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Erster Drive-In-Termin von Fresh Munich war ein voller Erfolg:

"Das Coronavirus wird das Konsumverhalten langfristig verändern"

Die Not macht erfinderisch, das zeigt sich im Großhandel derzeit immer öfter. Lieferdienste werden immer beliebter aber auch andere alternative Konzepte gewinnen an Bedeutung und geben manchen Unternehmen die Chance, einen Teil der Verluste durch die Schließung der Gastronomie wieder wett zu machen. Die Fragiacomo & Co. GmbH hatte schon länger geplant einen zusätzlichen Service zum normalen Großmarktsgeschäft einzurichten. Mit den Einschränkungen wegen des Coronavirus wurde diese Entwicklung jetzt umgesetzt. Die Lage direkt außerhalb des Großmarktgeländes macht dieses Obst- und Gemüse Drive-In möglich. Wir sprachen mit Francesco Fragiacomo.

"Unser erster Abholtermin am vergangenen Samstag war ein voller Erfolg und wir konnten Obst- und Gemüsekisten an 100 Abnehmer ausgeben. Für den nächsten Termin möchten wir die Anzahl verdoppeln und in Zukunft vielleicht auch Abholtage unter der Woche arrangieren", erzählt er. Dieser Service ist dabei für alle da, begünstigt durch die Lage außerhalb des Großmarktgeländes: "Sonst wäre das in dieser Art nicht so einfach möglich."

Gleichzeitig könne man so den Konsumenten das Großmarktgeschehen näher bringen, erklärt Francesco. "Wir hatten schon länger einen solchen Service geplant, in den wir auch Feinkost und andere veredelte Produkte anbieten wollten. Das Ziel war, zu einer alternativen Plattform zum Supermarkt zu werden, die ebenfalls für Qualität steht." Dahin solle der Weg auch weiterhin gehen, für die Übergangszeit werden aber erst einmal drei verschiedene gemischte Obst- und Gemüsekisten angeboten, aus denen die Kunden wählen können.

"Wir hatten auch darüber nachgedacht die Kisten frei zusammenstellbar anzubieten, entschieden uns aber letztendlich dagegen. Das hat einige pragmatische Zwecke: Einerseits können wir die Kisten effizienter kommissionieren und die Abholer recht schnell abfertigen, ohne, dass sich lange Schlangen bilden. Andererseits ist auch der 'Überraschungseffekt' für die Kunden schön. Man hat nicht mehr die Qual der Wahl und lernt manchmal neue Produkte kennen, die man sonst vielleicht nicht gekauft hätte. Das bringt Abwechslung in den eintönigen Quarantäne-Alltag." In Zukunft sollen zu diesem Zweck auch Rezeptideen in den Kisten enthalten sein.

Bei der Auswahl der Produkte gibt es eine klare Rangordnung der Kriterien, erklärt Francesco: "An der ersten Stelle steht bei uns ganz klar der Geschmack, gefolgt von der Regionalität. Auch Bioware gibt es manchmal, aber nur wenn alles passt. Wir nehmen nicht einfach jede Tomate, sondern wählen die geschmacklich Besten aus."

Fresh Munich und das Drive-In sind eine Business Unit der Fragiacomo & Co. GmbH, einem klassischen Großhandel und Importeur von vorwiegend italienischer Ware. Noch sei die Beschaffung aus Italien vergleichsweise einfach: "Wir beziehen auch Produkte aus Spanien oder Griechenland, aber das ist im Moment wesentlich schwieriger. Man merkt aber auch, wie immer weniger Kraftfahrer nach Italien fahren möchten. Wir müssen die Entwicklung so nehmen wie sie kommt. Gerade läuft es recht gut, das kann sich aber ständig ändern."

Die Fragiacomo & Co. GmbH hat 40% ihres Absatzes durch die Schließung der Gastronomie verloren – und kommt damit noch besser weg als manch anderer, ist sich Francesco bewusst: "Glücklicherweise haben wir auch Abnehmer im LEH, so können wir uns kurzfristig in dieser Ausnahmesituation über Wasser halten. Viele haben dieses Glück nicht und ein paar wenige, reine LEH-Lieferanten, profitieren von der Situation. Ich hoffe, dass es in zwei Monaten spätestens wieder eine gewisse Normalität gibt."

Fragiacomo möchte die Bestellkisten auch nach Ende der Krise weiter anbieten: "Vielleicht werden wir dann auch einen Lieferservice anbieten, vorerst wollten wir davon aber absehen." Man müsse sich erst das Vertrauen der Kunden erarbeiten: "Gerade in einer angespannten Situation wie jetzt. Die Verbraucher kommen zu uns, sehen unsere Sicherheitsmaßnahmen, und sehen, dass wir hygienisch Arbeiten. Das schafft mit der Zeit ein gewisses Vertrauen, an dem es im klassischen Onlinehandel in Deutschland noch fehlt. Ich glaube, dass das Coronavirus das Konsumverhalten langfristig verändern wird."

Für weitere Informationen:
Francesco Fragiacomo 
Fresh Munich
www.fresh-drive-in.de