Auf dem Weltmarkt herrscht momentan ein Überschuss an Knoblauch. In Spanien ist die Ernte bereits seit einigen Jahren in Folge gut. Die neue Ernte beginnt im Mai. In China ist der Knoblauchpreis entgegen aller Erwartungen hin gestiegen aufgrund von Spekulationen auf die Preisentwicklung. Der Preis bleibt hoch und das macht es nicht interessant, um den Knoblauch aus China zu exportieren. Der europäische Markt wartet vor allem auf die neue Ernte aus China und Spanien. In Deutschland ist der Markt derzeit stabil. In Nordamerika kämpft man mit niedrigen Preisen für Knoblauch, da es zu viele Anbieter gibt. In Südafrika wurden Maßnahmen gegen chinesische Importe ergriffen, indem für dieses Produkt zusätzliche Einfuhrzölle erhoben wurden. Dies ist die Folge einer Untersuchung nach illegalem Import von Knoblauch aus China nach Südafrika.
China: hoher Preis durch Spekulationen aber wenig Nachfrage auf dem Markt
Auf dem chinesischen Knoblauchmarkt ist in den letzten Wochen viel passiert. Nach dem chinesischen Neujahr im Februar erwarteten die meisten Menschen, dass der Knoblauchpreis fallen würde, das war jedoch nicht der Fall und verzeichnete der Preis einen Anstieg. Dies war gegen alle Erwartungen und der hohe Preis hielt auch an. Der Grund hierfür war, dass viele Leute über die Knoblauchpreise spekulierten. Im Mai kommt der neue Yunnaner Knoblauch auf den Markt und man glaubt, dass der Preis hoch sein wird, weil die Felder in diesem Jahr um etwa 10% reduziert wurden und das Angebot daher geringer sein wird. Andere Knoblauchanbaugebiete in Shandong werden im Juni und Juli neuen Knoblauch auf den Markt bringen.
In den letzten Wochen wurde viel Knoblauch gekauft, wodurch der Preis stieg. Dies hat jetzt jedoch etwas abgenommen, wodurch auch der Preis leicht fällt, aber immer noch hoch ist. Außerdem ist die Qualität des Knoblauchs in den Kühlhäusern nicht mehr so gut. Knoblauch von guter Qualität ist daher viel teurer. Von der Produktion des letzten Jahres sind noch etwa 30% übrig, die noch verkauft werden müssen. Die Nachfrage nach Knoblauch ist derzeit nicht groß, auch nicht für den Export, weil der Preis jetzt so hoch ist und chinesischer Knoblauch dadurch nicht so interessant ist.
Spanien
In Kürze beginnt die neue Knoblauchsaison im spanischen Andalusien. In dieser Region im Süden Spaniens nahm die Fläche aufgrund der schlechten Preise in den letzten beiden Saisons um 15 bis 20% ab. Insbesondere die letzte Saison war mit einem Preisrückgang von 30% gegenüber dem Vorjahr schlecht.
In Castile-La Mancha arbeitet man mit den letzten Lagerbeständen. Die Saison war aufgrund starker Regenfälle im Mai 2018 schwierig, was hauptsächlich den violetten Frühlingsknoblauch und in geringerem Maße den weißen Frühlingsknoblauch in der Region beschädigte. Dies hatte Auswirkungen auf die Qualität und führte zu einem starken Preisverfall. Hierdurch stellten viele Erzeuger auf auf violetten Knoblauch um, da dieser Preis im Allgemeinen um € 0,30 bis € 0,40 höher liegt als der von weißem Knoblauch. Infolgedessen sank der Preis für violetten Knoblauch aufgrund eines höheren Angebots erneut.
Niederlande: Knoblauchmarkt unbestimmt
Der derzeitige Knoblauchmarkt in den Niederlanden wird von Importeuren als unbestimmt gekennzeichnet. Der Markt in Europa ist ziemlich gut, aber die Chinesen wollen mit dem Preis hoch, während immer noch viel Lagerbestand der großen Ernte der vergangenen Saison verfügbar ist. Die neue chinesische Ernte wird in ein bis drei Wochen erwartet und jeder ist gespannt, was der Markt tun wird. Die Erwartungen sind gut, obwohl zuvor angekündigt wurde, dass die Knoblauchernte um etwa 30% niedriger sein wird als in der letzten Saison. Der Verkauf ist nach Angaben der Importeure stabil. Die hohen Preise - zwischen 19 und 22 Euro nach Verzollung - stellen sicher, dass der Markt in den Händen der großen mporteure liegt und Gelegenheitsimporteure sich nicht an den chinesischen Knoblauch wagen.
Deutschland: Stabiler Markt
Der deutschsprachige Markt für Knoblauch ist derzeit weitgehend stabil. Der Großteil des Produktes stammt aus China: Die Importeure geben an, dass die spanischen Sorten von den oft konservativen Konsumenten kaum akzeptiert werden. Vor allem im Einzelhandel besteht das ganze Jahr über eine gute Nachfrage nach Standard-Knoblauch. Versuche, um beispielsweise schwarzen Knoblauch auf den Markt zu bringen, waren bisher nicht sehr erfolgreich. Die Verfügbarkeit des Produkts ist zu diesem Zeitpunkt ebenfalls ausreichend. Nur im Sommer (Juni / Juli) werden die Mengen etwas abnehmen.
In Deutschland, aber auch in der Schweiz wird - teilweise bedingt durch den Klimawandel - Knoblauch in größerem Umfang angebaut. Die Ernte beginnt in der Regel Ende Mai / Anfang Juni. Schließlich treten auch Tiefkühlprodukte und verarbeiteter Knoblauch auf dem Markt auf: Dieses Segment bleibt der Nachfrage nach Frischwaren jedoch deutlich im Rückstand. Bio-Knoblauch ist im Handel auch ein seltenes Vorkommen.
Italien: Warten auf die neue Ernte
Die Nachfrage nach Knoblauch ist derzeit nicht sehr hoch. "Es besteht kaum Nachfrage, weil die Menschen auf die neue Ernte warten. Der Preis für chinesischen Knoblauch ist ziemlich stabil. Der Preis für Knoblauch aus Spanien ist moderat. In Spanien wartet man derzeit auch auf die neue Ernte, die Anfang Mai beginnen wird. Der chinesische Markt befindet sich momentan in einer Spekulationsphase. Die Preise hier stehen nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Marktrealität in Europa, Nordamerika und Lateinamerika , sagte ein Händler.
Derzeit ist neuer Knoblauch aus Ägypten und Mexiko auf dem Markt erhältlich. "Frischer grüner Knoblauch ist nach wie vor ein Nischenprodukt mit begrenztem Umsatz, da er an die Frühlingssaison gebunden ist."
In Bezug auf Spezialitäten wie Schwarzer Knoblauch und Bärlauch sieht der Händler dies als interessanten Markt, aber nur, weil es sich um ein relativ neues Produkt handelt. "Es ist unmöglich, dass diese Varianten zu einem Massenprodukt werden. Wir sehen jedoch, dass einige Verbraucher neugierig sind und diese Produkte zu schätzen wissen."
Südafrika: Überschuss drückt die Preise der lokalen Produktion
Der südafrikanische Knoblauchmarkt ist stark von Importen abhängig, insbesondere aus Spanien und China. Der importierte Knoblauch ist derzeit teurer als das lokale Produkt. Der Preis des importierten Knoblauchs liegt zwischen 45 ZAR (2,80 €) und 55 ZAR (3,40 €) pro Kilo. Im Vergleich zu lokal angebautem Knoblauch mit einem Preis zwischen 30 ZAR (1,86 €) und 35 ZAR (2,10 €).
Der Preis für lokalen Knoblauch steht unter starkem Druck. Laut den Erzeugern kommt dies, weil es weltweit zu viel Knoblauch auf dem Markt gibt. Hauptsächlich aufgrund einer guten spanischen Ernte. Die südafrikanische Knoblauchernte hat ihren Höhepunkt hinter sich und wird im Frühling wieder zurückkehren.
Letztes Jahr gab es in Südafrika Ermittlungen gegen Schmuggel von Knoblauch aus China. Drei neue Importeure wurden geschnappt. Die Importe bringen Unruhe auf den südafrikanischen Markt und deshalb hat die Regierung Maßnahmen ergriffen. Für Knoblauch aus China gelten zusätzlich zu den normalen Einfuhrzöllen zusätzliche Kosten. Man sagt, dass man hierdurch für chinesischen Knoblauch manchmal bis zu 80 ZAR (5 Euro) zahlen muss.
Nordamerika: großes Angebot sorgt für niedrige Preise
Derzeit gibt es auf dem amerikanischen Markt viel Knoblauchimport, der die Preise des Produkts immer weiter senkt. "Momentan gibt es eine riesige Menge an chinesischem und spanischem Knoblauch", sagt Juan Pablo Lozano aus Miami von Garland LLC. "Spanien hat eine gute Ernte, sie haben in den letzten fünf Jahren gute Erträge erzielt und ich denke, dass sie in Bezug auf die Produktion China gleichkommen." Er fügt hinzu, dass die spanische Produktion sich von frischem Knoblauch auf beispielsweise geschälten Knoblauch erweitert.
Inzwischen hat China auch seine Exporte in die Vereinigten Staaten erhöht. Lozano vermutet, dass der Anstieg der Importe mit zukünftigen Antidumpingmaßnahmen der Regierung zusammenhängt. "Derzeit gibt es einfach zu viele Spieler auf dem Markt", sagt Lozano.
"Die Nachfrage nach Knoblauch ist derzeit gut, aber es gibt momentan auch ein Überangebot. Dies führt zu Preissenkungen auf dem Knoblauchmarkt", sagt Lozano.
Der Markt für Knoblauch in den Vereinigten Staaten war im vergangenen Jahr deutlich besser als in diesem Jahr. Die Preise haben sich so gut wie halbiert. "Die Preise am Markt fielen zuerst, dann stieg der Preis ein wenig und jetzt fällt er wieder stark."
Wenn die Preise für Knoblauch nicht weiter fallen, sagt Lozano voraus, dass der Preis stabil bleiben wird. "Ende Mai und Anfang Juni kommt wieder Knoblauch aus Spanien und Mexiko. Auch China nimmt seine Produktion wieder auf. Das, obwohl die Vorräte des letzten Jahres noch nicht einmal weg sind."
Lateinamerika: kleine Vorräte
In Spanien droht der brasilianische Knoblauchmarkt, aufgrund einer geplanten Einfuhrsteuer von 19% für Knoblauch aus Europa, weg zu fallen. Der südamerikanische Markt ist wichtig für Spanien, und diese Steuer wird die Konkurrenz mit chinesischen Knoblauchimporten erschweren. Der Preis für chinesischen Knoblauch steigt derzeit jedoch rapide an, was für die spanischen Exporteure eine gute Nachricht ist.
Der argentinische Knoblauchmarkt verpackt seine Produkte derzeit für den Export. Peru, normalerweise ein Produzent, der ganzjährig Knoblauch exportiert, verfügt derzeit über kleine Vorräte.