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Mustafa Kamcili (Morgenland GmbH & Co KG) zur Lage am Düsseldorfer Großmarkt

"Werbeangebote im LEH machen uns Großmarkthändlern zunehmend zu schaffen"

Die andauernde Corona-Krise macht sich am Düsseldorfer Großmarkt nach wie vor bemerkbar. "Es gibt deutlich weniger Laufkundschaft als üblich, man verzichtet zunehmend auf den Einkauf vor Ort. Stattdessen wird mehr auf Bestellung abgeholt und gibt es mehr Überweisungen statt Barzahlungen", erläutert Mustafa Kamcili, Geschäftsführer der Morgenland GmbH & Co KG mit Sitz am Düsseldorfer Großmarkt.

Die pandemiebedingten Vorsorgemaßnahmen und Auflagen haben auch die Umsätze der Großmarktfirmen gewaltig beeinträchtigt. "Die Geschäfte in den Fußgängerzonen der Stadtzentren  sind nach wie vor zu, weshalb auch die Gemüsegeschäfte und Wochenmärkte weniger Umsatz verzeichnen. Hinzu kommt der Wegfall der Gastronomie. Das Einzige was gut läuft, sind Fachgeschäfte außerhalb der Fußgängerzonen und natürlich die boomenden Hofläden. Unter dem Strich ist das für uns etwa kostendeckend, viel zu verdienen gibt es allerdings leider nicht."


Mustafa Kamcili (l) beim Großmarktbesuch von FreshPlaza im Winter 2017.

Schleppende Vermarktung
Insofern zeigt das jetzige Marktgeschehen ein ganz anderes Bild als letztes Jahr, blickt Kamcili zurück. "Im Vorjahr haben die Geschäfte geboomt, vor allem zu Beginn der Krise war die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse gewaltig. Ich vermute mal, dass die Verbraucher mittlerweile wieder etwas weniger zu Hause kochen", sagt er des Weiteren.

Auch auf Produktebene spiegelt sich diese Situation wider: "Der Zitrusmarkt hat in den letzten Wochen etwas nachgelassen, was aber aufgrund des Saisonwechsels und der zunehmender Präsenz von deutschen Erdbeeren und Spargel nachvollziehbar ist. Komischerweise lässt sich aber auch die Ananas schwer verkaufen. Bei Mangos und Avocados gibt es wiederum beträchtliche Überhänge bei einer niedrigen Nachfrage. Bei spanischen Steinfrüchten wird es hingegen aufgrund der Kälte eher kleinere Erträge geben", skizziert Kamcili, der seit 2017 in der Düsseldorfer Blumenhalle beheimatet ist.

Unfaire Preispolitik
Was den Großmarktfirmen laut Kamcili aber vor allem zu schaffen macht, sei die unfaire Preispolitik des Lebensmitteleinzelhandels. "Der LEH fährt trotz Corona nach wie vor Werbeaktionen, auch bei Produkten, die im Einkauf eher teuer sind, wie beispielsweise neulich bei den Gurken. Wir als Großmarkthändler können da preislich einfach nicht mithalten, weil wir kleinere Mengen einkaufen, müssen es aber trotzdem irgendwie unseren Kunden erklären. Das heißt, die Diskrepanz zwischen unseren Großhandelsofferten und den Preisen im LEH wird immer größer. Dieses Problem ist aus meiner Sicht nicht durch Corona entstanden, sondern zu Krisenzeiten wird es nochmal extra dargestellt."

Auch längerfristig sieht Kamcili die Zukunft des Großmarktes eher kritisch. "Die klassischen Großhandelskunden werden älter, der Nachwuchs fehlt an beiden Seiten. Das klassische Abholgeschäft wird aus meiner Sicht allmählich verschwinden zugunsten der flexiblen Auslieferung." Darüber hinaus sieht der erfahrene Großhändler immer noch Raum für Neues und Überraschendes. "Wir haben zu Weihnachten kurzweilig spanische Walnüsse als Alternative für Frankreich angeboten. Obwohl wir es nicht erwartet haben, war es ein absoluter Renner! Man fragt immer noch gezielt nach diesem Artikel."

Weitere Informationen:
Morgenland GmbH & Co. KG
Mustafa Kamcili
Großmarkt Düsseldorf
+49 211 49622360
[email protected]
https://www.instagram.com/morgenland_duesseldorf/