In den letzten Jahren hat sich die Agrarbranche rasch automatisiert. Ob bei der Sortierung, Aufbereitung, Wiegung oder Verpackung - es kommen zunehmend vollautomatisierte Lösungen zum Einsatz. Sinn und Zweck dieser Automatisierung sei das Einsparen von Personal und somit Arbeitslöhnen. Dieser Bedarf habe gerade wegen der jetzigen Corona-Auflagen - etwa Abstandsregeln und Mund- & Naseschutz - nur noch weiter zugenommen, beobachtet Oliver Werner - Verkaufsleiter Deutschland des Maschinen- und Anlagenkonzerns Upmann.
Regionale, landwirtschaftliche Erzeugnisse werden gerade in Zeiten von Corona mehr wertgeschätzt. Viele dieser Lebensmittel - etwa Obst, Gemüse und Kartoffeln - werden nun vermehrt beim regionalen Hofladen eingekauft. "Die Sparte der Direktvermarktung erlebt einen offensichtlichen Boom. Dies spiegelt sich im Bedarf einer passenden, maschinellen Ausstattung wider", schildert Herr Werner.
Vom Einzelverfahren bis zur Komplettlösung: Die Firma Upmann bietet Anlagentechnik für jeden Bedarf, etwa 70 Prozent der Umsätze entfällt auf den Agrarbereich.
Neuartiges Verpackungsverfahren
Er nennt als Beispiel die Verpackungsanlage für Papiertüten Typ 4405, eine neulich präsentierte Optimierung des 2018 lancierten Modells 4404. "Mithilfe dieser Maschine werden Kartoffeln, Zwiebeln und Co schnell und bequem im gewünschten Gebinde - vom 0,5 bis 5 kg - verpackt." Das Verfahren eignet sich sowohl für den großen Abpacker als auch den kleineren Direktvermarkter mit einer Fläche um 10 Hektar. "Auch für letzteren Anwender rentiert sich die Maschine innerhalb von wenigen Jahren, weil die Ware im Vergleich zum manuellen Verpacken um drei- bis viermal so schnell verpackt wird."
Spürbare Automatisierungstendenz
Generell sei Automatisierung das Schlüsselwort in der heutigen Agrarbranche, meint Herr Werner auf Nachfrage. "Hochregallagertechnik gehört zu unserem Steckenpferd. Aber auch die optischen Sortierverfahren unseres Partners Visar für z.B Möhren oder Kartoffeln finden guten Anklang." Der Bedarf an hochautomatisierten Lösungen beschränkt sich dabei nicht nur auf den konventionellen Markt. "Die Investitionsbereitschaft bei Bio- und Demeter-Betrieben hat sich - parallel zum rasch wachsenden Konsum - in den letzten Jahren stark entwickelt."
Die Papiermaschine Upmatic Typ 4405 (hier bei einem Direktvermarkter) mit erhöhter Leistung. Bei Kartoffeln in 1 kg-Gebinden seien bis zu 22 Takte/ Minute möglich
"Corona hat die Nachfrage nach hochautomatisierten Lösungen nochmal maßgeblich beschleunigt, weil die Not mehr Personal einzusparen wegen den erschwerten Arbeitsbedingungen nur noch weiter zugenommen hat", fährt Herr Werner fort. Die Automatisierungstendenz werde sich auch nach der Krise fortsetzen, prophezeit er. "Jeder Bereich der sich automatisieren lässt - ob Sortierung, Aufbereitung oder Verpackung - wird sich aus meiner Sicht weiterentwickeln."
Geschäftsführer Johannes Richter, Poul Henningsen und Oliver Werner auf der Fruit Logistics 2020.
Differenzierung bei Kartoffeln
Die Firma Upmann feiert nächstes Jahr ihr 225-jähriges Jubiläum und findet ihre Wurzeln im Kartoffel- und Lagergemüsesektor. Gerade in der Kartoffel-Zwiebel und Möhrenwirtschaft habe die Genauigkeit während der Aufbereitung maßgeblich zugenommen. "Man möchte einerseits genauer arbeiten und andererseits weniger Abfall produzieren. Statt drei oder vier Kategorien - etwa normale Kartoffeln, Übergrößen und Drillinge - sind moderne Kartoffelsortieranlagen nun mit sechs Ausgängen ausgestattet. Die Differenzierung des zu vermarktenden Produktes ist dementsprechend mehr geworden", sagt er abschließend.
Weitere Informationen:
Upmann Verpackungsmaschinen GmbH
Oliver Werner
Burgsteinfurter Damm 185
D-48432 Rheine-Mesum
Tel: +49 (0)5975/9281-43
Fax: +49 (0)5975/9281-10
e-mail: [email protected]
Internet: http://www.upmann.de