Felix Molenaar vom Kartoffel- und Gemüsegroßhändler Molenaar in den Niederlanden kann sich derzeit nicht über den Kartoffelabsatz auf dem heimischen Markt beklagen. "Die Nachfrage ist stabil. Der große Druck aufgrund von Corona ist zwar nicht mehr da, aber der Absatz vor allem von verpackten Kartoffeln liegt auf einem etwas höheren Niveau als früher."
"Die Inflation kommt damit relativ preiswerten Lebensmitteln zugute. Wir sehen das auch bei Sauerkraut und Grünkohl, die jetzt sehr gefragt sind. Der Kartoffelertrag in den Niederlanden fand ich sehr enttäuschend. Es ist nicht überall ein Hosanna, aber in einigen Gebieten waren die Erträge einfach top. Eine Ertragssteigerung von zehn Prozent in einem sehr trockenen Jahr ist wirklich eine Spitzenleistung der Landwirte", sagte Felix.
"Gleichzeitig haben die Landwirte viele Herausforderungen zu bewältigen. Das Verbot von Keimhemmungsmitteln bedeutet, dass ein großes Angebot verfügbar ist. Vor allem für kleinere Produzenten ohne Kistenlager wird dies zu einem echten Problem. Die größeren Abpacker ignorieren diese Kartoffeln, die Exporteure können sie nicht loswerden, und auch die Einzelhändler können nicht alle diese Kartoffeln aufnehmen. Jeden Tag bekomme ich Partien von den Erzeugern", sagt der Kartoffelhändler.
"Vor allem für die übergroßen Pflanzkartoffeln, die sonst meist in den Export gehen, wird das zu einem Problem. Letztes Jahr gingen damit mehrere Partien den Bach runter. Zu fernen Zielen ist eine solche Ladung drei Wochen lang unterwegs, dann wachsen die Kartoffeln sozusagen aus dem Sack. Für die Erzeuger ist das natürlich ein Drama, denn normalerweise könnten sie diese Kartoffeln immer gut loswerden."
"Das schafft im Moment einen Zwiespalt auf dem Markt. Die Pommes Frites-Fabriken haben es derzeit nicht leicht, und die Schneide- und Schälmaschinen fahren ihre Produktion zurück, um die Kosten zu senken. Dies führt zu Spannungen auf dem Markt. Auf der einen Seite wollen die Erzeuger ihre Kartoffeln loswerden, weil sie aus dem Lager herauswachsen, aber auf der anderen Seite gibt es einen anderen, faulen Markt mit festen Preisen. Die Landwirte sind zuversichtlich, was die Saison angeht, da es europaweit weniger Kartoffeln gibt und sie ihre Kartoffeln nicht einfach so aufgeben", fasst Felix zusammen.
Für weitere Informationen:
Fa. Molenaar
Jan van Krimpenweg 1 (Halle 23)
2031 CE Haarlem - Niederlande
Tel.: +31 (0)23 5322173
[email protected]