Mit den bevorstehenden Halloween-Feiern nähert sich die diesjährige Kürbissaison und damit auch die Ernte ihrem Höhepunkt. Die Ernte fällt je nach Anbaugebiet in diesem Jahr unterschiedlich aus. FreshPlaza.de bündelte die neuesten Kommentare zur laufenden Saison.
Schleswig-Holstein:
Die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein spricht dieses Jahr von einer durchschnittlichen Kürbisernte mit guten Qualitäten in Schleswig-Holstein. Während der Trockenheit im Frühsommer haben es die jungen Pflanzen schwer gehabt, aber mit der anschließenden feuchten Witterung im Sommer konnten sie einiges an Wachstum und Fruchtbildung kompensieren.
Laut Statistikamt Nord wurden 2022 auf rund 79 ha Kürbisse angebaut, somit ist die Anbaufläche in Schleswig-Holstein im Vergleich zu 2021 leicht gesunken (2021: 89 ha). Die Fläche, auf der der Kürbis angebaut wird, schwankt in jedem Anbaujahr etwas und liegt im 10-jährigen Durchschnitt bei 75,6 ha. 2022 wurden rund 1.600 t Kürbis in Schleswig-Holstein geerntet bei einem durchschnittlichen Ertrag von 208,4 dt/ha. Von Jahr zu Jahr können die Erträge witterungsbedingt stark schwanken. Endgültige Zahlen für 2023 werden erst im Januar 2024 vom Statistikamt Nord vorliegen.
Der Kürbis ist mit einer Anbaufläche von unter 100 ha nach wie vor eine Nischenkultur in Schleswig-Holstein. Die Vermarktung erfolgt meistens direkt ab Hofladen, auf Wochenmärkten oder Stellstände am Straßenrand und als Absatz direkt an Restaurants.
Bayern:
Berühmt als Kürbisparadies ist der Bauernhof in Asenkofen (Gemeinde Langenbach). Bis zu 125 Kürbissorten werden hier angebaut. „Doch auch wir haben deutlich weniger Kürbisse als in den vergangene Jahren“, berichtet Riccarda Sellmeir-Schwalb, die den Bauernhof mit ihrem Mann Peter leitet. Dieses Jahr sei die Ernte außergewöhnlich schlecht gewesen. "Teilweise sind unsere Kürbisse schlecht aufgegangen, also hatten wir dieses Jahr viele kleine Exemplare dabei."
Zwar haben Riccarda Sellmeir-Schwalb und ihre Familie noch mal nachgesät und durch den milden Herbst zumindest einige ausgereifte Kürbisse zusätzlich ernten können. Mit den Mengen des Vorjahrs kann die diesjährige Ernte dennoch bei Weitem nicht mithalten. „Eine Kürbisknappheit in dieser Größenordnung habe ich bisher noch nicht erlebt."
Baden-Württemberg:
Die Kürbisernte fällt in diesem Herbst etwas geringer aus als im vergangenen Jahr. Grund dafür sind die Wetterverhältnisse, die erst zu nass und dann zu trocken waren, sagt Landwirtin Ilona Stapf aus Bretzfeld (Hohenlohekreis) dem SWR. Das Wetter habe einfach nicht zu den Bedürfnissen der Kürbisse gepasst. Im Sommer war es zu heiß. Deshalb sind viele Kürbisse auf dem Feld "verbrannt", und im Frühjahr war das Wetter einfach zu feucht. Nicht einen einzigen großen Halloween-Kürbis habe die Landwirtin geerntet. Dafür konnte sich die Sorte Muscat de Provence gut durchsetzen. Von dieser Kürbissorte gebe es reichlich.
Niedersachsen:
Der Hof Reeßing im Kreis Diepholz hat sich in diesem Jahr zum ersten Mal erfolgreich Kürbisse angebaut. Die Ernte sei insgesamt gut verlaufen. „Anfänglich war es kalt und trocken, später war es feucht. Dadurch erhöht sich zwar die Gefahr des Pilzbefalls an der Frucht. Aber bei uns hat alles gut funktioniert“, sagt Lukas Reeßing.