Die deutsche Erdbeerernte neigt sich nun allmählich dem Ende entgegen. Momentan, kurz vor dem Saisonausklang, sei der Absatz sehr begrenzt, was damit zusammenhänge, dass die Gewächshausware, etwa aus den Niederlanden, jetzt vermehrt auf den Markt kommt, heißt es auf Erzeugerseite.
NRW: Positive Bilanz trotz Flächenrückgang
Die Landwirte im Land Nordrhein-Westfalen seien mit der Erdbeerernte zufrieden, sagt Saskia Wietmann von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen gegenüber NW. Die Mengen seien zwar geringer als in den Vorjahren, passten aber zur Nachfrage. Im Freiland wurde rund ein Prozent weniger angebaut, unter hohen begehbaren Schutzabdeckungen wie Gewächshäusern rund 25 Prozent weniger.
"Eigentlich war es eine normale Ernte", bestätigt auch Charlotte Otte vom gleichnamigen Obsthof in Hiddenhausen. Das Familienunternehmen setzt auf den geschützten Anbau. Sie rechne damit, dass sich der Anbau verändern muss, um vor Extremen zu schützen. "Unsere Himbeerernte war in Ordnung, aber auch nur, weil wir den geschützten Anbau haben", sagt Otte. "Da kommt man nicht mehr drumherum."
Niedersachsen: Ernteminus um 17 bis 20 Prozent
"Wir hatten im Frühjahr sehr wenig Sonne, weshalb sich die Tunnelanlagen später erwärmt haben und die Pflanzen vom Wachstum her etwa zwei Wochen hinterher waren. Bei den remontierenden Sorten, die wir anbauen und die in etwa drei Wellen wachsen, hatten wir dabei den Nachteil, dass uns der letzte Peak der Welle fehlte. Ich schätze mal, dass wir im Vergleich zum Vorjahr insgesamt 17 bis 20 Prozent weniger Output haben", beziffert ein niedersächsicher Landwirt auf Anfrage.
Die Kostensituation müsse dem Landwirt zufolge differenziert betrachtet werden. "Einige Kostenstellen sind weiter angestiegen, einige wie etwa Dünger und Substrat sind aber auch wieder gefallen. Dauerthema ist auch bei uns der Mindestlohn. Auch hier hilft es zu differenzieren: Denn nicht nur der Stundenlohn ist gestiegen, sondern auch der Output der Erntehelfer ist geringer. Allein, schon wenn ich die diesjährige Pflückleistung und Kulturpflege, mit der des Vorjahres vergleiche, sehe ich klare Differenzen. Diesen Faktor darf man eben nicht vergessen."
Weitere Informationen:
www.obsthof-otte.de
www.landwirtschaftskammer.de