Seit 60 Jahren ist die Llombart Handels- und Treuhandgesellschaft mbH aktiv. Wie Geschäftsführer Juan Llombart uns mitteilte, bietet das Unternehmen seit etwa zehn Jahren die rosé pigmentierte Orangensorte Cara Cara an und seit einigen Jahren auch die Sorte Kirkwood, die ursprünglich aus Südafrika stammt. Cara Cara zeichne sich Llombart zufolge durch ihren exotischen Touch aus: "Die Farbe des Fruchtfleisches ähnelt der einer Star Ruby. Zwar stammt die Cara Cara aus der Familie der Navel, jedoch weist sie einen höheren Gehalt an Carotinoiden und Antioxidantien auf. Zudem besticht sie durch ihr himbeeriges Aroma, sowie ihr sehr ausgewogenes Verhältnis von Säure und Süße."
Rote Sorten nehmen an Bedeutung zu
"Die roten Sorten werden in den kommenden zehn Jahren eine größere Rolle spielen", sagt Llombart überzeugt. Cara Cara und Kirkwood werden unter den Eigenmarken Pretty in Pink, La vie en Rose, Die Rote Lola und I Love U tropical vertrieben.
Cara Cara und Kirkwood enthalten nur wenig Limonin, ein Stoff, der den Saft bitter werden lässt. Dadurch eignen sie sich, Juan Llombart zufolge, auch hervorragend zum Pressen. Der gesamte Lebensmitteleinzelhandel zeige mehr und mehr Interesse an den roten Sorten. Allerdings handele es sich noch um ein Nischenprodukt, da noch keine sehr großen Mengen vorhanden sind. "Man muss die Cara Cara im richtigen Moment ernten, da diese eine ziemlich empfindliche Schale hat. Auch in der Produktion ist sie pflegeintensiver als gewöhnliche Sorten. Die Sorte Kirkwood ist dahingegen äußerst stabil und wird ihren Siegeszug in Spanien antreten", sagt Llombart. Im Vergleich zur Cara Cara beginnt die Saison der Kirkwood etwas später.
"Außerdem werden wir 2023 damit beginnen, eine neuartige Sorte namens Red Lina in Spanien anzupflanzen. Hierbei handelt es sich um eine Frühsorte, die wir in Kooperation mit dem spanischen Lizenzgeber Citrus Rosso exklusiv anbauen. Zusammen mit unseren Partnern verfügen wir über die Rechte für den gesamten Mittelmeerraum. Als Produzenten können wir auf Plantagen in Huelva, Sevilla und Valencia zurückgreifen."
Keine Konkurrenz aus anderen Ursprüngen
Während der spanischen Saison gibt es keine Konkurrenz aus anderen Ländern. Aktuell dürften nicht mehr als 2000 Tonnen Rosé-Orangen verfügbar sein. Diese werden von Spanien aus nach ganz Europa exportiert. "Belgien hat eine große Affinität für rote Sorten. Dort werden sie deutlich höher als gewöhnliche Sorten bewertet. Die Kaufkraft ist da, allerdings müssen wir durch gestiegenen Produktionsnebenkosten und die höheren Preise für Logistik und Verpackung allgemein Preisanpassungen vornehmen." Laut Llombart sind auch die Lizenzgebühren für den Anbau von Kirkwood-Bäumen aufgrund der erhöhten Nachfrage um das Dreifache gestiegen.
"Die Landwirtschaft kann nichts für die Inflation und die allgemeine Kostensteigerung. Sie darf dafür weder mehr Preisdruck erfahren, noch als Katalysator für billigere Preise herhalten müssen", findet Juan Llombart. Um vernünftig gesundes Obst und Gemüse produzieren zu können, benötigt es angemessene Preise und etwas Luft für mögliche unkalkulierbare Risiken wie Wetterkapriolen und Ernteausfälle.
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Juan Llombart Gavalda
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