saison zu verschiffen. Letzte Woche gab es ein wenig Nachfrage aus Brasilien; ein Markt der auch sehr gebraucht wird, um die großen, verfügbaren Mengen verkaufen zu können. Der qualitative Unterschied wird zunehmend größer. Im Vergleich zum letzten Jahr haben sich die Preise leicht erhöht. Für durchschnittliche Qualität werden zurzeit 8 bis 9 Cent gezahlt. Und es konnten sogar noch bessere Preise erreicht werden. Das trifft allerdings nur auf überpünktliche Ladungen, große Kaliber und eine überdurchschnittlich gute Qualität und Farbe zu. Diese sind jedoch in der Minderheit. Die Exportpreise sind noch immer unter Druck. Allerdings sehen die Aussichten für die kleineren Größen nicht sehr gut aus.
Belgien: Ruhiger Markt
Ein Händler, der hauptsächlich mit Einzelhändlern Geschäfte macht, sagte, dass es zurzeit weder ein großes Angebot noch eine große Nachfrage gebe. Der Markt sei eigentlich ziemlich ruhig. Er glaubt, dass dies an den milden Wintertemperaturen liegt. Denn bei kühlen Temperaturen ist der Zwiebel Konsum am höchsten. Es gibt mehr als genug Zwiebeln auf dem Markt, also gibt es ein größeres Angebot als es Verkäufe gibt. Die größeren Zwiebeln sind am beliebtesten, aber die Mengen sind begrenzt. Die kleineren Zwiebeln werden hingegen exportiert.
Französischer Zwiebel Markt "ist ruhig"
"Der Zwiebel Markt steht quasi still", beschreibt ein Händler die Situation. Es gibt fast keinen Markt. Jeder möchte große Zwiebeln (60-80), aber diese Kaliber sind zurzeit nicht verfügbar. Fast keiner will die kleineren Zwiebeln, und die gibt es in Mengen. Daher sind die kleinen Kaliber sehr günstig (8 bis 9 Cent pro Kilo). Sie werden überwiegend exportiert. Die Zwiebeln mit einer Größe von 60-80 erreichen 22 bis 23 Cent pro Kilo.
Spanien: Weniger im Lager, aber kein UnterangebotZurzeit gibt es 15% weniger Zwiebeln im Lager als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Es gibt keine Berichte über Qualitätsprobleme, aber ein Unterangebot an großen Kalibern (90 und größer). Die Preise auf dem Sportmarkt sind hoch, aber Verträge mit den Einzelhändlern können gut eingehalten werden. Der spanische Sektor bewertet Kaliber von 85 bis 90 als mittelgroß, während eben diese Größen in anderen europäischen Ländern bereits als große Kaliber gewertet würden. Insgesamt sind die Preise in diesem Jahr besser als im letzten Jahr, weil die Ernte kleiner ausgefallen ist. Der Grund dafür ist die Hitze während der Sommermonate. Einige Bauern verloren dadurch bis zu 30% ihrer Ernte.
Spanischen Quellen zufolge hatten die Holländer wegen des starken Regens im September einige Qualitätsprobleme. Dadurch hätten die niederländischen Zwiebelhändler sich mit den Verkäufen sehr beeilt, obwohl sie wussten, dass die Qualität darunter leiden würde. Außerdem fallen viele wichtige Exportziele für niederländische Zwiebeln weg. Das bedeutet, dass sie schnell Alternativen finden müssen. Spanische Händler kaufen die niederländischen Zwiebeln zu einem kleinen Preis. Dieser liegt noch unter den Produktionskosten in Spanien. Dann kommen sie auf den lokalen Markt. Wegen des Unterangebots in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland, bereiten sich die spanischen Händler auf einen Engpass im April vor. Denn dieser könnte ein gutes Marktfenster für spanische Zwiebeln sein. Was die Exporte angeht, so werden Gespräche über Exporte nach Lateinamerika mit MERCOSUR geführt. Allerdings gibt es andere Länder wie Brasilien, die versuchen, ihre lokale Produktion vor der europäischen Konkurrenz zu schützen.
Preise in Italien steigen
Auch in Italien gibt es kleinere Mengen, aber die Situation ist nicht mit der Situation auf dem spanischen Markt zu vergleichen. "Der Markt hat sich im Laufe des letzten Monats verändert", sagt ein Händler. "Die Preise waren bis November katastrophal." Er sagt, dass ein 10 Kilo Sack nur 30 Cent gekostet habe. Seit Dezember sind die Preise jedoch wieder auf etwa 50 Cent gestiegen.
Die Hitze des vergangenen Sommers hat noch immer einen Einfluss auf den Markt. Die Zwiebeln haben wegen der hohen Temperaturen eine blassere Färbung. Bauern, die vorsichtig genug waren, vor der Hitzewelle zu ernten, haben nun einen Vorteil. Was den Export angeht, so gibt es Nachfrage aus Spanien, Nordeuropa und den arabischen Ländern.
Zwiebel Konsum in Albanien sehr hoch
Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen, den Schätzungen eines Händlers zufolge, werden jedoch etwa 60.000 Tonnen Zwiebeln in dem Land produziert. Davon wird fast nichts exportiert, weil die Nachfrage in Albanien sehr hoch ist. Offiziellen Zahlen zufolge ist Albanien, nach Lybien, der zweitgrößte Zwiebel Konsument der Welt. Der jährliche Pro-Kopf-Konsum liegt bei etwa 33 Kilo. "Wegen des großen Konsums bleiben die Preise das ganze Jahr über stabil aber niedrig", sagt ein Händler. Die Zwiebeln werden vor allem im kühleren Südosten des Landes angebaut. Die Saison geht von Ende Herbst bis zu den mittleren Wintermonaten. Mithilfe der Regierung werden nun Investitionen in Lagereinrichtungen getätigt.
Israelischer Sektor will mit Importen konkurrieren
Die Zwiebel Preise liegen zurzeit bei 1,14 Euro pro Kilo rote Zwiebeln und bei 0,70 Euro pro Kilo weiße Zwiebeln. Das sind für die Wintermonate ganz normale Preise. Da das ganze Jahr über angebaut und gelagert werden kann, sind die Zwiebel Preise relativ stabil. Der Großteil des Angebots kommt zurzeit aus dem Lager. Während der Regenmonate kann nicht geerntet werden. Diese sind von März bis Dezember. Dank der Lagerkapazität des Landes gibt es jedoch das ganze Jahr über Zwiebeln auf dem Markt.
Der Sektor konzentriert sich darauf, die Qualität der Zwiebeln während der Nebensaison zu verbessern. Das Ziel ist es, mit den importierten Zwiebeln konkurrieren zu können. Der Fokus liegt dabei auf den Erntemethoden sowie besseren Lager- und Verpackungsmöglichkeiten.
US: Mangel an großen Kalibern
Zurzeit ist die Produktion aus Washington und Oregon auf dem Markt. In diesen Staaten hatten die Bauern eine gute Ernte. Die Zwiebeln haben eine gute Qualität und werden bis Ende März oder bis zur ersten Aprilwoche auf dem Markt bleiben. Oregon hat etwas weniger als sonst geerntet, aber die Menge in Washington war so groß wie immer. Obwohl die Händler mit der Qualität zufrieden sind, gibt es zu wenig "übergroße" Kaliber. Die Marktbedingungen sind jedoch gut für diese Zeit des Jahres. Das Angebot bleibt stabil und die Bauern aus dem Nordwesten warten darauf, was in Texas passieren wird. Außerdem sind die ersten Zwiebel Importe aus Mexiko angekommen.
Südafrika: Weniger Zwiebeln wegen Dürre am Westkap
Das kleinere Zwiebel Angebot hat sich auf den Preis für mittelgroße Zwiebeln ausgewirkt. Er ist höher als in den vergangenen Jahren und liegt zurzeit bei 50R (3,38 Euro) pro 10 Kilo. Der Preis wird voraussichtlich noch weiter steigen, da nun die Saison am Westkap beginnt. Die Region hat weniger gepflanzt, was dazu führen wird, dass es ab Ostern kleinere Mengen auf dem Markt geben wird. Die Situation wird voraussichtlich von März bis Juni anhalten. In den nächsten zwei Monaten wird das Nordkap auf dem Markt sein. Ein Händler beschreibt die Situation als "unausgeglichene Marktperiode".
Am Westkap wurden deutlich weniger Zwiebeln angepflanzt, weil die Region stark unter der Dürre leidet. Einige Bauern haben berichtet, dass sie nur 30 bis 50% der normalen Anbaufläche bepflanzt haben, während andere noch gar nichts gesät haben. Die Bauern wollen ihr Wasser lieber für Obst nutzen. Einige erwarten, dass der Zwiebel Anbau sich in Regionen verschieben wird, in denen es genug Wasser gibt. Ein Händler stellt sogar die These auf, dass der Markt ab Oktober kollabieren wird. International gesehen, hat der Ölpreis noch immer einen starken Einfluss auf die Nachfrage nach Zwiebeln. Bei einem Preis von 70$ pro Barrel, steigt die Nachfrage im Nachbarland Angola, was den Markt unter Druck setzt.
Tansania stoppt den Export in den Süd-Sudan
Die tansanischen Zwiebel Exporteure haben den Export nach Juba, Süd-Sudan eingestellt. Sie machen sich Sorgen über die Sicherheit ihrer Fahrer auf dem Weg über Kenia in den unsicheren Süd-Sudan. Obwohl der Markt dort sehr lukrativ für die Exporteure ist, vor allem für Händler aus Arusha, sind immer weniger Fahrer bereit dazu, in den Norden Kenias und anschließend in den Süd-Sudan zu fahren. Mombasa, Kenia, wird jedoch weiterhin beliefert.
Peru will mehr süße Zwiebeln exportieren
Das südamerikanische Land plante, zwischen August des letzten Jahres bis Januar 2018 109.200 Tonnen süße Zwiebeln zu exportieren. Das sind 5% mehr als die 104.000 Tonnen, die im Vorjahr verschifft wurden. Der Großteil des Exports, und zwar zwischen 85 und 90%, geht in die USA. Der Rest wird nach Europa und Lateinamerika verschifft. 98% der Gesamtproduktion werden exportiert, nur 2% verbleiben in der Regel auf dem lokalen Markt in Peru.
Brasilien bereitet sich auf das Ende der Saison vor
In der ersten Januar Woche hat es in der Lebon Régis Region viel geregnet, was sich auf die Ernte dort auswirkte. Die Ernte wird noch bis Februar gehen, sodass die Zwiebeln, die noch auf dem Feld waren, betroffen sein könnten. Außerdem berichten die Bauern von größeren Mengen an kleinen Kalibern. Der Grund dafür ist die Dürre im September letzten Jahres. In den Wochen vor dem Regen, waren die Preise bereits leicht gestiegen, weil es ein kleineres Angebot aus dem Nordosten des Landes gab. Das Gesamtangebot ist also kleiner.
China: Gute Zwiebel Exportsaison nähert sich dem Ende
Mitte 2017 fiel das südkoreanische Angebot wegen des extrem trockenen Wetters, wodurch sich gute Möglichkeiten für chinesische Exporteure boten. Die chinesischen Exporte sind zwar gestiegen, jedoch forderte die Industrie auch mehr ein, um sicherzugehen, dass gegen Ende der Saison genug Zwiebeln im Lager sein würden.
Die Exporte nach Korea sind in der zweiten Hälfte des Jahres jedoch gesunken. Der Grund dafür ist die schwache koreanische Wirtschaft, durch die die Nachfrage nach Importen sank. Die Exporteure müssen den Handel mit Südkorea bis zum Chinesischen Neujahrsfest (Anfang Februar) verstärken; danach ist die Exportsaison vorbei.
China ist ein großer Zwiebelproduzent. Die wichtigsten Anbauregionen sind Shandong, die innere Mongolei und Gansu. Etwa 40 bis 50% der Zwiebeln werden innerhalb der südostasiatischen Region exportiert. Der Großteil der Exporte besteht aus gelben Zwiebeln, wobei Indien und Pakistan vor allem rote Zwiebeln nachfragen, da diese weniger kosten.
Ozeanien erwartet Verluste wegen Regen und Dürre
In Australien und Neuseeland wird die Saison voraussichtlich schwierig werden. In Neuseeland wurden die Bauern hart von schlechtem Wetter getroffen; erst regnete es zu viel, dann herrschte in den letzten Monaten Dürre. Einige Farmer werden voraussichtlich bis zu 15% ihrer Ernte verlieren. Die Ernte geht von November bis April, danach beginnt im Januar die Exportsaison, die bis Mai geht. Das letzte Jahr lief für Neuseeland sehr gut, da die Exporte um 53% und somit auf 81,1$ stiegen. Auf einer globalen Skala bleibt Ozeanien jedoch nur ein kleiner Akteur, der lediglich 3,3% auf dem Weltmarkt ausmacht.
Das Nachbarland Australien hingegen misst Preise in Höhe von 2,50 Australische Dollar (1,60 Euro) für 10 Kilo Zwiebeln. Nachdem im vergangenen Jahr ein Rekordpreis erreicht wurde, ist dies ein enttäuschender Preis für die Bauern.