Bei den Mandarinen verlagert sich die Produktion von der südlichen Hemisphäre derzeit in den Norden. Das Angebot aus Südamerika und Südafrika versiegt nun rasch. Der Saisonstart ist noch nicht auf einem hohen Niveau und das bedeutet, dass das Angebot an Mandarinen und Clementinen derzeit niedrig ist. In dieser Zwischensaison steigen die Preise.
Für die neue Saison auf der Nordhalbkugel wird die Ernte in Spanien und Italien kleiner ausfallen als letztes Jahr. Die Hauptursache hierfür sind die Wetterbedingungen. China erwartet auch einen Produktionsrückgang aufgrund der starken Niederschläge in einigen Anbaugebieten. Handelsbarrieren verursachen an einigen Orten auch Probleme. China importierte aufgrund des Importzolls der USA mehr Mandarinen und Clementinen aus Australien. Türkische Mandarinen werden nur begrenzt in den Irak exportiert. Infolgedessen geraten die Preise auf dem Inlandsmarkt unter Druck.
Niederlande: Spanische Mandarinen kommen, südafrikanische gehen
Die frühen Mandarinensorten wie Iwasaki und Okitsu kommen seit einigen Wochen aus Spanien und werden schnell verkauft. Die Lieferung der ersten Clementinen-Sorten (Marisol, Ornules, Clemenrubi) und Blattmandarinen beginnen und werden vom Markt mit großer Begeisterung aufgenommen. Das Unwetter des letzten Monats hat sich nicht auf das Volumen und die Qualität der Mandarinen ausgewirkt. Die Preise liegen auf einem akzeptablen Niveau. Nicht alle Einzelhändler beginnen sofort mit den ersten spanischen Mandarinen. Der Markt für südafrikanische Mandarinen war ebenfalls gut. Die Saison begann bereits mit einem reibungslosen Verkauf von Satsumas und Clementinen. Auch im ansonsten ruhigeren Sommer enttäuschten die Zitrusverkäufe nicht. Späte Sorten wie Tango und Nadorcott gelten daher als die besten Sorten und die Importeure rechnen immer noch mit Ankünften bis Woche 43. Sie deuten darauf hin, dass Peru im Sommer ein stets größer werdender Spieler auf dem Markt wird, insbesondere mit Sorten wie Satsumas, Nadorcott und Tango. Dies könnte in den kommenden Jahren noch eine Herausforderung werden. .
Belgien: Handel verläuft schnell durch geringe Mengen an Produkt
Die Zitronensaison hat wieder begonnen. Das Angebot an Blattklementinen fängt gut an und die Nachfrage steigt. Laut einem belgischen Händler gibt es so hier und da einige Qualitätsprobleme, aber es gibt genug Produkte mit guter Qualität. Einem anderen belgischen Händler zufolge gibt es in diesem Jahr etwas weniger Produkte auf dem Markt, was die Ernte angeht und der Handel verläuft schneller als im letzten Jahr.
Deutschland: Mittelmeersaison geht los
Die Verfügbarkeit europäischer Zitrusfrüchte - insbesondere aus Italien und Spanien - nimmt in Deutschland erheblich zu. Die ersten Clementinen aus Spanien waren laut einem Bremer Händler bereits Mitte September dieses Jahres erhältlich. Die ersten Clemenules der spanischen Marke Tobsine werden demnächst ebenfalls verfügbar sein. Die Preise sind zu Beginn der spanischen Saison immer noch auf hohen Niveau und werden voraussichtlich zum Monatsende fallen. Beim südafrikanischen und südamerikanischen Zitrus hat der Endspurt begonnen und das Angebot nimmt stetig ab. Die Saison habe auch in der Türkei begonnen, berichtet ein Händler und Importeur aus Wien. "Am Dienstag haben wir die ersten Mandarinen aus der Türkei erhalten."
Frankreich: Weniger Angebot aus Corsica als letztes Jahr
Korsische Clementinen sind nach wie vor die beliebtesten ihrer Art in Frankreich. Die erste Lieferung wird voraussichtlich Anfang November auf dem Markt sein. Laut Prognose wird das Volumen 20% unter dem des Vorjahres liegen, so ein Großhändler. Es wird erwartet, dass die Kaliber durchschnittlich sind. Derzeit ist bereits ein spanisches Produkt auf dem Markt. Die Preise auf Rungis liegen bei rund 1,70 Euro pro Kilo.
Spanien: 30% weniger Volumen beim Start der Saison
Die frühen Clementinen, wie die Rubi und die Oronules, werden in Kürze in Valencia geerntet. Die frühen Satsumas haben das letzte Stadium erreicht, bevor sie geerntet werden. Die Erträge in der Region Valencia sind um 30% niedriger als im Vorjahr. Die Ernte verlangsamt sich auch aufgrund der warmen Temperaturen. Dies führt zu wenig Mengen auf dem Markt, akzeptablen Preisen und einem geringen Marktdruck. Es ist bemerkenswert, dass einige Erzeuger, aufgrund der geringen Obstmengen auf dem Markt, Clementinen pflücken, die noch nicht reif sind. Die geringen Erträge machen sich insbesondere bei der volumenmäßig beliebtesten und wichtigsten Clemenule-Variante bemerkbar. Mit weniger Früchten in den Bäumen sind viele große Früchte verfügbar. Spanische Händler stehen derzeit im Wettbewerb mit Orri- und Nadorcott-Mandarinen aus Südafrika, Peru und Argentinien. "Die Volumina sind immer noch relativ niedrig, aber wir erwarten, dass dies in Zukunft zunehmen wird", sagt ein Händler.
Der Sturm in der Region Valencia hatte keinen Einfluss auf die Qualität oder Quantität der Zitrusfruchternte. Es gab noch wenig Obst zum Ernten, obwohl die Hitze danach die Felder schnell austrocknen ließ. Der Regen hat zu großen Früchten geführt und die Bäume von schlechten Exemplaren befreit. Einige Regionen hatten weniger Glück und gab es tatsächlich Schäden an der Ernte. Dies war in Orihuela (Alicante) und Murcia der Fall.
Italien: Mandarinen blieben vom Unwetter nicht verschont
Die Saison hat in Italien noch nicht begonnen. In den südlichen Regionen gibt es bereits einige wenige erste Varianten auf dem Markt. Der Saisonstart beginnt offiziell Ende Oktober. Es wird ein starker Rückgang der Erträge von Clementinen und Mandarinen erwartet, der je nach Region zwischen 30% und 70% schwankt.
In der Provinz Tarent erwartet die Erzeugergenossenschaft einen Rückgang der Clementinen um 70% gegenüber 2018. Dies ist auf niedrige Temperaturen und zwei Hagelstürme während der Blütezeit und im Sommer zurückzuführen. In den Gebieten wurden keine Krankheiten festgestellt, obwohl einige Mandarinen durch den Hagel Schaden erlitten haben. Derzeit findet man auf dem Großhandelsmarkt hauptsächlich die Miyagawa-Mandarine italienischer Herkunft, eine frühe Sorte, die aufgrund ihres Aromas und ihrer besonderen dunkelgrünen Farbe sehr beliebt ist. Der Preis liegt je nach Markt zwischen 0,70 € und 1,00 € / kg. Die spanische Clemenruby ist ebenfalls seit Ende September auf dem Markt, die Preise liegen zwischen 0,80 und 2,00 € / kg.
Türkei: Preise für Mandarinen sinkt aufgrund eingeschränktem Exportes
Die Erzeuger in der Türkei haben mit der Ernte der ersten Mandarinensorten begonnen. Die Mandarinen werden derzeit hauptsächlich in den Irak, nach Russland, in die Ukraine und nach Osteuropa exportiert. Mandarinen für den Irak überschreiten jedoch nicht die Grenze, weil sie zu grün sind. Das Problem liegt jedoch beim türkischen und nicht beim irakischen Grenzposten. Die zurückgeschickten Mandarinen verursachen jedoch ein Problem. Die Preise steigen jetzt nicht mehr, sondern fallen aufgrund der geschlossenen Grenze. Auf dem irakischen Markt kann man 1 türkische Lira (€ 0,16) für die Mandarinen bekommen.
China: Regen schadet einem Teil der Ernte
Nach einigen Monaten der Nebensaison ist seit Anfang September ein neues lokales Angebot an Mandarinen auf dem chinesischen Markt erschienen. Zwischen Juni bis September, wenn es auf dem Markt nur wenig Inlandsprodukt gibt, wurde das hauptsächlich durch Importe ergänzt. Normalerweise wird hauptsächlich aus den USA importiert, aber aufgrund der hohen Importzölle in diesem Jahr kam mehr Produkt aus Australien.
Zu Beginn des Jahres sah es so aus, als ob die Ernte in dieser Saison besser ausfallen würde als in der vorangegangenen Saison 2018/2019, in der viel Niederschlag das Volumen und die Qualität der Mandarinen erheblich beeinflusste. Aufgrund der starken Regenfälle und Überschwemmungen in der zweiten Jahreshälfte 2019 war jedoch auch in diesem Jahr ein Teil der Ernte betroffen. Die Schäden an der Produktion variieren je nach Gebiet, aber das Volumen ist zurückgegangen. In den kommenden Monaten wird mehr Produktion auf den Markt kommen, was bis etwa April andauern wird.
Vereinigte Staaten: Kleines Angebot treibt Preis in die Höhe
Inländische Mandarinen und Clementinen kommen langsam, obwohl die Bestände etwas niedriger sind. Der Zustrom aus Südamerika und Südafrika ist derzeit rückläufig. Florida erntet bereits die ersten Early Pride-Sorten. "Die Lagerbestände sind derzeit niedrig", sagt ein Händler. "Chile hatte ungefähr 15% weniger Produktion und Marokko und Kalifornien werden mit ihren Clementinen erst Anfang November auf dem Markt sein."
Mandarinen, Clementinen und Tangerinen sind das ganze Jahr über auf dem amerikanischen Markt erhältlich, kommen aus Kalifornien und Florida und werden aus Chile, Peru, Uruguay, Mexiko, Marokko und Südafrika importiert. "Spanien hat im Winter auch Produkte exportiert, aber aufgrund der jüngsten Importrate von 25% wird sich dies ändern", sagt ein Händler. Es wird erwartet, dass die Nachfrage steigt, da die Saison des Steinobstes und anderen Sommerprodukte bald beendet ist und Zitrusfrüchte für die Verbraucher wieder eine Rolle spielen werden. Die Easy Peel und die kernlosen Sorten tragen zur wachsenden Nachfrage nach Mandarinen bei. Es bleibt abzuwarten, ob die steigende Nachfrage mit den zunehmenden Produktionsmengen aus Kalifornien, Chile, Peru und China ausgeglichen werden kann. Aufgrund der zunehmenden Produktion arbeiten andere Regionen an der Entwicklung neuer Sorten für den Markt wie Tangos, Orris und Bingos in Florida. Momentan steigen die Preise jedoch aufgrund schwindender Lagerbestände. Der Preis für einen Karton liegt durchschnittlich bei 36 bis 38 US-Dollar, letztes Jahr um die gleiche Zeit waren es 20 US-Dollar.
Südafrika: Saison beinahe beendet
Die Zitrusfruchtsaison in Südafrika neigt sich dem Ende zu. Es sind noch ca. 2 Millionen Kisten übrig, und bis Ende September wurden 17,2 Millionen Kartons verschickt. Die ursprüngliche Schätzung für diese Saison war niedriger, als dass man jetzt vom Markt erwartet. Es wird angenommen, dass zum Ende der Saison 19,1 Millionen Kisten verschickt wurden.
Windschäden belasteten in dieser Saison die Klasse 1, hauptsächlich im Norden des Landes. Jetzt, wo der Beginn der Saison für die nördliche Hemisphäre bevorsteht, werden die Preise auf dem Markt sinken. Dies ist der Effekt der Zwischensaison, in der immer mehr Produkte in Umlauf gebracht werden.
Australien: Export nach China nimmt zu
Der Produktionswert von Mandarinen aus Australien stieg um 7%. Bis Ende Juni 2018 wurden 159.598 Tonnen im Wert von 305,8 Mio. AUD produziert. Die Exporte stiegen um 39%, das Hauptziel war China mit 30% der gesamten Exporte. Der Anstieg der Exporte war hauptsächlich auf den Handelskrieg zwischen den USA und China zurückzuführen. Die wichtigsten Sorten sind Murcott (38%), Imperial (25%) und Afourer (22%).
Nächste Woche: Übersicht Weltmarkt Paprika