Die Versorgung mit heimischen Lauchzwiebeln neigt sich momentan dem Ende zu und somit geht der Blick hin zu Importerzeugnissen. Bis Ende der Woche werden die letzten Partien aus heimischem Anbau auf dem Markt gebracht, wonach die Ware aus ägyptischen auf den Markt kommt. Auch der Hamburger Großlieferant Elbfresh ist nach der kürzlichen Neustrukturierung gerüstet für eine interessante Saison: parallel zum stetig wachsenden Bedarf im deutschen Groß- und Einzelhandel werde die Produktion in Ägypten jährlich erweitert, erläutert Geschäftsführer Mohamed Moustafa.
In den Niederlanden wurden die ersten Lauchzwiebeln aus Ägypten bereits vermarktet: Wegen der Präsenz von heimischen Waren verzeichnet der heutige Markt dennoch ein relativ niedriges Preisniveau. ''Die Importware muss günstig angeboten werden um sie überhaupt los zu werden, weil noch deutsche Erzeugnisse erhältlich sind. Laut unseren Quellen ist Ende der Woche aber definitiv Schluss mit heimischer Ware. Deswegen haben wir uns entschieden die Saison später anzufangen: Im Vorjahr haben wir die erste ägyptische Ware bereits am 05.11. verkauft gehabt. Obwohl es auch damals noch deutsche Ware am Markt gab, hatten wir preistechnisch etwas mehr Spielraum'', schildert Moustafa.
Erweiterung der Produktion
Die Lauchzwiebeln aus ägyptischem Anbau seien bereits seit der Firmengründung das Hauptaugenmerk des Hamburger Importeuren. ''Wir haben den Vorteil dass die Ägypter in diesem Zeitfenster die einzigen Anbieter am Markt sind. Italien hört auf, Deutschland hört auf, und somit bleibt nur noch ein Anbieter übrig der die Lauchzwiebeln in großen Mengen mit entsprechender Qualität liefern kann. Zugleich gibt es immerhin neue Erzeuger die in den Anbau von Lauchzwiebeln einsteigen. Es gibt zwar alternative Anbieter in diesem Zeitraum, wie Marokko, sie sind allerdings neu in diesem Segment und müssen noch die Erfahrung und das Know-How sammeln.''
Pünktlich zum Start der diesjährigen Kampagne: ein neues Logo und entsprechende Verpackungen
Am Anfang der Saison gibt es, laut Moustafa, jedes Jahr eine Vielzahl von Anbietern die ihre Erzeugnisse auf dem Markt bringen. Nach dem Jahreswechsel seien vielen von ihnen nicht mehr in der Lage ihre Kunden entsprechend zu bedienen. ''Ende Januar-Anfang Februar kommt es im Zuge dessen zwangsläufig zu Engpässen. Diese Versorgungslücke hält aber nur 2 bis 3 Wochen an.'' Eine weitere Tendenz seien die ausgeprägten Qualitätsvorgaben im deutschen Handel. ''Die Varietät Gizeh wird hier beispielsweise kaum nachgefragt im Gegensatz zu der Photon, die sich längst bewährt hat.'' Auch gebe es grundsätzlich zwei Erscheinungen im Markthandel: ''Wir vermarkten lange (50 cm) und kurze (30 cm) Stangen, die je nach Saisonslage und Kundengruppe beide gefragt sind. Im LEH sind vor allem die 10-er-Bunde gefragt, im Großhandel eher die 14-er.''
Der heutige Markt wird mittlerweile das ganze Jahr über mit Lauchzwiebeln versorgt. Obwohl Regionalität zur Zeit in aller Munde ist, lasse das Importprodukt sich durchaus ebenfalls gut verkaufen. ''Die Nachfrage ist immer da, auch außerhalb der heimischen Versorgung. Außerdem werden die Lauchzwiebeln je nach Verfügbarkeit als Aktionsangebot platziert. Beendet wird die Saison normalerweise Ende April-Anfang Mai - pünktlich zum Start der heimischen Saison.''
Anbaufelder in Ägypten
Neustrukturierung
Dieses Jahr werden die Lauchzwiebeln auch erstmalig unter dem neuen Label Elbfresh angeboten. Denn kürzlich wurde eine Umfirmierung vollzogen und so entstand aus der bisherigen Firma Greenstar die Elbfresh GmbH - zuständig für die Importabwicklung und den Handel - und die Elbfresh Egypt, die sich überwiegend mit der Steuerung des Anbaus und Exports befasst. Unter der Eigenmarke werden außer ägyptischen Lauchzwiebeln auch Zitrus und türkische Paprikas verhandelt. ''Wegen diesem Firmenaufbau sind wir in der Lage den deutschen LEH-Ketten und Großhandelskunden direkte Warenbeschaffung vom Ursprung sowie einen Ansprechpartner vor Ort zu garantieren. Mittlerweile verfügen wir über 400 ha Anbaufläche nur für Lauchzwiebeln (ca. 100-150 ha davon wird je nach Bedarf angepflanzt) und haben uns zum Ziel gesetzt demnächst neben dem deutschen LEH auch Großkunden in den Niederlanden zu beliefern. Da sehen wir wegen unseren aufgebauten Kontakten sowie der Lage hier am Handelsknotenpunkt Hamburg interessante Chancen.''
Großmarkthandel in Hamburg
Die Firma Elbfresh GmbH befasst sich mit der direkten Belieferung von LEH-Ketten und verfügt zudem über einen Verkaufsstand auf dem Hamburger Großmarkt, über den die Hälfte des gesamten Umsatzes erzielt wird. Sowohl den Groß- als auch den Einzelhandelskunden wird eine gemischte Palette an Importprodukten - u.a. Ingwer, Zitrus, Knoblauch, Paprika, Süßkartoffeln und Tomaten - aus verschiedenen Herkunftsländern zur Verfügung gestellt.
Weitere Informationen
Elbfresh GmbH
Mohamed Moustafa
Großmarkt Hamburg Stand 263
Banksstraße 28 20097 Hamburg
+49 (0) 40 / 300 618 64
[email protected]
www.elbfresh.de