Seit einigen Jahren schon steht zur Debatte, was mit dem Düsseldorfer Großmarkt nach 2024 geschehen wird. Roland Tolls (rechts im Bild), Vorstandsmitglied der Düsseldorfer Händlergenossenschaft und Geschäftsführer des Großhandelsbetriebs Berger und Tolls, sprach mit uns über den aktuellen Stand sowie über das Spargelangebot seines eigenen Betriebs.
"Wir haben gerade mit der Vermarktung des Spargels angefangen, wobei der Preis zu Ostern sich auch auf einem moderat Preisniveau abspielte. Wie in jedem Jahr sank der Preis nach Ostern um gut 50 Prozent. Sollte es ab ab Ende nächster Woche wirklich so heiß werden wie es gemeldet wurde, könnte es für die Spargelerzeuger schwierig werden", sagt Tolls. "Griechische als auch französischen Spargel wird seit Langem nicht mehr in den Mengen angeboten wie noch vor einigen Jahren, in denen die Ware noch palettenweise verkauft wurde." Zwischenzeitlich bot Tolls auch Grünspargel aus Peru und Mexiko an.
Erneuerung der Hauptpforte ab Oktober 2023
"Vor kurzem gab es ein Treffen bei dem die Stadtverwaltung uns darüber in Kenntnis gesetzt hat, dass die alte Pforte ab Oktober 2023 modernisiert werden soll, was in etwa ein Jahr in Anspruch nehmen dürfte. Zumal auch die dahinter liegende Straße erneuert und ein Einbahnstraßen-System errichtet werden. Mal davon abgesehen, dass der Großmarkt sukzessive verkleinert wird", so Tolls.
Sanierung blockiert Zugänge
Ihm zufolge wurde zwecks dazu zuvor eine Machbarkeitsstudie von der Stadt in Auftrag gestellt, die jedoch zeigte, dass einerseits zu wenig Platz eingeplant wurde und andererseits durch das Einbahnstraßenprinzip der Verkehr massiv zum Stocken geraten könnte. "Das größte Problem besteht aber darin, dass wenn die alte Pforte saniert und die dahinter befindliche Straße blockiert wird, dann wird der Blumengroßmarkt von der Obst- und Gemüsegroßmarkt voneinander getrennt. Immerhin gibt es in der Blumenhalle noch ein paar Obst- und Gemüsegroßhändler mit denen wir handeln. Der Weg wird auch für die Kunden schlichtweg versperrt sein. Hierbei wurde nicht zu Ende gedacht."
Zukunft (noch) ungewiss
Zum 31. Dezember 2024 soll der Großmarkt dann endgültig geschlossen werden, wobei man noch das Urteil vom Oberverwaltungsgericht abwarten müsse. "Es gibt hierbei nur zwei Varianten: Entweder muss der Großmarkt weiter von der Stadt betrieben werden, wobei er dann bereits so klein geschrumpft ist, dass er kaum noch von uns betrieben werden kann; oder aber das Gericht gibt der Stadt Recht, sodass wir ohnehin den Standort verlassen müssen." Die Stadt versuche zudem mit jeder Maßnahme den Großmarkt zu verdrängen, weshalb es zunehmend schwieriger werde, den Betrieb am Großmarkt aufrechtzuerhalten. "Das Unternehmen Berger und Tolls gibt es seit 1924. Man wird auch lange über uns reden, selbst wenn die Stadt Düsseldorf keinen Großmarkt mehr betreibt."
Zu Berger und Tolls
"2022 war für uns das beste Jahr überhaupt, weshalb es umso tragischer ist, dass sich die Stadt überlegt den Großmarkt zu schließen. Im letzten Jahr kam uns unter anderem zugute, dass die Pandemie endlich vorbei war und die Menschen wieder ausgehen wollten. Auch von Januar bis März 2023 liefen die Geschäfte gut. Im April hat es bislang einen kleinen Dämpfer gegeben, was nicht zuletzt an dem kalten und verregneten Wetter liegt. Über den Regen können wir aber nur froh sein. Die Böden sind zwar gesättigt, der Grundwasserspiegel ist jedoch immer noch nicht aufgefüllt. Wir können nur hoffen, dass es in diesem Jahr nicht erneut zu einem schweren Sommer kommt", resümiert Tolls.
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Roland Tolls
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