Viele Menschen in Deutschland sparen wegen der steigenden Preise offenbar bei Bio-Lebensmitteln. Nach Angaben des Bundesverbands Naturkost haben Bio-Läden und Bio-Supermärkte zuletzt deutlich weniger verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die Umsätze lagen demnach im Januar knapp 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau und im März rund 18 Prozent. Ähnlich sei die Tendenz im Bio-Großhandel. Zahlen zur verkauften Menge lagen nicht vor, berichtet der Deutschlandfunk.
Werde anhaltend weniger Bio gekauft, gerate damit auch ein politisches Ziel in Gefahr, warnte der Naturkost-Bundesverband: Die Bundesregierung will den Bio-Anteil an der Lebensmittelproduktion steigern – bis 2030 auf 30 Prozent. Der Verband fordert, die Mehrwertsteuer für Bio-Lebensmittel und Naturwaren zu streichen, insbesondere bei Obst und Gemüse. Bei Milch- und Fleischprodukten solle die Steuer niedriger sein als bei konventionell erzeugten Produkten.
Etwas andere Zahlen zum Umsatz bei Bio-Lebensmitteln kommen vom Marktforschungsunternehmen GfK: Zwar sei das Geschäft mit Bio-Produkten im ersten Quartal rückläufig gewesen, doch seien die Umsatzeinbußen im Bio-Bereich geringer ausgefallen als bei den Konsumgütern insgesamt. Einer aktuellen Studie zufolge wurden günstigere Bio-Produkte, etwa die Eigenmarken der Handelsketten, zuletzt sogar mehr gekauft. Der Rückgang betrifft demnach vor allem Markenhersteller.
Quelle: Deutschlandfunk