Die spanische Zitruskampagne nähert sich nun langsam aber sicher ihrem Höhepunkt. "Spanische Zitronen der handelsüblichen Sorte Primofiori sind nun in allen Größen und guten Qualitäten verfügbar. Bei den Clementinen hat die Umstellung auf die Sorte Clemenules vor drei Wochen stattgefunden. Seither beobachten wir eine ausreichende Verfügbarkeit in allen Größen", so Stefan Lindner, Fruchtgroßhändler am Frankfurter Frischezentrum und Exklusivlieferant der Qualitätsmarke DIANA.
Im Gegensatz zu den Zitronen und Clementinen seien im Bereich Orangen gewisse Angebotslücken zu beobachten, fährt Lindner fort. "Bei den Orangen der saisonüblichen Hauptsorte Navelina gibt es insbesondere bei den Kalibern 1 und 2, also dicken Früchten, sehr geringe Verfügbarkeiten. Ab Kaliber 3 sind die Früchte hingegen in ausreichenen Mengen vorhanden."
Ursprünge und verzehrbare Schale
Saisonales Steckenpferd der Firma Lindner ist die Zitrusmarke DIANA. Ihre Ursprünge findet sie vor nunmehr 80 Jahren, als ein spanischer Lieferant neue Exportchancen für seine Orangen und eine entsprechende Marke für den deutschen Absatzmarkt suchte. "Kennzeichnend war schon damals, dass diese Orangen nicht chemisch behandelt wurden." Den Namen seiner Marke hat der Produzent dann schlussendlich nach seiner Schäferhündin DIANA benannt. Daher bezeichnen immer noch viele ältere Personen die DIANA Orangen noch als die Orange mit dem Hund oder einfach als "Hundeorangen", so Lindner.
Unter Zusammenarbeit des Exklusiv-Vertriebspartners Soravia entwickelte sich DIANA zu einer anerkannten Orangenmarke im süddeutschen Raum. "Als wir die ebenfalls in Frankfurt ansässige Firma Soravia vor nunmehr über zehn Jahren übernahmen, haben wir damit die Vertriebsrechte für RheinMain für DIANA erworben, sowie kurze Zeit später auch die Markenrechte für Europa", sagt Lindner zurückblickend.
Trotz dem hohen Wiederkennungswert hatte die Marke in den Jahren vor der Übernahme an Marktanteilen eingebüßt, erinnert sich Lindner. "Nachdem wir die Markenlizenz übernommen haben, haben wir bewusst die Qualität - nicht nur in Bezug auf Geschmack und Optik -wieder in den Fokus gesetzt. DIANA Orangen kommen nämlich auch ohne Pilz- und Konservierungsmittel auf der Schale aus und bedürfen daher auch einer außerordentlichen Sorgfalt im Warenbezug von den Plantagen. Das zeichnet die Marke schlussendlich mit einem wichtigen Alleinstellungsmerkmal aus, nämlich dass die Schale der DIANA-Orangen verzehrbar ist."
Das gilt ebenfalls für die Zitronen und Clementinen, die in den Jahren nach dem umfassenden Markenrelaunch sukzessive ins Portfolio aufgenommen wurden. Lindner: "Später kamen dann auch kernarme Wassermelonen der Sorte „Royal Honey“ sowie Tomaten hinzu. Wir legen einen klaren Fokus auf spanische Ware, wobei Zitrus mengenmäßig weit vorne ist und mittlerweile bundesweit vertrieben wird. Wassermelonen und Tomaten bieten wir hingehen überwiegend am hiesigen Absatzmarkt an."
In den letzten Jahrzehnten treffen spanische Orangen tendenziell früher auf den deutschen Markt. "Unsere DIANA-Saison dauert allerdings von Ende November bis in den Mai hinein. Wir starten bewusst etwas später in die Saison, damit wir Ware mit einem optimalen Zuckergehalt anbieten können. Die klassischen Absatzspitzen sehen wir nach wie vor in der Vorweihnachtszeit im November und Dezember. Clementinen haben in der Regel zwischen Oktober und März/April Saison, DIANA-Zitronen können mittlerweile ganzjährig gehandelt werden." Die letztjährige Zitruskampagne sei insgesamt recht erfreulich gewesen und damit auch die DIANA-Verkaufssaison, bilanziert Lindner. "Aufgrund der allgegenwärtigen Kostensteigerungen kam es zum Teil zu sehr hohen Notierungen. Dieses hohe Preisniveau hat sich aber nicht negativ auf das Umschlagsvolumen ausgewirkt."
Wachstumspotenzial im Bereich Zitrus
Über die klassischen Großmärkte Deutschlands findet DIANA ihren Weg in den anspruchsvollen Facheinzelhandel und privat geführten Lebensmittelmärkten. Dieses Marktsegment hat sich in der Vergangenheit als Schaufenster für neue Obst- und Gemüsesorten etabliert, nicht zuletzt in der Kategorie Zitrus. "Orri-Clementinen werden heutzutage nicht nur in Israel, sondern auch zunehmend in Spanien angebaut. Auch die Cara Cara-Orange hat sich in den letzten Jahren rasch etabliert. Gerade im Fachhandel - dem klassischen Kernmarkt für DIANA - sehe ich Potenzial für diese relativ 'neuen' Zitrussorten.
Als Exkusivvermarkter möchte die Firma Lindner keine Ramschware, sondern gut sortierte, qualitativ hochwertige Früchte anbieten. "Das ist ein wesentlicher Unterschied, welcher sich ebenfalls im Erscheinungsbild, etwa in der Verpackung, widerspiegelt. Unsere Orangen werden beispielsweise einzeln gewickelt, was noch mal einen zusätzlichen Produktschutz darstellt."
Die Geschäftsführung der Firma Lindner mit Stefan Lindner (l)
Dementsprechend befinde sich die Marke in einem höherpreisigen Segment, fährt Lindner fort. "Die Nachfrage bleibt aber unverändert hoch und stabil, zumal wir auch von einer etablierten Marke reden. Doch die andauernde Inflationssteigerung stellt eine zusätzliche Herausforderung dar, mit der wir in der neuen Saison zurechtkommen müssen. Ich stelle mir aber die Frage, ob die Premium-Artikel wirklich in dem Ausmaß unter den Widrigkeiten leiden werden, wie viele es erwarten. Ich bin der Überzeugung, dass diejenigen, die vor der Inflation Premium-Obst wie DIANA gekauft haben, auch dieses Jahr wie gewohnt zugreifen werden. Wir und damit auch unsere Abnehmer können aber nicht ausschließen, das Preissteigerungen auch hier auftreten können."
Nichtsdestotrotz sehe Lindner Chancen, die Stellung der DIANA-Marke am deutschen Markt weiter auszubauen. "Wir haben mit DIANA eine gute Nische gefunden, vor allem im süddeutschen Raum. Wir sind sicherlich bestrebt, noch mehr an Präsenz zu gewinnen, stellen aber auch fest, dass wir mit der jetzigen Bedarfs- und Verkaufsmenge recht gut zurechtkommen. Uns ist es auch extrem wichtig, beste Qualitäten anzubieten, anstatt mehr Menge über den Preis zu platzieren. Das ist und bleibt unser Bestreben."
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Stefan Lindner
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