In einigen Regionen der Schweiz gilt derzeit Hochwasser-Gefahrenstufe 2. Besonders hart trifft der große Niederschlag die Gemüsebauern. "Wir sind sehr gefordert! Wenn es so nass ist, kann ich nicht mit Maschinen in den Blätz hineinfahren", so Jörg Friedli, Inhaber des gleichnamigen Gemüsebaubetriebes im aargauischen Wohlenschwil, gegenüber Blick. Er und seine Angestellten seien aufgrund des Wetters stark in Verzug mit der Ansaat.
"Ich habe das Gefühl, dass es seit März pausenlos regnet", so Daniel Frey von Frey Gemüse in Kirchleerau. Einerseits führe das viele Wasser dazu, dass die Kulturen nicht so schön heranwachsen. "Andererseits ist die Bearbeitung der Felder in diesem Frühling extrem schwierig." Auch absatzseitig schlage die Witterung zu Buche, so Frey. "Wenn es draußen schön und heiß ist, haben die Leute Lust auf Salat. Bei schlechtem Wetter essen sie lieber Raclette."
Swisspatat: Erst zwei Drittel der Kartoffeln angepflanzt
Von der nassen Witterung betroffen ist auch die Kartoffelproduktion. Schweizweit seien bisher erst ungefähr zwei Drittel der Kartoffelflächen bepflanzt, sagt Christian Bucher vom Branchenverband Swisspatat. "Wichtig ist, dass auf den leeren Feldern in den nächsten zwei bis drei Wochen Kartoffeln angepflanzt werden können – sonst wird die Vegetationsperiode für die Kartoffeln dann allmählich zu kurz", so Bucher gegenüber 20min.
Die Versorgung mit Speisekartoffeln sei Bucher zufolge jederzeit gewährleistet. "Zwar neigen sich die Lagermengen aus dem Vorjahr dem Ende entgegen, der Übergang zur neuen Ernte kann aber mit Importkartoffeln sichergestellt werden", sagt er. Es sei nicht außergewöhnlich, dass die Schweiz Kartoffeln importieren müsse – der Selbstversorgungsgrad liege bei rund 85 Prozent.
Weitere Informationen:
Jörg Friedli
Friedli Gemüse
Moosweg 2
5512 Wohlenschwil
T: +41 56 491 16 46
[email protected]
www.friedli-gemuese.ch
Daniel Frey
Frey Gemüse AG
Hinternack 100
5054 Kirchleerau
Tel: 062 726 01 01
[email protected]
www.frey.ch