Die Orangensaison befindet sich in der Umstellung von der Süd- auf die Nordhalbkugel. Während in Europa die letzten Orangen aus Südafrika verkauft werden, beginnt die Versorgung aus den Mittelmeerländern. Spanien, als wichtigster Lieferant für Europa, hat mit Problemen zu kämpfen. Kleine Kaliber und Regenfälle bestimmen die Stimmung auf dem Markt. Können Griechenland und Italien von dieser Situation profitieren? In den USA ist die Stimmung nicht viel besser. Die letzten chilenischen Orangen machen es der kalifornischen Ernte schwer. Dort werden auch kleine Größen erwartet. In Australien herrscht eine fast euphorische Stimmung. Der Export nimmt zu, die Preise steigen und es gibt reichlich Anpflanzungen.
Spanischer Sektor besorgt über die Saison
Momentan werden die letzten südafrikanischen Valencias im europäischen Einzelhandelsmarkt verkauft und die spanische Saison hat in Valencia und Andalusien begonnen. Damit sind die größten Zitrusregionen Spaniens mit den ersten Navelinas auf dem Markt. In diesem Moment ist der Regen das größte Problem für die Produzenten in Valencia. Plantagen wurden überflutet und in einigen Fällen steht das Wasser auch in den Packstationen. Dadurch kann das Obst nicht geerntet werden, was sich negativ auf die Lagerfähigkeit der Frucht auswirkt. Außerdem werden aufgrund des anhaltenden Regens Schälprobleme erwartet.
Die Saison war von Anfang an schwieriger als im letzten Jahr. Die Ernte begann später, weil die Früchte noch nicht optimal waren. Der Ertrag ist um 23% höher mit einer Fülle an kleinen Kalibern. Darüberhinaus war es in Europa lange Zeit sehr warm, was die Nachfrage beeinflusste. Daher blieb es auf dem Orangenmarkt ruhig. Die Erzeuger und Exporteure machen sich jetzt Sorgen, auch wegen des Regens und verkaufen zu niedrigen Preisen.
Der Preis ist derzeit niedriger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Da deutlich mehr kleine Früchte zur Verfügung stehen, hat die Industrie mit einem Preis von 0,10 Euro für ein Kilo begonnen. das ist die Hälfte des Preises, der im letzten Jahr notiert wurde. Die Käufer der Früchte zahlen den Erzeugern 0,07 Euro, was niedriger ist als der Verkaufspreis für die Klasse 3.
Zum Vergleich: Der Preis für Navels auf dem Citrus Fruit Market beträgt 0,15 Euro (in Merca Valencia 0,40 Euro), während die Navel Lane Late bei 0,23 Euro und die Salustiana bei 0,19 Euro liegen nach Angaben des Landwirtschaftsrates.
Italien: Preis steigt, positive Stimmung
Die 45. Kalenderwoche wurde durch einen steigenden Durchschnittspreis gekennzeichnet. Dies ist das Ergebnis der Zunahme, die bei den farbigen Sorten aus Siracusa festgestellt wurde. Diese profitieren von einer begrenzten Verfügbarkeit aufgrund des schlechten Wetters, das Ende Oktober über einige Produktionsgebiete in Sizilien zog. In der KW 45 begann die Ernte der Navelina in den Metaponto-Regionen. Die erste Ernte zeigt eine zufriedenstellende Qualität, obwohl die Farbe aufgrund der überdurchschnittlichen Temperatur noch nicht homogen ist. Der Startpreis war etwas höher als im Vorjahr. Der Preis für das Produkt aus Taranti fiel aufgrund eines größeren Angebots und einer nicht immer guten Qualität. Dies ist aufgrund des Regens während der letzten Reifephase der Frucht.
Aufgrund verschiedener Faktoren, einschließlich Krankheiten wie dem Tristeza-Virus, ist die Produktion für sizilianische Orangen im Allgemeinen niedrig. Bei den Moros wird ein hoher Preis für die Früchte am Baum notiert. Im Vergleich zum Vorjahr liegt der Preis um 30% höher. Es wird erwartet, dass die Groß- und Einzelhandelsverträge bald beginnen werden. Derzeit sind internationale Käufer über den hohen Produktionspreis unsicher.
Die Saison 2018/2019 beginnt mit einer guten Perspektive für die POD Orange aus Ribera auf Sizilien. In den letzten Tagen begann der Verkauf der ersten Navelinas mit einem höheren Durchschnittspreis als im Vorjahr. Kontrollen im Feld bestätigen die "exzellente Qualität" und mittelgroße Kaliber. Im Durchschnitt wird die Ernte mit dem Vorjahr vergleichbar sein. Die Navelinas werden bis Dezember geerntet. Danach übernehmen die Brasilian und Washington Navels den Markt. Es wird mit 20% mehr Volumen gerechnet. Die Erwartungen an die frühe Vaniglia, die Süßorange aus Ribera, sehen ebenfalls gut aus. Die Anbaufläche für diese Sorte nimmt jährlich zu.
Griechenland: gute Saison erwartet
In diesem Monat beginnen die verschiedenen Verkaufsorganisationen die Saison. Der griechische Anbau ist über eine große Anzahl kleiner Erzeuger fragmentiert, wodurch die Anbauflächen pro Produzent gering sind. Ein großer Teil der Erzeuger baut teilzeit an. Daher wird auch nicht viel in den Anbau investiert. Der Export konzentriert sich hauptsächlich auf die osteuropäischen Länder, wobei Polen, der Balkan, Rumänien und Bulgarien die wichtigsten Exportländer sind. Die Erwartungen an die Saison sind gut, mit einer guten Ernte und guter Qualität. Die Exporteure haben auch keine Beschwerden über die Kaliber.
Frankreich: voller Zitrusmarkt
Momentan fehlt es dem französischen Zitrusmarkt an Dynamik. Es gibt viel Angebot mit verschiedenem Usprung mit einer geringen aktiven Nachfrage. Die Preise hängen stark von der Qualität ab. In Korsika ist der Orangenanbau in voller Entwicklung. Ziel ist es, die Orangen im Dezember auf den Markt zu bringen. Wie die berühmten korsischen Klementinen, werden auch diese sie mit ihren Blättern verkauft.
Deutschland: Spanien wechselt Südafrika ab
Im deutschen Großhandel geht die Übersee-Orangensaison allmählich zu Ende, obwohl hier und da noch südafrikanische Valencia Late auftauchen. Es wird davon ausgegangen, dass die südafrikanische Saison spätestens innerhalb von zwei Wochen endgültig abgeschlossen ist. Die ersten spanischen Navelina-Orangen der Saison werden ebenfalls seit 1 bis 2 Wochen angeboten. Die Verkaufspreise für A-Qualität liegen derzeit zwischen 1,50 und 1,80 (Kilopreis im Großhandel). Vor allem die bekannten Qualitätsmarken - darunter Rotkehlchen, Götterfrucht und Die Süße Susie - die, sowohl im Großhandel als auch im Einzelhandel, stark nachgefragt werden.
In den kommenden Wochen bis Weihnachten werden auch die Blutorangen (Tarocco, Moro und Sanguinelli) aus Italien auf den Markt kommen. In Bezug auf diese Produktkategorie wurde festgestellt, dass ein frühes Angebot von Blutorangen seit einigen Jahren auf Kosten der Qualität und Geschmack geht. Die besseren Blutorangen werden daher nach Ansicht des Fachhändlers erst nach dem Jahreswechsel angeboten.
Niederlande/Belgien
Die ersten spanischen Navelinas kommen derzeit auf dem niederländischen Markt an. Die Saftorangen sind auch ausreichend vorhanden. Die Ankunft ist später als in anderen Jahren. Auch die Preise sind derzeit für die Jahreszeit normal. Importeure geben an, dass alles ohne Besonderheiten verläuft. Sie sehen jedoch mehr Konkurrenz von marokkanischen und ägyptischen Zitrusfrüchten für das spanische Produkt. Im Dezember werden die ersten Navelinas aus Marokko erwartet, gefolgt von den Salustianas zum Pressen Ende Dezember.
Kalifornien erwartet kleine Kaliber
Die Saison in Kalifornien scheint das Gegenteil von letztem Jahr zu sein. Ein Händler sagt, dass es viele kleine Kaliber gibt. Er schreibt dies unter anderem der Hitze zu, die das Tal der Orange Cove geplagt hat. "Außerdem haben wir praktisch keinen Regen, daher ist es sehr trocken", fährt er fort. In dieser Saison wird daher ein Höchststand bei den kleinen und sehr kleinen Kalibern erwartet. Die Saison begann am 22. Oktober etwas früher als normal.
Im letzten Jahr sah es genau andersrum aus. Damals gab es viele große Kaliber und beinahe keine Kleinen. Wie hoch die Ernte in diesem Jahr ausfallen wird, ist immer noch ungewiss, aber wenn man die Früchte an den Bäumen betrachtet, wird eine größere Ernte erwartet. Ob das Volumen auch größer ist, bleibt die Frage.
Neben Kalifornien hat auch die Saison in Florida angefangen und die Importsaison läuft auch noch. "Vor allem aus Chile. Dort gab es größere Kaliber, was gut für sie ist, aber wir warten immer noch darauf, dass sie den Markt verlassen." Daher ist die Nachfrage derzeit gering und wird voraussichtlich bis Weihnachten auch klein bleiben. Für die größeren Kaliber werden gute Preise geboten, während der Preis für kleinen Sortierungen unter Druck steht. "Er ist seit Beginn der Saison erheblich gesunken und ich glaube nicht, dass wir bereits den Tiefpunkt erreicht haben", charakterisiert ein Händler.
Australische Saison bricht widerum Rekord
Die Erzeuger in Queensland berichteten dieses Jahr über eine kleinere Ernte und eine kürzere Saison, so Citrus Australia. Die Qualität stand jedoch nicht unter Druck und die Preise waren auf einem besseren Niveau als im Jahr zuvor. Dies kann man sicherlich auch auf den steigenden Export zurückführen. Die Branche bereitet sich aus diesem Grund auf ein zweites Rekordjahr vor. Laut einem Händler sind die Preise dreimal höher als vor fünf Jahren. Der Exportwert stieg um 10%, erstmals wurde die Grenze von 500 Millionen australischen Dollar (320 Millionen Euro) überschritten.
Die Expansion der Märkte ist für australische Erzeuger unverzichtbar geworden, um im Wettbewerb mit anderen Ländern bestehen zu können. Sowohl China als auch Japan werden zu wichtigen Exportzielen für die Navels aus dem Süden. Vietnam ist ein Premiummarkt, der bereit ist, für das richtige Kaliber (mittel bis groß) zu zahlen. Auf den Exportmärkten wird mehr Wert auf die Qualität der Früchte gelegt. Dies wird vor allem in China immer wichtiger. Aufgrund des wachsenden Exportmarktes und der guten Ergebnisse werden derzeit viele Pflanzen gepflanzt und die Sorten ausgewählt, wobei die Nachfrage hoch ist.
Mühsame Saison für Südafrika
Es war eine schwierige Saison für die südafrikanischen Orangen, insbesondere aufgrund der Überschüsse auf bestimmten Märkten aufgrund der höheren Volumen, die Ägypten aufbrachte. Südafrika hat über 78 Millionen Kisten (15 kg) mit Navels und Valencias exportiert. Im Western Cape gab es aufgrund der Dürre einige Probleme mit den Abmessungen. Probleme mit den Navels wurden auch aus anderen Landesteilen gemeldet.
Kolumbien erhält Zugang zu den USA
In dieser Saison erhielt das Land Kolumbien zum ersten Mal Zugang zum US-amerikanischen Markt. Die Exporteure reagierten hierauf mit großer Begeisterung. Früheren Erwartungen zufolge war die Regierung der Ansicht, dass die ersten Zitrusfrüchte im Jahr 2019 in die USA geliefert werden könnten, jedoch konnte der Export früher beginnen. Die USA sind ein wichtiger Exportmarkt für Kolumbien. Zwischen Januar und September dieses Jahres beliefen sich die Gesamtexporte von Tahiti-Zitrus und Orangen auf 212.000 Tonnen für fünf verschiedene internationale Bestimmungsorte.
Uruguay möchte Export erhöhen
Zwischen Januar und Juni diesen Jahres wurden 30.000 Tonnen Mandarinen, Orangen und Zitronen exportiert. Dies führte zu einem Umsatz von 20 Millionen Dollar. Die USA waren mit einem Volumenanteil von 60% der wichtigste Markt. Die EU liegt mit 20% der Exporte an zweiter Stelle. Dann folgten Russland, Brasilien, Kanada und die Vereinigten Arabischen Emirate. Aber das Land schaut weiter. Chinesische Importeure zeigten im Juli und August Interesse an den auf dem Markt befindlichen Valencias. Als interessante Exportmärkte werden zudem die Philippinen, Indonesien, Indien, Vietnam und Mexiko genannt.
Brasilianische Erzeuger sind optimistisch für die Saison 2019/2020
Die ersten Schätzungen für die Saison 2019/2020 für die Region São Paulo und Triângulo Mineiro, die Anfang dieses Monats veröffentlicht wurden, sind positiv. In den Produktionsgebieten fiel im Oktober Regen. Dass in einigen Gegenden in São Paulo mehr Regen fiel als im historischen Durchschnitt, war positiv. Für die südlichen Anbaugebiete sieht es laut Anbauer besonders gut aus, da das Klima günstig ist. Obwohl es noch recht früh ist, um Erwartungen auszusprechen, ist die Stimmung im Allgemeinen sehr positiv.
Die letzte Saison 2017/2018 endete mit weniger positiven Zahlen. Für São Paulo und Triângulo Mineiro wurde ein Umsatzrückgang verzeichnet, der 31,4 Prozent ausfiel, als in der vorangegangenen Saison. 273,3 Millionen Kartons (40,8 kg) waren mit Orangen gefüllt, 5,2% weniger als im Mai. Anfang des Jahres gab es wegen der Dürre immer noch Bedenken für die kommende Saison. Diese Bedenken scheinen nun jedoch in den Hintergrund getreten zu sein.
Argentinien erfreut über neue Märkte
Der gesamte Zitrussektor ist geteilt. Auf der einen Seite sind die Exporteure, die über Interesse vom Weltmarkt begeistert sind. Zum Beispiel hat China die Grenzen für die argentinischen Orangen geöffnet. Auf der anderen Seite gibt es die Anbauer, die mit einer hohen Steuer- und Zinslast für die Finanzierung konfrontiert werden. "China erhielt zum ersten Mal in der Geschichte Container mit Orangen und dies eröffnet eine gigantische Perspektive, was ähnliche Märkte zu bieten haben", sagte ein Händler. Der Export von Zitronen in die USA wurde ebenfalls aufgenommen, und die Exporteure hoffen, dass auf die Zitronen dann der Orangenabsatz auf diesem Markt folgt.
Chile beendet komplizierte Saison
Die Citrus-Saison endete mit mehr als 358.000 Tonnen an Exporten an verschiedene Bestimmungsorte weltweit. Das war eine Steigerung von 32%. 28% der Gesamtmenge sind Orangen, die nach den Mandarinen einen zweiten Platz einnahmen (30%). Die Saison für die Orangen wird jedoch als "kompliziert" bezeichnet. Der Frost hatte seine Auswirkungen auf die Früchte an den Bäumen, aber der Ertrag war dennoch größer als bisher angenommen. Rund 99.800 Tonnen wurden exportiert, mehr als in der vorherigen Saison.