Seit nunmehr sechs Wochen läuft die diesjährige Pfifferlingsaison auf Hochtouren. "Aktuell bekommen wir hauptsächlich Ware aus Rumänien, ergänzend führen wir auch bosnische, serbische und kleinere Mengen an türkischen Pfifferlingen. Über das ganze Sortiment hinweg ist die Qualität der Ware allerdings nicht wie sie sein sollte", schildert Cleopatra Zwicknagl, Geschäftsführerin der gleichnamigen Firma mit Sitz im bayerischen Wackersdorf.
Das Unternehmen beliefert sowohl den Großhandel im süddeutschen Raum als auch Privatkunden über den eigenen Online-Shop. "Aufgrund des Russland-Embargos ist es nahezu unmöglich geworden die beliebten Pfifferlingen aus dem russischen Sammelgebiet Kaluga zu importieren. Stattdessen haben wir uns im vergangenen Jahr ab Ende Juni mit Ware aus Belarus sowie der Ukraine bedient. Momentan ist diese Ware allerdings aufgrund der Trockenheit noch nicht erhältlich", schildert die Waldpilz-Expertin.
Pfifferlinge sind im Großhandel vor allem in der bewährten Holzsteige vorzufinden.
Der Absatz sei währenddessen eher schwach gewesen, was Zwicknagl zufolge unter anderem auf die Inflation und die damit einhergehende Kaufkraftsenkung zurückzuführen sei. "Pfifferlinge sind nicht unbedingt Teil des Warenkorbs, sondern eher ein Luxusartikel. Über den Großhandel den wir beliefern gelangt ein wesentlicher Teil der Ware auch in die Gastronomie. Man merkt aber, dass die Restaurants immer noch nicht so stark frequentiert werden, was sich wiederum auf die Vermarktung unserer Pfifferlinge auswirkt."
Dennoch wird die Ware verglichen zum Vorjahr deutlich preisgünstiger angeboten, fährt Zwicknagl fort. "Die Preise liegen schätzungsweise um 10 bis 15 Prozent unter Vorjahresniveau, was auch mit den schwächeren Qualitäten zusammenhängt. Man muss aber dazu sagen, dass 2022 ein katastrophales und durch Engpässe geprägtes Pfifferlingjahr war. Insofern sind wir mit dem bisherigen Absatz noch einigermaßen zufrieden und dürfen wir uns überhaupt nicht beschweren."
Währenddessen bietet die Pilzkauffrau ebenfalls Steinpilze aus Osteuropa und dem Balkanraum an. "Normalerweise finden Steinpilze vor allem im Herbst guten Anklang, derzeit werden sie aber zum Teil besser verkauft als die Pfifferlinge. Auch in dieser Kategorie ist qualitativ hochwertige Ware jedoch schwierig zu bekommen." Ein weiteres, saisonales Highlight des Unternehmens seien Waldpilze und -früchte aus bayerischer Wildsammlung. "Die ersten, regionalen Waldheidelbeeren haben wir bereits bekommen und werden sowohl dem Großhandels als auch den Privatkäufern angeboten. Im Herbst bzw. ab September starten wir dann auch mit regionalen, exotischen Waldpilzen wie Herbstrompeten, Maronenpilzen und Rotkappen durch. Mein Anliegen ist es, vor allem der jüngeren Generation den einzigartigen Geschmack der Waldprodukte aus regionaler Wildsammlung näherzubringen."
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Cleopatra Zwicknagl
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