Der 6. internationale Kongress über die Nachfrage nach Bio-Produkten, Nachhaltigkeit und Innovation wurde von Eurofresh Distribution und IFEMA während der Fruit Attraction am 3. Oktober 2023 organisiert. An der Veranstaltung nahmen globale Experten und Branchenführer teil, darunter Michael Curran, FiBL, Miriam van der Waal, Beraterin bei A-Insights, Sophie Pagnon, Marketingleiterin bei Ecoveritas und Steffen Reese, Geschäftsführer von Naturland. Sie tauschten ihre Ansichten über den sich erholenden Markt, Strategien zur Ankurbelung der Nachfrage und die umfassendere, ganzheitliche Rolle des Bio-Sektors aus.
Michael Curran vom FiBL bestätigte, dass die Nachfrage nach Bio-Produkten in vielen Ländern seit der zweiten Jahreshälfte 2023 wieder ansteigt, da sich die Inflation stabilisiert. Im Einzelhandel hat sich der Umsatz mit Bio-Produkten in den vergangenen 20 Jahren versiebenfacht und wird bis 2021 auf 125 Milliarden Euro ansteigen. China ist inzwischen der drittgrößte Verbraucher mit einem Anteil von neun Prozent am Weltmarkt, hinter Europa (EU27 + Schweiz) mit 40 Prozent und den USA mit 39 Prozent.
Miriam van der Waal von A-Insights sagt, dass die Obst- und Gemüseverkäufe im Zeitraum von 2012 bis 2021 rasch um sieben bis 13 Prozent pro Jahr gestiegen sind. Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie und die darauffolgende Inflation haben jedoch dazu geführt, dass die durchschnittlichen EBIT-Margen der Bio-Unternehmen von 2,7 Prozent im Jahr 2020 gegenüber 1,4 Prozent im konventionellen Segment auf 1,7 Prozent im Jahr 2021 und 0,1 Prozent im Jahr 2022 gesunken sind, während sich das Niveau im konventionellen Sektor bei 1,9 Prozent stabilisiert hat.
Sophie Pagnon von Veritas erläuterte den ganzheitlichen Ansatz des Unternehmens, der auf dem Konzept "Tu Mejor Version" basiert, das intern und extern angewendet wird, um die Kategorie voranzutreiben. Dieser Ansatz war der Schlüssel zum Erfolg der einzigen Bio-Supermarktkette in Spanien.
Steffen Reese, Geschäftsführer von Naturland, sagte: "Entweder man isst Bio oder man isst gar nicht." Schätzungen zufolge hat der Klimawandel bis 2022 Schäden in Höhe von 251 Milliarden Euro verursacht. Der Bio-Umsatz in Deutschland ging leicht um -0,35 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro zurück, nachdem er sich in den sieben Jahren zuvor verdoppelt hatte. Auf Supermärkte entfallen 66,7 Prozent des Bio-Umsatzes, auf Fachgeschäfte 20,5 Prozent und auf den elektronischen Handel 12,8 Prozent.
Cecilio Peregrin, Vorsitzender des Salatausschusses von Proexport in Murcia, erklärte, dass der Düngemitteleinsatz in den Jahren 2019-22 um 20 Prozent gesenkt werden konnte, während die CO2-Emissionen in nur drei Jahren durch den Einsatz von 100 Prozent Ökostrom aus erneuerbaren Quellen um 63 Prozent reduziert wurden.
Felipe Fuentelsaz, Gartenbaukoordinator beim WWF Spanien, stellte das kostenlose Online-Tool "WWF Water Risk Filter" vor, das Unternehmen und Investoren bei der Festlegung von Prioritäten im Wassermanagement unterstützt.
Nolan Quiros, leitender technischer Experte für GLOBALG.A.P. GRASP, hob die jüngsten Fortschritte beim GLOBALG.AP.-Standard Integrated Farm Assurance (IFA) Version 6 für Obst und Gemüse sowie bei den freiwilligen Ergänzungen SPRING und GRASP hervor. "Diese Ergänzungen tragen nicht nur dazu bei, nachhaltige Gartenbaupraktiken und einen verantwortungsvollen Umgang mit Wasser und Arbeit zu gewährleisten, sondern auch die Kommunikation und Information in der Lieferkette zu verbessern."
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M. Belén Barbini
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