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Thomas Franz, Geschäftsführer der Früchte Franz GmbH am Berliner Großmarkt:

"Der Personalmangel wird ein strukturelles Problem für die gesamte Branche"

Händler wie Thomas Franz vom Berliner Großmarkt haben es zurzeit nicht einfach. Abgesehen vom Personalmangel scheinen auch zunehmend die Gäste in den Berliner Restaurants und Gaststätten zu fehlen. "2022 waren wir mit den Geschäften zufrieden. Zu dieser Zeit hatten wir zwar auch bereits mit Personalmangel zu kämpfen, jedoch hat sich das Problem nach der Pandemie sogar verschärft. Körperliche Nachtarbeit scheint schlichtweg mehr gefragt zu sein. Selbst wenn man zwei Euro mehr pro Stunde bezahlt, findet im Grunde genommen so gut wie keine Mitarbeiter mehr. Das wird ein strukturelles Problem für die gesamte Branche."


Blick auf den Fuhrpark der Firma Franz. Foto: Früchte Franz

Verhaltener Zulauf bei Gastronomien
Von Januar bis März 2023 konnte er noch einen geregelten Geschäftsverlauf verzeichnen, für April und Mai machte ihm das Wetter aber einen Strich durch die Rechnung. "In den letzten Jahren schien im April und Mai schon wieder die Sonne. Das zurzeit schlechte Wetter setzt uns durchaus zu", so Franz. Gleichzeitig stellte er sich aber auch die Frage, ob es wirklich nur am Wetter liege. "Viele Menschen sorgen sich um ihr Erspartes und unter anderem auch um die Folgen des Krieges. Von einigen Gastronomie-Kunden habe ich erfahren, dass selbst wohlhabendere Gäste die Restaurants mittlerweile seltener aufsuchen." Zum Sortiment des Berliner Unternehmens zählen unter anderem Produkte wie Mini-Gemüse und Thai-Spargel sowie Äpfel und Melonen in verschiedenen Größen und Sorten und vieles mehr. Zudem bezieht er relevante Mengen an Gemüse aus der Pfalz.

Davon abgesehen sei die Nachfrage für ausgefallenere, teurere Produkte ebenfalls rückläufig. "Produkte wie Pitahaya und dergleichen findet man nur noch äußerst selten vor, was nicht zuletzt auch an der mangelhaften Logistik liegt. Wenn Verbraucher einen Großteil ihres Geldes schon für Zwiebeln und Kartoffeln ausgeben müssen, wird es für andere Produkte nicht einfach", so Franz. "Früher wurden noch Zwiebeln aus Neuseeland und Tasmanien angeliefert, die sich auf einem hochpreisigen Niveau befanden. Nun kostet ein Sack Gemüsezwiebeln aus Spanien bereits 50 Euro/100kg." 

Zum Stand des Berliner Großmarkts
"Wir sind an diesem Standort gut aufgehoben. Allerdings gibt es nicht nur die Obst- und Gemüsehalle, sondern auch die Hallen für Fleisch, Blumen etc., die in einem denkbar schlechten Zustand sind. Da sind wir tatsächlich noch am besten dran, da unsere Halle erst vor gut 13 Jahren saniert wurde“, sagt Franz. Er war selbst noch bis zum Herbst 2022 Mitglied des Aufsichtsrats vom Berliner Großmarkt. "Aber wie soll man ein 33 Hektar großes Gelände während des laufenden Betriebs sanieren? Das würde gut 20 bis 25 Jahre dauern. Außerdem müsste auch die gesamte Infrastruktur grundlegend verändert werden. Es fängt schon damit an, dass die Be- und Endversorgung von Strom sowie etwaige IT-Technik angeschafft werden muss. Es muss der Politik bewusst werden, dass das schier unmöglich zu schaffen ist."

Weitere Informationen
Thomas Franz
Alfred Franz Inhaber Thomas Franz e.K.
Beusselstraße 44 N–Q
10553 Berlin (Moabit)
Telefon: +49 (0)30 39 60 21 -0
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