Gemüse, Kräuter und Lavendel, die in einer früheren Erzhalle wachsen? Gibt es: im ersten Zukunftslabor (Future Lab) im Weltkulturerbe Völklinger Hütte im Saarland. Künstlerisch und experimentell wolle man sich über das neue Ausstellungsformat „zentralen Themen der Gegenwart und der Zukunft widmen“, teilten die Organisatoren mit. Den Auftakt macht die sogenannte „IBA-Plant“, in der es auch um Inhouse-Farming, also den Indoor-Anbau von Nutzpflanzen und Aquaponik, die Aufzucht von Fischen in Aquakultur, geht.
„In den letzten zwei Jahrhunderten haben wir Menschen die Erde nochmals maßgeblich umgestaltet“, sagte der Generaldirektor des Weltkulturerbes Völklinger Hütte, Ralf Beil, am Donnerstag. „Nun bekommen wir von unserem Planeten eine offene Frage zurück: Wie werden wir in Zukunft mit den von uns verursachten Veränderungen leben?“ Es gehe nicht nur um Klimawandel, „sondern auch um die Durchindustrialisierung der Welt vom globalen Tourismus bis zur lokalen Landwirtschaft“.
„Future Lab I“
Das „Future Lab I“ sei ein Ort, um über Zukunftsfragen nachzudenken, sagte Architekturprofessor Stefan Ochs von der Saarbrücker Hochschule für Technik und Wirtschaft als Gastkurator. Entwickelt werde ein Garten, „dessen künstlerische Konzeption den Stichworten Plant-Factory, Vertical Farming, Kreislauf und Paradiesgarten inmitten der ehemaligen Stahlproduktionsanlage folgt.“
Das Zukunftslabor steht vom 30. April bis zum 5. September. Die Öffnungszeiten seien abhängig von den aktuellen Corona-Regeln, hieß es. Die Völklinger Hütte gilt als das weltweit einzige vollständig erhaltene Eisenwerk aus dem Industriezeitalter. Sie wurde 1986 nach rund 100 Jahren stillgelegt und 1994 zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt.
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