Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Markus Saphörster von Bejo Samen GmbH:

"Neben dem Klimawandel geht der Trend zu weniger Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel"

Der Fokus in der Pflanzenzucht und dem Verkauf liegt bei Bejo GmbH unter anderem auf Möhren, Zwiebeln und Kohl. „Kulturen wie Fenchel und Radicchio machen einen geringeren Anteil unseres Umsatzes aus, aber in diesem Bereich sind weniger Züchter aktiv, sodass wir einen größeren Marktanteil einnehmen“, erklärt Markus Saphörster im Gespräch mit Agrobusiness Niederrhein.

Die Nachfrage nach trockenresistenten Sorten ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Angesichts des Klimawandels wird auch bei Bejo nach Sorten geforscht, die besser mit Hitze- und Dürreperioden zurechtkommen. Klimaresilienz ist ein wichtiges Stichwort in der Pflanzenzucht. „Von der Idee über die Züchtung bis hin zur Zulassung einer neuen Sorte vergehen aber oft elf oder zwölf Jahre. Es braucht also sehr viel Vorlaufzeit, bis eine neue Sorte marktreif ist. Das ist eine große Herausforderung angesichts der Dringlichkeit“, so Saphörster. „Es kommt auch vor, dass wir über viele Jahre eine Sorte mit herausragenden Eigenschaften im Anbau und der Ernte gezüchtet haben, aber dann feststellen müssen, dass die Vermehrung sehr schwierig und die Saatgutverfügbarkeit somit zu instabil ist, um daraus ein marktreifes Produkt zu machen“, erzählt er.


Markus Saphörster, Geschäftsführer von Bejo Samen in Sonsbeck, im Austausch mit Dr. Anke Schirocki und Kathrin Poetschki von Agrobusiness Niederrhein / Bild: Agrobusiness Niederrhein e.V.

Bejo Samen hat die aktuellen Entwicklungen im Blick und Saphörster drückt das so aus: „Neben dem Klimawandel, der Anpassungen fordert, geht der Trend zu weniger Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel. Durch unsere Forschung in der Pflanzenzucht leisten wir einen Beitrag dazu, dass die Gemüsepflanzen robuster und resistenter werden und so besser mit Hitzestress, Wasserknappheit und weniger Pflanzenschutz auskommen.“

Neben Pflanzenzucht sieht der Geschäftsführer auch Potenzial in der Digitalisierung und Automatisierung, wenn es darum geht, Herausforderungen zu meistern: „Ich rechne damit, dass unsere Kunden zukünftig auch zunehmend Gebrauch von Robotern machen, die beispielsweise mechanisch Unkraut beseitigen. Auch automatisierte Erntemaschinen werden stets weiterentwickelt. Die Automatisierung ist hierbei besonders wichtig, weil es zunehmend schwieriger wird, Arbeitskräfte zu finden.“

Hoher Qualitätsanspruch in der Pflanzenzucht
Das Saatgut von Bejo wird zu großen Teilen in eigenen Vermehrungsbetrieben produziert. Von dort aus wird es in die Niederlande gebracht, wo wichtige Parameter wie die Keimfähigkeit, Saatgutgesundheit, Reinheit und das 1000-Korn-Gewicht geprüft werden. „Der Qualitätsanspruch ist hoch. Nur Saatgut, das allen Qualitätsanforderungen entspricht, geht in den Verkauf“, erklärt Saphörster.

Um eine bessere Homogenität im Keimprozess und damit einen gleichmäßigeren Pflanzenbestand zu gewährleisten, wird das Saatgut auf Kundenwunsch, dem sogenannten „Priming“ unterzogen. Hierbei wird der Prozess der Keimung im ersten Schritt eingeleitet, indem das Saatgut in einer Trommel mit Wasser vermengt und auf eine bestimmte Temperatur erwärmt wird. So bekommt es einen ersten Keimimpuls, ohne dass der Keimling schon aus dem Samen tritt. Anschließend wird das Saatgut wieder getrocknet und verpackt.

Fachkräftemangel – Nachwuchs wird demnächst gebraucht
In den nächsten Jahren gehen viele erfahren Außendienstler in den Ruhestand. In diesem Bereich wird sich ein hoher Personalbedarf ergeben. „Der Außendienst ist eine herausfordernde und wertvolle Tätigkeit“, so Saphörster. Nicht nur Reisebereitschaft, sondern auch gute kommunikative Fähigkeiten und aufrichtiges Interesse an den Herausforderungen und Bedürfnissen der Kunden sind laut dem Geschäftsführer von Bedeutung. „Unsere Außendienstler sind mehr als nur Verkäufer. Gerade bei unseren Kunden spielt der persönliche Kontakt und das Vertrauen noch eine wichtige Rolle. Da geht es nicht nur um den Verkauf, sondern um fachliche Beratung von der Aussaat bis zu Ernte. Darüber hinaus kann sich der Außendienstler zu einer Vertrauensperson entwickeln, mit der dann auch mal über Investitionspläne, Baustellenfortschritte oder Neuigkeiten aus dem Privatleben geplaudert wird.“

Weitere Informationen:
www.agrobusiness-niederrhein.de
www.bejosamen.de

Erscheinungsdatum: