Der Transport- und Logistiksektor stand in den vergangenen Jahren eindeutig unter Druck. Steigende Lohn- und Energiekosten sowie der anhaltende Fahrermangel setzen auch der Frischelogistik spürbar zu. Auch für die mittelständischen Logistikunternehmen gibt es aber Licht am Ende des Tunnels, glaubt Max Saara (r), seit 2020 alleiniger Inhaber der Kühltransporte Joachim Jacobs GmbH & Co.KG mit Sitz in Kaltenkirchen, nördlich von Hamburg.
"2021, inmitten der Pandemie, konnten wir ein sehr gutes Geschäftsjahr verzeichnen. Das hat sich dann im darauffolgenden Jahr komplett gedreht. In den zurückliegenden Monaten beobachten wir zum Glück wieder eine allmähliche Verbesserung der Lage, obwohl das Ostergeschäft nicht ganz unseren Erwartungen entsprach. Kurz gefasst, geht die Stimmung in der Frischelogistik seit Februar wieder bergauf", bilanziert Saara, der als Fachspediteur unter anderem den Großmärkten in Hannover, Hamburg und Bremen zur Seite steht.
Max Saara verfügt über insgesamt 32 Lkw und 58 Angestellte, davon drei Disponenten. Ausgestattet sind die Fahrzeuge nahezu ausschließlich mit Mitsubishi-Kühlanlagen.
Allgegenwärtige Kostensteigerungen
Auch der norddeutsche Transportsektor sieht sich mit den allgegenwärtigen Kostensteigerungen konfrontiert. "Man versucht so gut wie es geht zu überleben. Dennoch drücken vor allem die explodierten Lohnkosten extrem auf unser Geschäft, weshalb es zunehmend schwierig wird mit den Großen mitzuhalten", schildert Saara, der ebenfalls ein Kühlhaus für die Zwischenlagerung von Frische- und TK-Ware anbietet. "Unsere Halle beherbergt rund 500 m2, davon 200 m2 TK-Fläche. Wir kühlen unseren TK-Raum nun teilweise auf -19 statt -22 Grad herunter, das macht kostentechnisch schon einen wesentlichen Unterschied."
Ferner kämpft man nach wie vor mit den prägnanten Fahrermangel. Saara: "Mitarbeiterbindung haben wir uns ganz klar auf die Fahne geschrieben. Wir sorgen nicht nur dafür, dass unter dem Strich für den Fahrer mehr Netto vom Brutto übrig bleibt, sondern wir investieren auch gezielt in die Verbesserung unserer sekundären Arbeitsbedingungen, ob Altersversorgung, Zusatzversicherung sowie Auszahlung von Überstunden, Nacht- und Feiertagszuschlägen. Demzufolge verfügen wir über ein gutes, treues Team, obwohl ich noch ein bis zwei weitere Mitarbeiter beschäftigen könnte."
Mundpropaganda und Elektro-Antrieb
Im Bereich Obst und Gemüse ist das Traditionsunternehmen im regionalen Großhandel, insbesondere im Raum Hamburg verankert. Ansonsten erstreckt sich das Einzugsgebiet bis nach Schwerin, Flensburg, Hannover und in Richtung Westküste. "Wir beschäftigen uns kaum mit der Neukundenakquise, da in der Frischebranche nach wie vor viel über Mundpropaganda läuft. Das führt unter anderem dazu, dass sich immer noch neue Kunden, etwa mittelständische Obst- und Gemüsebetriebe, an uns wenden."
Anstatt Diesel- kommen immer häufiger Fahrzeuge mit Elektro-Antrieb zum Einsatz. Als erfahrener Fachspediteur steht Saara diesen Innovationen jedoch kritisch gegenüber. "Erstens bleibt in der Alltagspraxis nur wenig Zeit zum Laden. Zweitens ergibt es meines Erachtens wenig Sinn die Technik im Lkw-Bereich einzusetzen, weshalb wir weiterhin auf Diesel und Wasserstoff setzen. Letzteres halte ich persönlich für die Technik der Zukunft. Noch ist das Ganze erst in der Pilotphase, man ist aber schon auf dem richtigen Weg."
Bilder: Kühltransporte Joachim Jacobs GmbH & Co.KG
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Max Saara
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