Die Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft (OvB) veröffentlicht zum Tag der Biodiversität neue Wildbienenmonitoring-Ergebnisse. Erfreuliches Fazit: Die Wildbienen-Vielfalt hat sich in der Anbauregion Bodensee auf hohem Niveau stabilisiert und die umgesetzten Maßnahmen der Obstbaubetriebe zeigen Wirkung.
Bienenschutz im Obstbau
Seit vielen Jahren setzen sich die Obstbauer:innen in der Bodenseeregion mit viel Engagement für die nachhaltige Förderung von Insekten, Vögeln und weiteren Wildtierarten ein. Begleitet von Experten und Wissenschaftlern werden in den Obstplantagen und auf den Höfen verschiedene Maßnahmen umgesetzt, um ein reichhaltiges Nahrungsangebot, Rückzugsgebiete und charakteristische Habitate zu schaffen. Zu den Maßnahmen zählen unter anderem heimische Wildkräuter- und Blühpflanzen-Saaten, das Anlegen von Hecken und Sträuchern, das Schaffen von Nistplätzen und das Aufstellen von hochwertigen Nisthilfen für Wildbienen, Vögel und Fledermäuse.
Starke Partnerschaft für den Wildbienenschutz: Erzeuger und Naturschutzorganisation gemeinsam erfolgreich
Das PRO PLANET-Biodiversitätsprojekt wurde 2010 gemeinsam von den Projektpartnern Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH, Bodensee-Stiftung, REWE Group und Imkern gestartet. Zum Schutz von Wildbienen und weiteren Insekten und Tieren beteiligten sich zahlreiche Obstbaubetriebe. Insgesamt wurden im Rahmen des bundesweiten Projektes allein am Bodensee und der Neckarregion über 570 Hektar ein- und mehrjährige Blühflächen angelegt und mit etwa 14.400 Gehölzpflanzen (Hecken, Bäume, Sträucher) zahlreiche Landschaftsstrukturen geschaffen. Zudem wurden über 3.300 Nisthilfen, für Insekten und Vögel Obstanlagen aufgestellt.
Nachweislich erfolgreich
Das Wildbienenmonitoring ist Teil der Erfolgskontrolle des PRO PLANET-Biodiversitätsprojekts. Es wurde nach den Jahren 2010, 2013 und 2017 in 2021 zum vierten Mal durchgeführt. Durch die wissenschaftliche Begleitung von Fachleuten und regelmäßiges Monitoring konnten die Maßnahmen fortlaufend verbessert und angepasst werden. Das Wildbienen-Monitoring 2021 zeigt, dass sich die Wildbienen-Vielfalt in der Anbauregion Bodensee auf sehr hohem Niveau stabilisiert hat. So wurden in den Anbauflächen und Fördermaßnahmen 112 Wildbienen-Arten ermittelt. Von diesen gelten 26 Arten als landesweit im Bestand bedroht oder sind in der Vorwarnliste aufgeführt.
Diese Ergebnisse sind besonders vor dem Hintergrund der widrigen Wetterbedingungen im Untersuchungsjahr 2021 bemerkenswert. Dieses war insbesondere in der zweiten Aprilhälfte und im Mai überdurchschnittlich regenreich und kühl und wirkte sich negativ auf die Wildbienenpopulation aus. Die gefährdeten Wildbienen waren wieder vor allem auf den mehrjährigen Ansaaten zu beobachten, was den hohen Wert dieser Fördermaßnahme verdeutlicht. “Eindrücklich zeigen die Monitoringergebnisse, dass auch intensiv bewirtschaftete Erwerbsobstanlagen durch die Umsetzung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der Biodiversität beitragen können,“ so Sabine Sommer von der Bodensee-Stiftung.
Tag der Biodiversität am 22. Mai 2023
Die Ergebnisse des Wildbienenmonitorings werden nun zum Tag der Biodiversität am 22. Mai 2023 offiziell vorgestellt. Jährlich findet am 22. Mai der internationale Tag der biologischen Vielfalt statt und erinnert daran, dass am 22. Mai 1992 das UN-Übereinkommen über die biologische Vielfalt verabschiedet wurde. Es wurde inzwischen von 196 Staaten ratifiziert. Die Weltgemeinschaft setzt sich im Rahmen dieses Übereinkommens regelmäßig Ziele, um den Erhalt der biologischen Vielfalt, ihre nachhaltige Nutzung und gerechte Verteilung des Nutzens zu fördern.
Dr. Inga Mohr von der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft berichtet: „Wir möchten diesen Tag nutzen, um über das herausragende Engagement der Erzeuger:innen zum Erhalt und Förderung der Biodiversität am Bodensee zu informieren. Darüber hinaus möchten wir den Einsatz unserer Erzeuger:innen würdigen, der weit über das geforderte Maß hinausgeht. Die Bedingungen im Obstbau sind aktuell sehr schwer und wir freuen uns sehr, dass wir an diesem Tag richtig gute Nachrichten aus der Landwirtschaft feiern können.“ Das Obst aus dem Projekt erhält das PRO PLANET-Label mit dem Zusatz „Für mehr Artenvielfalt“ und ist in REWE und PENNY-Märkten erhältlich.
Äpfel vom Bodensee deren Erzeuger teil des Biodiversitätsprojekts PRO PLANET sind, werden mit dem Projekt-Label und dem Zusatz „Für mehr Artenvielfalt“ ausgezeichnet. Im Frühling liegt eine Blühmischung zur Selbstaussaat bei, die den Bienen und blütenbesuchenden Insekten Nahrung liefern und die Artenvielfalt fördern.
Weitere Informationen:
https://www.bodensee-stiftung.org/wp-content/uploads/Kurzfassung-Wildbienen-Erfolgskontrolle_PROPLANET-2021.pdf
https://pro-planet.info/
www.bodenseebiene.de
www.obst-vom-bodensee.de