Das Wetter machte den Kartoffelanbauern 2018 europweit einen Strich durch die Rechnung. Auch in Spanien und Schweden fehlen Knollen. In Spanien ist die Kartoffelernte 2018 voraussichtlich deutlich kleiner ausgefallen als im Vorjahr. Wie der spanische Dachverband der Obst- und Gemüseproduzenten (FEPEX) am vergangene Woche kurz vor Abschluss der aktuellen Saison mitteilte, dürfte sich die spanische Kartoffelernte laut Prognose der Staatsregierung auf insgesamt 1,98 Mio t belaufen; das wären 15 % weniger als 2017. Als Gründe für den Rückgang nannte FEPEX die Witterung in den zurückliegenden Monaten. Im Frühjahr habe die Nässe das Legen behindert, während im Sommer kräftige Temperaturschwankungen der Entwicklung der Pflanzen geschadet hätten.
Kleineres Areal
Hinzu komme eine Verkleinerung der Anbaufläche. Laut FEPEX fiel diese 2018 mit landesweit 67 810 ha ungefähr 4 % kleiner aus als im Vorjahr. Wichtigstes Produkt der spanischen Kartoffelerzeuger war in diesem Jahr die mittelfrühe Kartoffel, die von Juni bis September eingefahren wurde. Davon wurden laut FEPEX 2018 insgesamt 832 000 t gerodet, das entsprach 42 % der Gesamtproduktion.
Auch die schwedische Kartoffelernte hat in diesem Jahr spürbar unter der mittel- und nordeuropäischen Sommertrockenheit gelitten. Laut Prognose des Nationalen Statistikamtes sind 2018 landesweit gerade einmal 449 400 t Speisekartoffeln gerodet worden; das entsprach einem Rückgang von 15 % zum Vorjahr und sogar um 17 % im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt. Die Speisekartoffelproduktion in Schweden ist damit auf den niedrigsten Wert seit einer Dekade gefallen. Dazu beigetragen hat dem Statistikamt zufolge eine deutliche Anbaueinschränkung gegenüber dem Vorjahr um 6 % auf 16 000 ha. Der durchschnittliche Ertrag ging um 9 % auf 281 dt/ha zurück. Geringer als 2017 fiel auch die schwedische Erzeugung von Stärkekartoffeln aus; sie sank um 17 % auf 270 800 t.
-20 Prozent in West-Europa
In anderen wichtigen Anbauländern der Europäischen Union war die Kartoffelproduktion 2018 ebenfalls spürbar rückläufig. Die Organisation Nordwesteuropäischer Kartoffelanbauer (NEPG) veranschlagte im November das diesjährige Kartoffelaufkommen in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Belgien auf insgesamt 20 Mio t, was gegenüber 2017 ein Minus von 20 % bedeuten würde.
Quelle: Top Agrar