Sie befasst sich mit der Umstellung der Eiweißversorgung, die in den wohlhabenden Ländern eine Verlagerung hin zu einer stärker pflanzlich orientierten Ernährung beinhaltet. Wenn alle Verbraucher auf der Erde auf eine pflanzliche Ernährung umsteigen, werden mehr pflanzliche Proteine für den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen, sagt Pyett, denn derzeit wird etwa die Hälfte der pflanzlichen Proteine als Tierfutter verwendet. Außerdem braucht man für diese pflanzliche Ernährung weniger Ackerland als für die derzeitige Ernährung.
Die Menge der verfügbaren pflanzlichen Proteine ist mehr als ausreichend
Berechnungen der WUR, die sich auf Daten der Welternährungsorganisation FAO stützen, zeigen, dass im Jahr 2018 weltweit 630 Millionen Tonnen Eiweiß produziert wurden: 109 Millionen Tonnen tierische Proteine und 520 Millionen Tonnen pflanzliche Proteine. Pyett schätzt, dass etwa die Hälfte der Pflanzenproteine in Tierfutter verarbeitet wurde. Diese würden für den menschlichen Verzehr zur Verfügung stehen, wenn wir auf eine rein pflanzliche Ernährung umstellen. Sie geht außerdem davon aus, dass ein Drittel dieser Menge bei der Ernte, der Verarbeitung, dem Transport, der Lagerung oder im Laden verloren geht oder von den Verbrauchern verschwendet wird. Infolgedessen stehen weltweit 346 Millionen Tonnen pflanzliche Proteine pro Jahr zur Verfügung.
Sie vergleicht diese Zahl mit dem jährlichen Proteinbedarf der Weltbevölkerung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation benötigt ein durchschnittlicher erwachsener Mensch zwischen 50 und 60 Gramm Eiweiß pro Tag. Das bedeutet, dass die fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde jedes Jahr 172 Millionen Tonnen Eiweiß essen müssen, um gesund zu bleiben. Wenn alle Weltbürger den niederländischen Verbrauch von 79 Gramm Eiweiß pro Person und Tag erreichen, werden wir weltweit 227 Millionen Tonnen Eiweiß benötigen.
Das weltweite Angebot an pflanzlichen Proteinen (346 Millionen Tonnen) ist also mehr als ausreichend, um den weltweiten Bedarf an Proteinen (227 Millionen Tonnen) zu decken.
Zirkuläre Ernährung hat mehrere Vorteile
Darüber hinaus untersuchte Pyett, ob es weltweit genügend landwirtschaftliche Flächen für eine rein pflanzliche Ernährung gibt. Dabei stützt sie sich auf Forschungen der Wageningen-Wissenschaftlerin Dr. Hannah van Zanten, die den weltweit notwendigen Flächenverbrauch für die derzeitige Ernährung, die vegane Ernährung und die "Circularity-Diät" berechnet hat. Daraus geht hervor, dass für die derzeitige Ernährung durchschnittlich 0,17 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche pro Person und Tag benötigt werden, für die vegane Ernährung dagegen nur 0,12 Hektar. Mit einer rein pflanzlichen Ernährung braucht man also fast 30 Prozent weniger landwirtschaftliche Nutzfläche in der Welt, so Pyett.
Für mehr informationen: wur.nl