Im Jahr 2020 haben in Schleswig-Holstein 337 Betriebe auf einer Fläche von insgesamt 7.893 Hektar (ha) Gemüse und Erdbeeren angebaut. Damit ist die Anbaufläche im Vergleich zum Jahr 2019 um drei Prozent gestiegen, so das Statistikamt Nord. Im Durchschnitt produzierte somit jeder Betrieb auf knapp 21 ha Gemüse und Erdbeeren.
Im Freiland wurde auf 6.937 ha Gemüse angebaut. Die Fläche stieg in den letzten Jahren stetig, aber moderat an. Seit 2016 betrug der Zuwachs 15 Prozent. Die Zahl der Betriebe sank demgegenüber kontinuierlich. Bauten im Jahr 2016 noch 391 Betriebe Gemüse an, so waren es 2020 nur noch 334 Betriebe. Das entspricht einem Rückgang von knapp 15 Prozent innerhalb von vier Jahren.
Spätfröste und Sommertrockenheit
Die Erntemenge von Freilandgemüse betrug 2020 insgesamt rund 359.500 Tonnen (t). Das sind vier Prozent mehr als im Vorjahr. Die Witterung verursachte durch Spätfröste und Sommertrockenheit regional Einbußen bei der Ernte. Stärker wirkten sich für die Betriebe allerdings die Absatzschwierigkeiten und der Arbeitskräftemangel, bedingt durch Corona-Pandemie, aus.
Auf knapp einem Viertel der Anbaufläche im Freiland (1.670 ha) wurde Gemüse nach ökologischen Richtlinien erzeugt. Diese Fläche wurde von 84 Betrieben bewirtschaftet (Vorjahr: 75 Betriebe). Gemessen an der Erntemenge wurden knapp 17 Prozent des gesamten Gemüses ökologisch produziert.
Kopfkohl dominiert im Freilandanbau
Auf dem größten Teil der Freilandflächen wurden Kopfkohl, Möhren und Spargel angebaut. Die Anbaufläche für Kopfkohl (Rot-, Weiß- und Wirsingkohl) umfasste 3.365 ha, das entspricht knapp 49 Prozent der gesamten Gemüseanbauflächen im Freiland. Hauptkohlart war der Weißkohl mit einem Anbauumfang von 2.515 ha. Dieser erzielte einen Durchschnittsertrag von 764 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) und lag damit knapp auf dem Vorjahresniveau.
Im Erhebungsjahr 2020 wurde von 46 Betrieben auf 445 ha rund 1.600 t Spargel produziert. Knapp 56 Prozent (248 ha) der schleswig-holsteinischen Spargelanbaufläche lagen im Raum Lübeck und in den Kreisen Herzogtum Lauenburg und Segeberg. Der Durchschnittsertrag lag mit 42,8 dt/ha fünf Prozent unter dem sechsjährigen Mittel.
Geschützter Anbau
Erdbeeren wurden von 82 Betrieben auf einer Freilandfläche von insgesamt 650 ha erzeugt. Im Erhebungsjahr 2020 wurde ein sehr guter Durchschnittsertrag von 145 dt/ha erzielt. So konnten rund 9.400 t der beliebten Früchte geerntet werden. Der Anbau von Erdbeeren unter Folientunneln umfasste 72 ha.
Der Gemüseanbau in Gewächshäusern und hohen Folientunneln (sog. „hohe begehbare Schutzabdeckungen“) umfasste knapp 39 ha. Die Fläche wurde von 74 Betrieben bewirtschaftet.