Ein cleverer Pflückroboter, der Chicorée-Köpfe von der Wurzel trennt. Zerbrechliche Paprikapflanzen, die an einem Seil nach oben wachsen. Oder Pheromonfallen zwischen Apfelbäumen, die schädliche Insekten in Schach halten. Wie fotogen die Handwerkskunst bei Obst und Gemüse ist, wollte BelOrta mit seiner Pop-up-Ausstellung "RIJP, de kunst van het telen" (dt.: Reif, die Kunst des Anbaus) zeigen. Am Sonntag, dem 17. September, wurde die Ausstellung im Maurus Moreelshuis in Mechelen offiziell eröffnet. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Die Bilder sehen fantastisch aus und es ist eine wunderbare Möglichkeit, eine Seite des Anbaus zu zeigen, die vielen Verbrauchern völlig unbekannt ist", sagt Glenn Sebregts von BelOrta.
In dieser Pop-up-Ausstellung stellt der Fotograf Jimmy Kets die berufliche Leidenschaft von zwölf lokalen Erzeugern von BelOrta vor. Der Schauspieler Stefaan Degand untermalte mit den begleitenden Hörgeschichten. "Die Verbraucher haben eine große Vorliebe für lokales Obst und Gemüse, aber im Laden schlägt sich diese Vorliebe nicht immer in einem effektiven Kaufverhalten nieder", so Glenn weiter. "Das liegt zum Teil daran, dass das Wissen, was lokal genau bedeutet (man denke an Handwerkskunst, Generationenwissen etc.), wenig bis gar nicht bekannt ist. Mit 'RIJP' wollten wir diese Handwerkskunst hervorheben."
Fly on the wall
Um dies zu erreichen, bewegte sich der Fotograf Jimmy Kets tagelang frei in den Betrieben von zwölf verschiedenen Erzeugern, um sie in Bildern festzuhalten. "Er war wie eine buchstäbliche 'Fly on the Wall'", sagt Glenn. Jimmy fügt hinzu: "Ich wurde gebeten, diese Ausstellung zu machen, um die Obst- und Gemüseerzeuger vorzustellen. Das hat mich sofort gereizt. Ich koche leidenschaftlich gern und verwende dafür auch die entsprechenden Produkte. Vor allem lokales Gemüse versuche ich häufig in meinen Gerichten zu verwenden. Da ist es schön, wenn man dazu beitragen kann, das Bewusstsein dafür zu schärfen."
Foto Jimmy Kets
"Das 'Bauernleben' klingt für viele oft romantisch und manchmal altmodisch. Aber natürlich ist heutzutage alles eine gut geölte Maschine mit kompletter Optimierung. Ich wollte diese Romantik, aber auch Innovation in dem Bild vereinen. Dabei war es mir wichtig, dass ich die Freiheit hatte, es auf meine Art zu machen, und die habe ich bekommen", fährt Jimmy fort.
"Dann verbringt man Tage damit, Erzeuger zu besuchen, und ich bin eigentlich ohne Plan an die Sache herangegangen. Man kann sich endlos auf Details fixieren, aber ich wollte mich umsehen und sehen, was für Geschichten mir begegneten. Eine Gruppe von Saisonarbeitern, die bei lauter Musik von zu Hause aus auf den Spargelfeldern arbeiten, oder ein Gurkenbauer, der einen großen Tiger auf seinem Hemd hat. Ich folgte meinem Bauchgefühl zu den Dingen, die mir auffielen. Dabei habe ich natürlich immer das Ziel im Auge behalten, die Geschichte des Handwerks zu erzählen. Ich denke, das ist uns definitiv gelungen."
Erfolgreiche Eröffnung
Glenn teilt diese Ansicht. "Auch diese Messe zeigt viele Facetten, von klassischem Wissen, das von Generation zu Generation weitergegeben wird, bis hin zu Hightech-getriebenen Innovationen. Die Besucherzahlen vom Sonntag zeigen, dass dies auch vom Publikum wahrgenommen wurde. Zu unserem kleinen Test-Event fanden über 500 Besucher den Weg nach Mechelen. Angesichts der bescheidenen Größe der Messe in Verbindung mit dem autofreien Sonntag in Belgien und dem Tag der Landwirtschaft ist das eine sehr gute Zahl für ein ganz neues Konzept."
Einer der Landwirte, die an der Ausstellung teilnahmen, war der Paprikaanbauer Didier Algoet. Auch er ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden. "Die Menschen kennen das Gemüse, das wir anbauen, aber sie wissen nicht, welche Geschichte dahinter steckt. Nur 20 Prozent der Menschen wissen, dass Paprika in Belgien angebaut wird, bei den Auberginen sind es sogar nur zehn Prozent."
Auftakt zu mehr
Eine Beobachtung, die auch Jimmy gemacht hat. "Viele Verbraucher wissen nicht, woher ihre Lebensmittel kommen. Ich selbst habe während meiner Zeit auf den Höfen der Erzeuger von BelOrta auch außerordentlich viel gelernt. Ich habe viel Bewunderung für die Erzeuger und die Arbeit gewonnen, die nötig ist, um ein Produkt in die Regale zu bringen. Es war schön, einen Einblick in dieses Leben zu bekommen, und noch schöner, es so schön darstellen zu können."
Foto Jimmy Kets
Die Pop-up-Ausstellung hat inzwischen das Maurus Moreelshuis in Mechelen verlassen, wird aber bald ihre Tournee durch Belgien starten, versichert Glenn. "Weitere Informationen dazu folgen, aber in der Zwischenzeit ist es möglich, 'RIJP' auch online zu bewundern. Außerdem soll 'RIJP' der Ausgangspunkt für weitere Initiativen dieser Art sein, die dem Handwerk von, für und durch unsere Erzeuger die Aufmerksamkeit schenken, die es verdient."
Hier können Sie sich die Ausstellung ansehen: www.vakmanschapvanhier.be
Weitere Informationen:
Glenn Sebregts
BelOrta
Mechelsesteenweg 120
2860 Sint-Katelijne-Waver, België
+32(0)12 670 260
[email protected]
www.belorta.be
Jimmy Kets
[email protected]
www.jimmykets.be