Erzeuger und die Verlängerung der Kartoffelsaison in Belgien. Dieser erfolgreiche Test zeigt, dass es zwischen den verschiedenen Partnern eine Vertrauensbeziehung gibt, sodass man das Wissen und die Erfahrungen austauschen kann.
Verlängerung der belgischen Saison
Das Probeprojekt von vorigem Jahr hat die Erwartungen erfüllt. Rony Neufkens, Abteilungschef Ankauf Gemüse von Colruyt Group: “2017-2018 war eine besonders schwierige Saison, wegen des warmen Wetters und wegen des Überangebots. Zusammen haben wir es geschafft die Saison der belgischen Kartoffeln um einen Monat zu verlängern, bevor wir auf die Einfuhrkartoffeln umschalten. Wir haben außerdem unsere neun Partner-Lieferanten auch einen stabilen Preis garantieren können.” Während der Testperiode waren die Kartoffeln in 78 Colruyt-Läden erhältlich. Weil die Ergebnisse positiv waren, hat man sich dazu entschieden sie diese Saison in allen belgischen Niederlassungen von Colruyt und OKay, oder in insgesamt 370 Läden zu verkaufen. Um das zu realisieren, haben sich dieses Jahr noch sieben Erzeuger bei dem Projekt angeschlossen.
Die Frühkartoffeln wurden zwischen März und Mai angepflanzt in sandigen Lehmböden in West- und Ostflandern, während die späten Varietäten in sandigen Lehmböden in Wallonien angepflanzt wurden. Der Anbau wird von spezialisierten Anbaubegleitern überwacht. Die Ernte kommt als Boni Selection Friet und Everyday Zachtkokend in 5-Kilogramm-Tüten auf den Markt.
Zusammenarbeit
Colruyt Group ist der erste belgische Distributeur, der eine derartige Zusammenarbeit mit lokalen Kartoffelerzeugern angefangen hat. Früher hatten sie fast nie einen direkten Kontakt mit den Supermarktketten. In diesem Projekt teilen die Erzeuger das Wissen mit Colruyt. Sie haben zum Beispiel zusammen die Varietäten ausgewählt, die am besten an die lokalen Böden angepasst sind. Auch haben sie Qualitätsversprechen gemacht. “Diese Partnerschaft hat sich nach der extremen Dürre im Sommer als noch wertvoller herausgestellt”, erklärt Rony Neufkens. “Wir helfen uns gegenseitig und dadurch ist die Zusammenarbeit umso stärker geworden.”
In dieser ‘verkürzten’ Kette, in der die Vorteile und die Risiken gerecht verteilt sind, will die Colruyt Group das Können der belgischen Kartoffelerzeuger betonen und sie weniger von den stark schwankenden Preisen abhängig machen.
Teilnehmer erzählen über ihre Erfahrung…
“Als Käufer freue ich mich sehr, dass wir imstande waren den Kunden bis zum Saisonende Qualität zu bieten. In diesem Projekt haben beide die Erzeuger und Colruyt sehr viel von einander gelernt, wir haben konsequent zusammen nach den besten Lösungen gesucht. Es ist auch wichtig, dass wir das Angebot jetzt besser auf die Nachfrage abstimmen können.” Marc Boesman, Ankäufer Kartoffeln Colruyt Group.
“Als Erzeuger fühlen wir uns jetzt mehr daran beteiligt. Es ist schön zu wissen wer unsere Kunden sind und wo die Kartoffeln verkauft werden. Die enge Zusammenarbeit mit Colruyt Group sorgt dafür, dass wir sehr motiviert sind die Qualität weiter zu verbessern”, sagt Patrick Van de Steene, Anbaubegleiter Spätkartoffeln und Erzeuger aus Henegouwen.
“Diese verkürzte Kette sorgt für mehr Dynamik zwischen den Produzenten und Colruyt Group. Ich bin sehr mit der Qualität zufrieden”, so Wouter Devlies, Anbaubegleiter Frühkartoffeln, Westflandern.
“Mein Bruder und ich arbeiten jetzt das zweite Jahr direkt mit der Colruyt Group zusammen. Es motiviert immer wenn unsere Freunde sagen, sie finden unsere Kartoffeln in einem Colruyt- oder OKay-Laden in der Nähe. Ich bin sehr stolz darauf. So wissen wir was die Kunden von unseren Produkten halten. So können wir unser Angebot auf die Nachfrage abstimmen”, Philippe Brion, Erzeuger aus Tourinnes-Saint-Lambert.
“Ich habe mit diesem Projekt angefangen nach dem positiven Feedback eines Kollegen, die an der Testphase teilgenommen hat. Früher lieferte ich vor allem an industrielle Kartoffelverarbeiter. Es ist unnötig zu sagen, dass wir für die Kunden von Colruyt und OKay viel befriedigender ist”, Henk Dewaele, Erzeuger aus Ruiselede.
“Diese Zusammenarbeit ist vorteilhaft für jedes Kettenglied. Das Klima ist manchmal ein Problem, doch dank dieser Zusammenarbeit haben wir verschiedene Faktoren besser im Griff. Und auch die Lagerung der Kartoffeln bleibt weiterhin wichtig”, Bart Nemegheer, Betriebsleiter des Verpackungsbetriebes Aardappelhoeve und Erzeuger aus Tielt.