Für die kommende Saison der belgischen Conference herrscht derzeit eine positive Grundstimmung. Dennoch ist es wichtig, die getroffenen Entscheidungen genau zu prüfen, insbesondere im Hinblick auf das Marketing. Ruben Claes von der Genossenschaft New Green erklärt dies. "Ich denke, dass wir in Belgien in der nächsten Saison den Ton angeben werden, aber es ist wichtig, dass wir für optimale Preise in die gleiche Richtung gehen."
Auch Ruben blickt mit einem zufriedenen Gefühl auf die neue Conference-Ernte, sieht aber auch, dass einige Probleme aufgetreten sind. "Wir sehen, dass unsere Erzeuger zehn bis 20 Prozent weniger Kilo geerntet haben als im letzten Jahr. Wir ernten immer noch weniger, als vorhergesagt wurde. Vor allem in den unteren Lagen der Bäume bleiben die Mengen zurück. Das liegt vor allem an dem Nachtfrost, den wir hatten. Allerdings haben wir dadurch in diesem Jahr viel dickere Größen bekommen - 65 und 70 mm."
Ruben Claes
"Außerdem hat der Nachtfrost auf den tiefer gelegenen Parzellen zu mehr bronzenen und raueren Birnen geführt, was wiederum mehr Früchte der Klasse II zur Folge hat", so der Händler weiter. "Qualitativ sieht das Ganze ohnehin nicht so toll aus wie im letzten Jahr. Für uns geht es jetzt darum, die verschiedenen Partien, die wir erhalten, je nach Käufer zu sortieren. Die bronzenen Birnen gehen etwas mehr in Richtung südliche Märkte und die glatteren Birnen mehr in Richtung Nord- und Osteuropa."
Übrigens bedeutet die Dicke der Birnen, dass man bei der Lagerung ein Auge auf sie haben muss. "Ich erwarte keine unmittelbaren Probleme, aber sie sind in kurzer Zeit sehr dick geworden. In Verbindung mit dem geringeren Härtegrad muss dies streng kontrolliert und gut überwacht werden."
Auf der Vermarktungsseite sieht es für das belgische Angebot auf dem Markt übrigens günstig aus. "Ich denke, wir können eine gute Saison erwarten. Die Nachfrage ist sehr hoch und wir sind gut gestartet. Dennoch müssen wir jeden Tag verkaufen, und es liegt an uns, zusammen mit den anderen Genossenschaften, den besten Preis zu erzielen. So wie ich es heute sehe, gibt es in Südeuropa eine geringere Ernte. Wir hatten bereits Italiener und Spanier hier, die sich alle für die belgische Conference interessieren, aber nur für die dickeren Größen. Wir werden also sehen müssen, wie wir die kleineren und dickeren Größen verteilen."
"Wir werden also in Belgien den Ton angeben, aber wir müssen gut zusammenarbeiten, um die besten Preise zu erzielen. Wir sind eine junge Erzeugergemeinschaft und möchten gerne weiter wachsen. Das Wichtigste ist, dass wir uns trauen, höhere Preise zu erzielen." Im Moment sind diese Preise tatsächlich gut, erklärt Ruben. "Letzte Woche und auch diese Woche lagen die Preise ab 55 mm praktisch gleich zwischen 90 und 95 Cent. Das sind ordentliche Preise, und zudem gibt es eine ausreichende Abnahme. Wir müssen dafür sorgen, dass das so bleibt."
Schwierige Apfel-Geschichte
Die Situation bei den Äpfeln bleibt dagegen schwierig. "Wir sehen, dass sich viele Erzeuger im letzten Jahr für die Rodung entschieden haben, sodass ohnehin geringere Mengen an Äpfeln auf den Markt kommen werden. Zum anderen hatten wir aber auch eine schwierige Anbausaison. Vor allem nach der Blüte des Jonagold hat es viel geregnet, was in vielen Regionen zu erheblichem Schorfbefall geführt hat. Und letztlich haben die letzten warmen Wochen in einigen Gebieten zu Sonnenbrandschäden geführt."
Das Team von New Green und Bel'Export auf der letzten Fruit Logistica
"Diese Kombination aus geringeren Mengen und Schäden macht es schwierig, mit dem Jonagold, und eigentlich mit dem Apfel im Allgemeinen, zu starten. Die frühen Apfelsorten liefen gut. Sie waren sehr gefragt, aber wir hatten in diesen Partien nicht viel Schorf oder Sonnenbrand. Jetzt stellt sich die Frage, was mit dem Jonagold passieren wird, wenn wir damit starten, was bald der Fall sein wird. Das ist schwer vorherzusagen. Eigentlich wissen wir es selbst nicht so genau, aber es ist wichtig, dass wir es im Auge behalten."
Andere Sorten
New Green prüft mit seinen Erzeugern auch neue Sorten für den Anbau. "Wir bekommen oft die Frage von unseren Landwirten: 'Was soll ich pflanzen?' Es gibt bereits so viel Conference und man weiß nicht, was daraus wird. Außerdem ist der Apfel eine schwierige Sache. Deshalb wollen wir uns mit unseren Erzeugern auch auf Nischenmärkte konzentrieren, auf neue Sorten, in die man einsteigen kann. Das ist der Bereich, in dem wir uns engagieren, und ich gehe davon aus, dass es dort Möglichkeiten für uns und unsere Erzeuger gibt."
Weitere Informationen:
Ruben Claes
New Green CVBA
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3840 Borgloon, Belgien
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