Künstliche Intelligenz (KI) hat in den zurückliegenden Jahren rasch an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen. Die 2007 gegründete Abteilung Innovative Retail Laboratory (IRL) des Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) befasst sich unter dem Namen 'Smart Retail' mit der Entwicklung auf KI-basierten Lösungen für den LEH von morgen. Die Implementierung dieser KI-Verfahren führen heute schon nachweislich zur Steigerung der Effizienz in der Frische-Abteilung und letztendlich auch zur beachtlichen Umsatzsteigerung, erläuterte DFKI-Forscher Maximilian Altmeyer (r) beim diesjährigen DOGK.
Heutzutage verfügt das DFKI deutschlandweit über insgesamt 10 Standorte und 9 sogenannte Zukunftslabore in den verschiedensten Themengebieten. Ähnlich wie die anderen Abteilungen entwickelt das IRL seine Lösungen anhand von 5 Schritten. In der Praxis werden Sensoren in den Märkten platziert um konkrete Fragestellungen (etwa Leerstände am POS usw.) zu beantworten. Anhand dessen entstehen sogenannte digitale Zwillinge, die alle handelsrelevanten physischen Realweltobjekte einer Filiale abbilden, schildert Altmeyer den Entwicklungsprozess.
Als Beispiel einer auf KI-basierten Lösung präsentierte Altmeyer die intelligente Obstschräge, die bereits mehrfach erfolgreich getestet wurden. Dank optischer Erkennung können die einzelnen Früchte identifiziert werden. "Die Instrumentierung der Obstschräge ermöglicht ebenfalls eine schnelle, flexible und automatische Anpassung der Auszeichnung. Denn mithilfe von RFID-Chips an den Steigen und einer digitalen Anzeige können die Waren vollautomatisch ausgezeichnet werden. Darüber hinaus werden Informationen über Herstellung und Transport über den RFID-Chip ausgelesen werden. Über eine Web-Applikation kann zudem flexibel auf Platzierungen und Füllstände zugegriffen werden."
Unordnungen und Fehlplatzierungen werden den Marktleitern unmittelbar gemeldet. Diese aktuellen, digitalisierten Informationen über Obst und Gemüse in der Auslage haben nicht nur einen klaren Mehrwert für den Marktleiter, sondern auch für den Verbraucher, der ebenfalls von der Effizienzsteigerung und den optimalen Betriebsabläufen auf der jeweiligen Verkaufsfläche profitiere, so Altmeyer.
Aus dem Publikum kam nach Abschluss des Vortrags die Frage auf, inwieweit die Lösungen schon heute umgesetzt werden können. "Die intelligente Obstschräge sind eine gegenwärtige Lösung, die bereits heute zum wesentlichen Teil in der Praxis angewandt werden kann. Aktuell sehen wir eine höhere Nachfrage im Premium-LEH im Vergleich zu den Discountern. Generell sehen wir aber interessantes Potenzial für KI am POS, welches in den kommenden Jahren sicherlich weiter ausgeschöpft wird."
Weitere Informationen:
Maximilian Altmeyer
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI)
T +49 681 85775 5034
[email protected]
https://umtl.cs.uni-saarland.de/people/maximilian-altmeyer.html
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