Trotz der zu Beginn des Jahres verzeichneten Ertragseinbußen hat sich die Avocado-Saison in Marokko gut erholt und ist mit einem positiven Ergebnis zu Ende gegangen. Die Mengen erreichten fast einen neuen Rekord, was die Befürchtungen hinsichtlich der Auswirkungen der Trockenheit zerstreute. Die Saison war jedoch auch von Schwierigkeiten geprägt, vor allem in Bezug auf die Preise. Abdellah Elyamlahi, Geschäftsführer des marokkanischen Exporteurs Export Optimum, zieht Bilanz über ein "erstaunliches Jahr", wie er es nennt.
"Die Saison ist zu Ende, abgesehen von einigen Exporteuren, die noch über kleine Mengen verfügen. Die Produktion auf nationaler Ebene hat 40.000 Tonnen erreicht, wir sind nahe an einen historischen Rekord der marokkanischen Avocadoproduktion herangekommen, aber wir werden ihn sicher in der nächsten Saison erreichen. Auch die Nachfrage war groß, insbesondere aus den Niederlanden, Frankreich, Spanien, dem Vereinigten Königreich und Russland. Wir haben im November, als die marokkanische Produktion auf dem Markt kaum Konkurrenz hatte, einen Exportrekord erreicht." Vor einigen Monaten kündigte Elyamlahi an, dass sich die marokkanische Produktion bis 2027 verdreifachen und 100.000 Tonnen erreichen wird. Heute versichert er: "Die aktuelle Saison gibt uns allen Grund, weiterhin an diese Aussicht zu glauben."
Auf der anderen Seite war die Saison auch von einem Preisungleichgewicht geprägt. Elyamlahi zufolge "wurden marokkanische Avocados in dieser Saison zu Durchschnittspreisen von vier Euro pro Kilogramm exportiert, während die Preise zuvor bei fünf bis fünfeinhalb Euro pro Kilogramm lagen, und das trotz der hohen Nachfrage nach marokkanischen Avocados und eines allgemeinen Anstiegs der Preise für Frischprodukte. In dieser Saison haben wir ein spekulatives Verhalten der Zwischenhändler beobachtet, das die Preise nach unten gedrückt hat und das die Exporteure in Zukunft vermeiden sollten."
Was die Auslandsnachfrage nach Avocados betrifft, so gibt es zwei Kundenprofile: "Klasse-A-Kunden, die stabile Aufträge haben und regelmäßig kaufen, im Rahmen von Exportprogrammen mit wöchentlichen Festpreisen, und 'Hot-Spot'-Kunden, deren Preise schwanken und oft höher sind. Bei Export Optimum befinden wir uns in Marokko in einer komfortablen und außergewöhnlichen Position, da der Großteil unseres Kundenportfolios aus der ersten Kategorie besteht, was uns eine bessere Übersicht über unsere Aktivitäten und eine Konzentration auf die Qualität ermöglicht. Außerdem haben wir eine große Anzahl von Kunden mit sehr hohen Ansprüchen, wie beispielsweise Supermärkte."
Durch Export Optimum sind Elmalyahi und sein Team allein für 20 Prozent der marokkanischen Avocadoexporte in diesem Jahr verantwortlich, mit einem Volumen von fast 10.000 Tonnen. "Unsere Mengen nehmen von Saison zu Saison zu, und wir erwarten für das nächste Jahr weitere Mengen. Unsere Marke Mavocado wird immer bekannter und berüchtigter. Auf der Produktionsebene ziehen es die meisten Erzeuger vor, über Export Optimum zu verkaufen, und zwar wegen unseres gut entwickelten Kundenportfolios, der Stabilität unserer Exportprogramme, unserer Fähigkeit, große Mengen zu verkaufen, unserer attraktiven Zahlungsbedingungen und schließlich unserer Transparenz."
Der stetige Anstieg der marokkanischen Avocadomengen hat die Befürchtungen über die plötzlichen Auswirkungen der Dürre auf die Avocadoproduktion zerstreut. Elmalyahi kommentiert: "Wir sagen seit Langem, dass diese Befürchtungen nicht gerechtfertigt sind. Der Beweis dafür ist, dass die Avocadomengen steigen, während viele andere Kulturen stillstehen. Das liegt einfach daran, dass nicht alle Regionen Marokkos gleich stark betroffen sind. Der Avocadoanbau konzentriert sich auf die Regionen Gherb und Lokous, die über große Grundwasserreserven verfügen und keine Probleme mit Wasserknappheit haben. Die Lage wird sich erst bessern, wenn die Regenfälle zurückkehren. Auch die Entscheidung der Regierung, die Bewässerungsbeihilfe für Avocados auszusetzen, kam aus heiterem Himmel und ohne Rücksprache mit den Erzeugern. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es keine Bedenken hinsichtlich der Avocadomengen gibt."
In Bezug auf die Entwicklung sagt Elyamlahi, dass er die Auswahl der Sorten in Richtung einer Verlängerung der Avocado-Saison in Marokko lenken möchte. "Wir wollen eine späte Produktion entwickeln, vor allem im Monat März, wenn es auf dem Avocadomarkt praktisch keine internationale Konkurrenz gibt. Generell müssen wir die Produktionsfenster, in denen sich andere Länder am Ende der Saison befinden, stärker nutzen. In diesem Sinne prüfen wir die Einführung der Sorte Malama." Die am meisten angebauten Sorten in Marokko sind derzeit Hass, Zutano, Feurte und Bacon.
"Allerdings sind wir auch gezwungen, der Nachfrage zu folgen", ergänzt Elyamlahi. "Die Sorte Lamb Hass zum Beispiel, die in der Spätsaison gut funktioniert, wird von unseren Kunden in Europa nicht gewünscht. Auch in Bezug auf Labels und Zertifizierungen folgen wir dem Markt. So haben wir in diesem Jahr die von unseren Kunden, den Supermärkten geforderten Zertifizierungen SPRING (Sustainable Program for Irrigation and Groundwater Use) und COC erhalten."
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