Die spanische Mandarinensaison hat in der zweiten Septemberwoche mit den ersten Iwasaki und Okitsu angefangen. In zwei bis drei Wochen sind dann Owari dran. Sie gehören zur Satsuma-Gruppe, die zurzeit sehr gefragt sind. Allerdings ist das Angebot ziemlich begrenzt. Die Clementinen hingegen werden sich etwas verspäten, weil die Farbe noch nicht kräftig genug ist.
"In den vergangenen Jahren waren die Umsätze ziemlich gering und deswegen haben sich viele Erzeuger entschieden, keine frühen Satsumas mehr anzubauen. Obwohl es in Großbritannien sehr viel Platz für sie gibt, wurde die Produktion also immer kleiner und jetzt sind die meisten Satsumas für den skandinavischen Markt", sagt Sergio Orobal, Manager von Catman Fresh. Das Unternehmen hat seinen Sitz in Pilar de la Horadada, Alicante. "In diesem Jahr wird pro Hektar deutlich weniger geerntet und deswegen läuft es bei den Satsumas gut. Die Nachfrage ist größer als das Angebot", sagt er.
Wichtig zu erwähnen ist auch, dass die ersten Marisol-, Clemenrubi- und Oronules-Clementinen später auf den Markt kommen, weil sie noch nicht reif genug sind. Diese Saison werden die Mengen voraussichtlich kleiner ausfallen und das gilt auch für die anderen Clementinen- und Mandarinensorten. Die einzige Ausnahme sind die Clemenules.
"Insgesamt sind die Erträge pro Hektar geringer. Die Zitrusproduktion fällt kleiner aus, als wir zuvor angenommen hatten. Besonders betroffen sind frühe Clementinen wie Oronules. Hier ist die Ernte deutlich zurückgegangen. Nur bei der Clemenules wird die Produktion etwas größer ausfallen (zwischen acht und zehn Prozent mehr). In der vergangenen Saison sah das anders aus, weil es Hagelstürme gegeben hat und wegen der südafrikanischen Cotonet-Schädlingen", sagt Sergio Orobal. "Dieses Jahr scheint die Schädlingsbekämpfung besser zu funktionieren, allerdings wurden dadurch auch natürliche Fressfeinde von anderen Schädlingen abgetötet. Das hat Auswirkungen auf alle Clementinen-Anbaugebiete in Castellon und kann zu höheren Kosten führen."
Sergio Orobal, Manager von Catman Fresh, zusammen mit seiner Kollegin von der Verkaufsabteilung, María C. García, bei der Fruit Attraction 2021
"Es wird dieses Jahr allerdings einen Mangel an größeren Kalibern geben. Das gilt nicht nur für Clementinen, sondern auch für alle anderen Zitrusfrüchte. Grund dafür ist der sehr heiße und trockene Sommer, der das Wachstum der Früchte gehemmt hat. In Andalusien hat es wegen der Dürre Wasserrestriktionen gegeben und dadurch wird es schwierig sein, große Orangen zu finden."
"Auch wenn es schon die ersten Anrufe und Interesse an den frühen Clementinen gibt, haben sie einfach nicht die richtige Farbe, um verkauft zu werden. Das liegt daran, dass es in den Nächten nicht kühl genug war. Deswegen gehen wir davon aus, dass die ersten Mengen sich um mindestens eine Woche verspäten werden. Frühe Clementinen wie Satsumas konkurrieren nicht direkt mit Premium-Mandarinen aus Übersee. Sie sind allerdings auf Qualitätsmärkten gefragter", sagt der Catman Fresh-Manager. Die Aussichten für die Queen-Mandarine seien sehr gut und voraussichtlich von Mitte Januar bis Ende März erhältlich. "Die Sorte wird immer gefragter und beliebter."
Laut Sergio Orobal sind die gestiegenen Kosten, die sich auch auf die Preise auswirken, eine der größten Herausforderungen. "Die Produktions- und Verarbeitungskosten sind um 25 bis 30 Prozent gestiegen. Deswegen müssen wir auch die Verkaufspreise anziehen, damit die Erzeuger und auch die Händler überhaupt noch Gewinn machen können. Allerdings übt das einen enormen Druck auf die Supermärkte aus, die Angst haben, dass der Konsum wegen der Inflation stark zurückgehen wird und damit die Verkaufszahlen zusammenbrechen."
Exporte in Länder außerhalb der EU werden in diesem Jahr ziemlich schwierig, vor allem die nach Nordamerika. "Die Transportkosten sind enorm hoch. Gerade wenn man Container nach Kanada oder in die USA liefern will. Vor zwei Jahren hat es rund 5.000 Euro gekostet, einen Container von Valencia nach Toronto zu schicken. In der vergangenen Saison lag der Preis für die gleiche Strecke bei rund 8.000 Euro und in diesem Jahr sind es 14.500 Euro. Dadurch wird das Produkt für die Endverbraucher viel teuer und das macht uns natürlich weniger wettbewerbsfähig. Mit Zitrusfrüchten aus Kalifornien können wir nicht mithalten, denn dort sind die Transportkosten auf dem Landweg nicht deutlich gestiegen. Wir erwarten also eine durchwachsene Zitrusfruchtsaison", sagt der Catman Fresh-Manager.
Für weitere Informationen:
Sergio Orobal
Catman Fresh
Camino de Iryda, s/n
03190 Pilar de la Horadada, Alicante
T: +34 966 747 902
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