Am 17.11. lud die Erzeugerinitiative Gemüsegarten Pfalz am Standort vom Pfalzmarkt in Mutterstadt unter anderem Daniela Schmitt, Wirtschaftsministerin des Lands Rheinland-Pfalz, zu sich ein, um das neueste Projekt vorzustellen: mittels Virtual Reality-(VR), Augmented Reality-(AR) und Extended Reality-(XR)-Technologie sollen künftig die Landwirtschaft, der Handel und nicht zuletzt auch die Verbraucher die Möglichkeit gegeben werden, immersiv, das heißt so nah wie möglich am Produktionsgeschehen teilhaben können.
Die Anwesenden konnten sich einen ersten Eindruck von der VR-Immersion verschaffen.
Exzellente Wachstumsvoraussetzungen
Die Erzeugerinitiative Gemüsegarten Pfalz Management GmbH, hinter der 125 freie und genossenschaftliche Erzeugerbetriebe stehen, und von Dr. Christian Stoermer, Björn Wojtaszewski, Sebastian Gsuck und Nûjîn Kartal als Gesellschafter geführt wird, dient als Interessensvertretung, Kontaktplattform, Technologiescout, Kommunikator bzw. Enabler für eine bessere Wahrnehmung sowie das vorgestellte Immersionsverfahren, wie Wojtaszewski vor Ort mitteilt.
"Wir haben hier exzellente Wachstumsvoraussetzungen: die gesunde Ernährung ist ein gesellschaftlicher Megatrend, die Pfalz ist zudem das größte zusammenhängende Freilandanbaugebiet für frisches Gemüse und wird daher auch gerne als 'Gemüsegarten Deutschlands' bezeichnet. Durch das Know-how der Erzeuger kann mittels Beregnung und den guten klimatischen Voraussetzungen Deutschland mit Gemüse versorgt werden. Ohne die Pfalz würde es bei den Themen Frische und Versorgung nicht so gut aussehen", sagt Wojtaszweski.
(v.l.n.r.) Sebastian Gsuck (MediaApes und Gemüsegarten Pfalz Managment GmbH), Dr. Christian Stoermer (Gemüsegarten Pfalz Managment GmbH), Christian Deyerling (Beirat Pfalzmarkt), Daniela Schmitt (Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz), Hans-Jörg Friedrich (Beirat Pfalzmarkt), Dieter Stubenbordt (Beirat GGP Management GmbH), Björn Wojtaszweski (Pfalzmarkt eG und GGP Management GmbH), Peter Steegmüller (Beirat GGP Management GmbH) sowie Nûjîn Kartal (MediaApes und GGP Management GmbH)
Mittelständisch geprägte und leistungsstarke Erzeugergemeinschaft
Um sowohl die Wahrnehmung als auch die Wertschätzung für den pfälzischen, aber auch für die Landwirtschaft generell zu steigern, soll hierbei Top-Technologie eingesetzt werden. Themen wie Robotik, Lieferlogistik, Warenstromanalysen würden hierbei wichtig, wofür entsprechend Spezialisten benötigt werden, was wiederum auch neue, junge (Start-Up-)Unternehmen anlocken solle.
"Unser Leitmotiv lautet daher, dass wir dem Obst- und Gemüsebau in der Pfalz die Stimme geben möchten, die er verdient. Es ist eine mittelständisch geprägte und leistungsstarke Erzeugergemeinschaft, die hiermit künftig auf Landes- und idealerweise auf Bundesebene Gehör bekommen soll", so Wojtaszewski. Einflussfaktoren wie das Wetter können hierdurch besser veranschaulicht werden.
Hans-Jörg Friedrich, Björn Wojtaszweski, Daniela Schmitt, Dr. Christian Stoermer und Christian Deyerling
Emotionaler Verbraucherdialog
In der Pfalz seien zudem mehrere Wertschöpfungsketten an einem Ort: Von Erzeugern hin zum Handel sowie artverwandte Branchen zu denen Dienstleister und Industriepartner wie John Deere oder die BASF, der Bauernverband etc. bilden ein Cluster ab, dass bundesweit seines gleichen sucht. Bei der Bekanntmachung ginge es letztendlich darum auch weitere Landwirte und Partner "zu finden, zu gewinnen und zu binden".
Gsuck und Kartal von MediaApes GmbH geht es darum einen "möglichst emotionalen Verbraucherdialog zu führen", hinsichtlich der Immersion. "Viele Verbraucher wissen nicht mehr, wie wird Gemüse angebaut, wenn wir jetzt zeigen, komm doch mal mit. So könnten wir natürlich auch vor Ort Führungen veranstalten, was jedoch sehr kostenintensiv wäre und unser Budget bei weitem übersteigen."
Sebastian Gsuck und Nûjîn Kartal von MediaApes
"Wenn man dies aber virtuell macht, und Menschen mit aufs Feld nimmt, kann man ihnen sowohl die Herausforderungen als auch die schönen Seiten des Anbaus zeigen. Mal morgens im Feld zu stehen, aber auch zu erklären, wie die natürlichen Gegebenheiten vor Ort sind. Das kann ich am besten rüberbringen, indem Konsumenten nicht zum bloßen Zuschauer mache, sondern zum Akteur."
Peter Steegmüller und Dieter Stubenbordt
Wertschätzung im Vordergrund
Die Ministerin bedankt sich für die Präsentation: "Wertschätzung ist ein wichtiges Thema, sie sei mit vielen Landwirten im Dialog, oftmals ist da so eine herausfordernde Situation bis hin zur Frustration. Manchmal fehlt es auch am Wissen, wie Dinge angebaut, geerntet und verarbeitet werden. Denn wenn das Wissen fehlt, so kann man auch keine Wertschätzung generieren. Das ist ein guter Weg, den traditionellen Gemüseanbau innovativ darzustellen. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, hierbei auch die Bildungspolitik mit einzubeziehen. Mit modernster Technik ist es vielleicht auch möglich Menschen zu erreichen, die man über eine Broschüre und dergleichen nicht erreichen würde. Der Anspruch, ein innovatives Cluster zu werden. Modernste lawi-Technik, aber auch wissenschaftliche Einrichtung. Ich bin stolz darauf, dass wir mit Precision und Digital Farming in Rheinland Pfalz mittlerweile einen Stand erreicht haben, bei dem andere Bundesländer interessiert darauf schauen, wie etwa bei der sogenannten Geo-Box."
Weitere Informationen:
www.pfalzmarkt.de