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Der Großmarkt Karlsruhe hat sich neu erfunden

Fotoreportage: Convenience und regionale Erzeugnisse bestimmen das Geschehen

Der Karlsruher Großmarkt feierte letztes Jahr sein 50-jähriges Jubiläum: Der Marktplatz war früher das Herz des (über)regionalen Großhandels, heutzutage nutzen die größeren Lieferanten die dortigen Hallen als Umschlagsplatz. Gleichzeitig sind auch kleinere Firmen und Direktvermarkter gut vertreten, die Wochenmarkt- und Einzelhändlern sowie Gastronomen vielseitige Einkaufmöglichkeiten bieten. Trotz des Wandels im Handelsgeschehen und der eingeschränkten Anzahl der Händler, sehen die übrigen Unternehmen noch viele Möglichkeiten. Dadurch, dass sie den Schwerpunkt auf regionale Handelswaren und Convenience-Produkte legen, können sie sich gut diversifizieren.

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Aktuell verfügt der Großmarkt über eine Fläche von ca. 113.000 m². Gut 18.700 m² davon sind Handelsflächen und Lagerflächen für Großhändler, Erzeuger und Importeure (inkl. Bananenreiferei und Produktionshalle für Convenience-Produkte). Zudem umfasst das Gelände ca. 12.500 m² Metro Gastro sowie ca. 15.600 m² Blumenhandel und Blumenzubehör. Insgesamt verfügt das Großhandelsgelände am Weinweg über fünf Markthallen - einschließlich einer Halle für den Direktverkauf.

Andreas Frey der Firma Frey Gemüse

Produktvielfalt
In den letzten Jahren fanden auf dem überschaubaren Areal einige interessanten Trends statt, erläutert Axel Pallmer, stellvertretender Leiter des Marktamtes. Die Vielfalt habe mit dem Einstieg ausländischer Lieferanten sowie dem Aufstieg der weiterverarbeitenden Produkte deutlich zugenommen. Vor kurzem habe die Firma Schenk z.B. eine große Produktionshalle für das Convenience-Angebot bauen lassen.

Frey Gemüsebau hat die bestehende Fläche ebenfalls mit einer separaten Kommisionierungsfläche erweitert, weswegen man das den ganzen Produktionsprozess flexibler und effizienter abwickeln kann. Der ehemalige Erzeugerbetrieb punktet mit regionalen Spezialitäten aus der nahe gelegenen Anbauregion Pfalz und beliefert mittlerweile rund 40 Edeka-Filialen. Die Handelsunternehmen Bratzler & Co. GmbH und Magli & Noel GmbH (Teil des Landgard-Konzerns) gehören ebenfalls zu den größeren Anbietern am Weinweg.

Mirco Link (Doris Link e.K.) vermarktet seine Erzeugnisse direkt auf dem Großmarkt

Bevorstehender Neubau
Ein Teil der gepflegten und relativ modernen Anlagen in der Importhalle wurde vor drei Jahren teilweise durch einen Großbrand vernichtet, wonach eine groß angelegte Sanierung in den betroffenen Bereichen stattfand. Derzeit sei noch eine neue Dachsanierung einer Großhandelshalle in Planung. Darüber hinaus steht 2019 bis 2021 der Bau eines neuen Bürogebäudes bevor, in der Nähe des Haupteingangs. Insgesamt wird der Neubau etwa 6 bis 7 Stockwerke hoch sein.

Wettbewerb
Auch in Karlsruhe sei die zunehmende Konzentration im Einzelhandel und die rückläufige Bedeutung des Zwischenhandels bemerkbar. Darüber hinaus gebe es mehrere Großmärkte in der Region Südwestdeutschland: So stehen die Karlsruher Händler in direktem Wettbewerb mit Mannheim, Freiburg, Frankfurt, Stuttgart und Straßburg. ''Insgesamt sprechen wir von 6 Großhandelsmärkten im Umkreis von 150 km, das ist einfach zu viel'', so der Kartoffelhändler Uwe Fleisch, der mit fast 40 Arbeitsjahren zu den Alteingesessenen gehört. ''Ich möchte meine bestehende Kapazität gerne umbauen, leider haben wir aber den Absatz nicht mehr, um dies zu finanzieren.''

Die kleineren Zulieferer in Karlsruhe konzentrieren sich hauptsächlich auf Wochen- und Regionalmärkte, lokale Obst- und Gemüseläden sowie die Gastronomie. Für diejenigen, die sich immer wieder neu erfinden und Trendprodukte ins Sortiment aufnehmen gebe es immer einen Platz im regionalen Großhandel, sagt Baris Karaman, der hauptsächlich regionale Großküchen und Kantinen beliefert. ''Die jüngere Generation legt Wert auf Service: Das schafft für uns Händler auch neue Möglichkeiten.''

Weitere Informationen:
Stadt Karlsruhe - Marktamt
Weinweg 43, 76137 Karlsruhe
Fon +49721 133-7210
Fax +49721 133-7209
E-Mail [email protected]  
www.karlsruhe.de/maerkte