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Testlauf im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Niederländisches Denken führt zu speziellen Mischsystemen für den Anbau im Weltall

Es ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr weit weg, aber der Anbau im Weltraum rückt langsam näher. Zumindest für Priva und EVE Techniek. In beiden niederländischen Unternehmen arbeiteten Spezialisten an der Entwicklung eines speziellen Dünger- und Bewässerungssystems.

Mit Erfolg, denn die Partner in einem Projekt des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben zwei Mischsysteme für künftige Anbau-Missionen auf Mond und Mars entwickelt, die jetzt in Bremen für Tests installiert wurden.


Übersicht des Anbaukonzeptes, an dem das DLR mit Partnern arbeitet. Bildnachweis: Luquifer Systems Group

Piet Veenstra und Marco Evers von EVE Techniek freuen sich, wenn sie zu dem Projekt befragt werden. "Das ist großartig! Für uns ist das eine wunderbare Herausforderung. Als wir gefragt wurden, mussten wir nicht lange überlegen und haben natürlich sofort 'Ja' gesagt."

Derzeit werden die laut DLR 'vielversprechenden' Systeme in einem Labor in Bremen getestet. Die Systeme wurden letzten Monat installiert. Ziel ist es dann, bis 2025 auf ein reales System hinzuarbeiten.

Präzise Dosierung
Es dauerte achtzehn Monate, um das spezielle Dünge- und Bewässerungssystem für den Weltraumanbau zu entwickeln. Edgar Konijnendijk, Manager für Bewässerungssysteme bei Priva sagt: "Das Mischsystem wurde mit Schwerpunkt auf Indoor- oder Kleinanlagen getestet. Wir haben besonderen Wert auf ein kleines und kompaktes System gelegt, das in der Lage ist, mit hoher Präzision zu dosieren."

Bei den Mischsystemen handelt es sich um neue Prototypen, die von Priva exklusiv für die DLR-Forschung im Rahmen von EDEN ISS, einem Projekt zum Anbau im Weltraum, entwickelt wurden. Die komplette Einheit besteht aus mehreren Teilen. Einer ist für die Kontrolle des Wasserstands im Mischtank zuständig, einer für die Dosierung der Düngemittel und einer für die Bewässerung und den Abfluss. Das gesamte System wird mit einem Priva Connext-Steuerungscomputer gesteuert.

Durchgehend mischen
Piet und Marco von EVE Techniek arbeiten täglich mit Priva-Systemen. Die beiden Herren wurden gebeten, als 'Priva-Spezialisten' mitzudenken. "Das System, an dem wir gearbeitet haben, besteht aus zwei kompakten Silos. In einem Silo mit einem Fassungsvermögen von 500 Litern werden die erforderlichen Düngemittel kontinuierlich zugegeben, bis das Wasser genau die richtige Dosierung hat. Nur wenn dies in diesem Mischsilo der Fall ist, gelangt das Wasser in das so genannte Tagesvorratssilo. So werden die Pflanzen bewässert. Alle fünf Minuten werden die Wurzeln besprüht. In der Zwischenzeit wird im Mischsilo mit großer Präzision ein neuer Vorrat hergestellt."

Prüfung von Nährstoffen und Kulturen
Für die nun folgende Testphase werden die Prototypen für die Dünge- und Bewässerungssysteme an die Kreislaufversuchsanlage im EDEN-Labor in Bremen angeschlossen. Während der Testphase werden verschiedene Arten von Düngerlösungen, Anbaumethoden und Mischungsverhältnisse getestet. In Bremen wurde ein vollständig rekonstruiertes Weltraum-Anbausystem eingerichtet.

Ein modularer Aufbau des Dünge- und Bewässerungssystems wird dazu dienen, bei künftigen Versuchen gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Daniel Schubert, Projektkoordinator und Gründer der EDEN-Gruppe am DLR-Institut für Raumfahrtsysteme. "Die Installation der Prototypen ist ein 'Meilenstein' im Projekt auf dem Weg zu einem vollständigen Demo-Testsystem für den Weltraumanbau im Jahr 2025."

Für weitere Informationen:
Edgar Konijnendijk
Priva
[email protected] 
www.priva.com/nl/expertise/tuinbouw 

Marco Evers en Piet Veenstra
EVE Techniek

[email protected] 
www.eve-techniek.nl 

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
www.dlr.de 

Erscheinungsdatum: