Die Vermarktung heimischer Speisezwiebeln nimmt nun langsam Fahrt auf. "Die Rodung der frühen Zwiebeln schreitet voran und wir werden in wenigen Tagen mit der Aufbereitung packfähiger Ware für den lokalen Markt beginnen. Auch wir sehen uns mit den Folgen der andauernden Dürre konfrontiert. Denn trotz intensiver Bewässerung müssen wir bei den Zwiebeln mit einem Ernterückgang von 20-30 Prozent rechnen", berichtet Lüder Böhling, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Heide-Zwiebel AG auf Nachfrage.
Aufgrund der knappen Versorgungslage sei das Preisniveau hoch angesetzt, fährt Herr Böhling fort. "Wir liegen momentan bei einem Kilopreis um 0,35-0,37 Euro für die mittlere Sortierung. Die größeren Kaliber (60-80) wird sogar noch etwas höherpreisiger gehandelt. Wichtig ist nun, dass die Nachfrage hoch und stabil bleibt, was in Zeiten steigender Inflation und sinkender Kaufkraft keine Selbstverständlichkeit ist. Bislang sind es aber vor allem die hochpreisigen Produkte, welche aufgrund der Teuerung Umsätze verlieren, Grundnahrungsmittel werden weiterhin gekauft", zeigt sich der Zwiebelkaufmann zuversichtlich.
Lüder Böhling ist Vorstandsmitglied und Vertriebsleiter bei der Heide-Zwiebel AG
Rote Zwiebeln im Aufwind, schwieriges Jahr für Bio-Zwiebeln
Außer den handelsüblichen gelben Zwiebeln aus norddeutschem Anbau widmet sich die Heide-Zwiebel AG auch zunehmend der Vermarktung roter Speisezwiebeln. Böhling: "Die rote Zwiebel wird in unserem Einzugsgebiet tendenziell mehr angebaut. Bis auf keine Lagerbestände ist die regionale Ware nun in der Regel im April geräumt, wonach der Handel zwangsläufig auf Importe angewiesen ist. Wir werden in den kommenden Jahren also versuchen diese Angebotslücke bei den roten Zwiebeln weitestgehend zu schließen."
Ergänzend ist die Aktiengesellschaft ebenfalls als Dienstleister für die Aufbereitung von Speisezwiebeln aus biologischem Anbau aktiv. Dieses Marktsegment scheint Herrn Böhling zufolge etwas zu stagnieren. "Bio-Erzeugnisse erfahren gerade einen signifikanten Umsatzeinbruch. Für die Zwiebel sind die Auswirkungen des Wetters noch schwieriger zu verkraften. Aus Sicht des Erzeugers ist auch immer abzuwägen, ob man die Risiken einer arbeits- und kostenaufwendigen Kultur eingehen möchte." Letzteres ziehe sich gemäß Böhling durch den ganzen Zwiebelanbau hindurch. "Wir müssen schon damit rechnen, dass einige Erzeuger deren Zwiebelflächen durch Getreide oder sonstige Ackerbaukulturen ersetzen werden."
Fokus auf Inlandsmarkt und Bestandskunden
Neben der partnerschaftlichen Belieferung heimischer Abpack- und Großhandelsbetriebe befasst sich die Heide-Zwiebel AG ebenfalls mit dem Export ins benachbarte Ausland. "Wir haben uns im zentraleuropäischen Raum, etwa Polen und Tschechien, in den zurückliegenden Jahren einen guten Ruf erworben und sind auch bestrebt dieses Standbein auszubauen. Doch im Hinblick auf den Ertragsrückgang, den wir in diesem Jahr zu verkraften haben, liegt unser Fokus nun auf der Versorgung des lokalen Marktes und Bestandskunden im europäischen Raum."
Weitere Informationen:
Lüder Böhling
Heide-Zwiebel AG
Flachskamp 25, Klein Süstedt
D-29525 Uelzen
Tel. +49 (0)581-97355050
E-Mail: [email protected]
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