Die Papaya gehört seit den Anfängen des niederländischen Unternehmens Torres Fresh zum Sortiment. Obwohl diese exotische Frucht noch nicht als Handelsware betrachtet werden kann, sieht Fabricio Torres eine steigende Nachfrage. "Schon jetzt zum Ende des Monats September liegen wir zehn Prozent über der verkauften Menge des letzten Jahres. Bis zum Ende des Jahres dürften es 25 Prozent sein", beginnt er.
Obwohl Torres Fresh Papaya aus Mexiko und Kolumbien importiert, bleibt Brasilien das wichtigste Herkunftsland dieser Frucht. "In Brasilien werden 27.000 Hektar Papaya in verschiedenen Gebieten im Nordosten und Südosten angebaut. Davon exportieren sie nur 3,5 Prozent, denn in Brasilien isst man Papaya wie in den Niederlanden Äpfel." Im Vergleich zu anderen Produzenten in Übersee ist Brasilien vor allem wegen der günstigeren Luftfrachtkosten wettbewerbsfähig. "Es gibt viele Inlandsflüge nach Europa mit kaum Alternativen für Fracht im Leerraum der Flugzeuge, sodass Brasilien eine der wettbewerbsfähigsten Luftfrachtoptionen in Südamerika ist", sagt Torres.
Mehr Konkurrenz kommt aus Südeuropa, wo auf den Kanarischen Inseln mehr als 350 Hektar und in Südspanien mehr als 100 Hektar mit Papaya bepflanzt sind. "Diese Gebiete werden ihren europäischen Marktanteil in den kommenden Jahren ausbauen. Dieser Anbau ist noch recht neu, aber sie werden ihre Sorten und Anbautechniken weiter verbessern. Diese neuen Anbaugebiete bieten auch für uns Möglichkeiten. Zum Beispiel haben wir in diesem Jahr unser Limonensortiment mit spanischen Limonen zufriedenstellend erweitert, und es gibt Investitionsmöglichkeiten für den Papaya-Anbau."
Das Einfliegen von Exoten hat gesellschaftlich Wellen geschlagen, doch der Importeur hält an dieser Transportart fest. "Wir haben viele Tests mit dem Seetransport gemacht, aber das geht letztlich auf Kosten der Produktqualität und -konsistenz. Die Anti-Luftfracht-Stimmung wird durch starkes Marketing unterstützt, aber viele Papayas werden mit Passagierflügen eingeflogen. Darüber hinaus werden sie mit Frachtflugzeugen transportiert", erklärt Torres.
"Diese Flugzeuge werden angemietet, um jedes Produkt zu transportieren, das die Rückflugkosten deckt. Und diese Flüge finden trotzdem statt. Ich beteilige mich daher gerne an der Diskussion über die Nachhaltigkeit der Luftfrachtimporte. Stellen Sie sich vor, dass in jedem Flugzeug 20 bis 30 Tonnen Platz zur Verfügung stehen. Wenn wir diesen Platz mit Früchten füllen, teilen wir uns die Kosten für diesen Flug, was zu wettbewerbsfähigeren Preisen für Passagiertickets führt und die Effizienz des internationalen Geschäfts und der Logistik erhöht."
"Die gesundheitlichen Vorteile von Papayas fördern den Konsum. Aufgrund ihres hohen Kalzium-, Phosphor-, Eisen- und Vitamingehalts steigt die Nachfrage nach Papayas stetig an. Immer mehr Europäer lernen die Papaya kennen. Der durchschnittliche Verbrauch pro Haushalt ist zwar immer noch niedrig, aber wir verzeichnen ein kontinuierliches Wachstum. Wir verkaufen die Papaya unter unserer Marke Belleza, die ein kombiniertes Paket aus einer Tahiti-Limette und einer Goldenen Papaya enthält, die beide aus fairem Handel stammen", fährt Torres fort.
Etwa 50 Prozent der Papayas von Torres Fresh finden ihren Weg in den Einzelhandel, der Rest geht an das Gastgewerbe und den Großhandel. "Die größte Nachfrage kommt aus den südeuropäischen Ländern. Spanien steht an der Spitze, aber auch in Italien, Frankreich und Deutschland wächst unser Papayamarkt gut. Und auch in den skandinavischen Ländern, auf dem Balkan und in Osteuropa verkaufen wir zunehmend Papayas, wenn auch nicht immer palettenweise. Exotische Sorten wie Avocados und Mangos haben sich auf dem europäischen Markt schneller etabliert. Papayas sind noch weit davon entfernt, ein Massenprodukt zu sein, aber der Absatz steigt kontinuierlich. Das stimmt uns zuversichtlich für den Papayamarkt."
"Trotz El Niňo sieht die Ernte in Brasilien in diesem Jahr gut aus. Obwohl die Temperaturen höher waren, dürften Qualität und Erträge in den größten Anbaugebieten gut sein", sagt Torres. "Diese befinden sich im Südosten des Landes. Unsere Stärke ist, dass wir in allen wichtigen Produktionsregionen vertreten sind. Diese mögen zwar 1.500 Kilometer voneinander entfernt liegen, aber so können wir die Risiken streuen und immer das beste verfügbare Produkt anbieten. Der brasilianische Sektor und die brasilianische Regierung investieren stark in neue Technologien und Sorten."
"Der Papaya-Absatz erreicht seinen Höhepunkt normalerweise von Dezember bis März, wenn wenig europäische Früchte auf dem Markt sind. Der aktuelle Markt ist recht stabil, aber das kann sich von Woche zu Woche ändern. So gab es beispielsweise Anfang September einen plötzlichen Mangel an Golden Papaya. Die kalten Nächte führten dazu, dass die Früchte nicht reif genug für die Ernte waren. Die Preise schossen daher in die Höhe", schließt Torres.
Weitere Informationen:
Fabrício Torres
Torres Tropical Fresh
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www.torrestropical.com