Der Apfel zählt mit all seinen unterschiedlichen Sorten zum heimischen Lieblingsobst. Am meisten Äpfel werden in der Steiermark angebaut. Über 15 Kilogramm werden jährlich pro Person verspeist. Für dieses Jahr wird eine unterdurchschnittliche Apfelernte erwartet.
„Der Apfel ist die Obstsorte Nummer eins in Österreich. Anlässlich des Tags des Apfels, der am 10. November gefeiert wird, wird die Wichtigkeit dieses beliebten Obstes einmal mehr hervorgehoben“, erklärt Christina Mutenthaler-Sipek, Geschäftsführerin der AMA-Marketing. 15,6 Kilogramm Äpfel essen Menschen in Österreicher pro Jahr laut Statistik Austria. Das ist im Vergleich zu anderem Obst wie Erdbeeren mit 3,5 Kilogramm, Birnen mit 2,9 Kilogramm oder Zwetschken mit 2,6 Kilogramm beträchtlich. Ein Kilo Äpfel kostet im Schnitt aktuell 1,64 Euro. Bio-Äpfel kosten 2,62 Euro pro Kilogramm. Gekauft werden Äpfel laut RollAMA* überwiegend im Lebensmitteleinzelhandel.
Steiermark produziert am meisten Äpfel
Mit Äpfeln können wir uns in Österreich bei einem Selbstversorgungsgrad von 90 Prozent fast komplett selbst erhalten. Die Steiermark bildet laut Grünem Bericht das größte Anbaugebiet des Landes. Hier findet der Apfel perfekte Bedingungen vor. Es werden auf 4.785 Hektar Fläche 148.320 Tonnen Äpfel produziert. Das entspricht Dreiviertel des gesamten Apfelanbaus, denn in ganz Österreich werden auf 6.300 Hektar Fläche 190.588 Tonnen Äpfel angepflanzt. Auch Niederösterreich, Oberösterreich und das Burgenland sind wichtige Anbaugebiete, da sie unterschiedliche klimatische Bedingungen und Bodentypen bieten, die sich auf die Ernte und den Geschmack der Äpfel auswirken. Dank unterschiedlicher Erntezeitpunkte und moderner Lagertechniken sind diese auch ganzjährig verfügbar.
Von Kronprinz Rudolf bis Gala
Der Tag des Apfels ist auch eine Gelegenheit, um die Vielfalt der Apfelsorten zu entdecken. In Österreich sind etwa 2.000 Apfelsorten vertreten. Dabei liegen Gala und Golden Delicious mengenmäßig klar an der Spitze, der Rest verteilt sich auf die Sorten Braeburn, Idared, Elstar, Fuji, Jonagold, Topaz, Pinova und die traditionelle österreichische Sorte Kronprinz Rudolf. Ihr Geschmacksspektrum erstreckt sich von süß bis hin zu säuerlich. Die Schalen können rot, grün oder gelb sein. Zu Hause sollte man Äpfel am besten kühl und getrennt von anderem Obst lagern, da sonst die Reife von anderen Produkten beeinflusst werden kann.
Heuer 25 Prozent weniger Ernte
Ab Ende August läuft die Apfelernte in Österreich auf Hochtouren. Der Apfel reift am besten, wenn die Nächte kühl und die Tage sonnig sind. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht bringen die Farbe auf den Apfel. Wenn man in einen rot-grünen Apfel hineinbeißt, merkt man deutlich, dass die rote Seite mehr Zucker enthält als die grüne. Möglichst gleichmäßige Bedingungen, insbesondere während der Wachstumsperiode ab Mai, sind die Grundvoraussetzung für gute Erträge und gute Qualität. Mit einem geschätzten Minus von 25 Prozent fällt die österreichische Apfelernte jedoch heuer unterdurchschnittlich aus. Dafür verantwortlich ist eine schwache Bestäuberleistung. Der Negativtrend bei den Produktionsflächen für Tafeläpfeln setzt sich vermutlich auch 2024 fort.
Sowohl demographischer Wandel als auch ökonomische Unsicherheiten bewegen viele Landwirtinnen und Landwirte zum Kulturwechsel bzw. zur Auflösung ihrer Anbauflächen. Die Vermarkterinnen und Vermarkter taten sich im abgelaufenen Wirtschaftsjahr oft schwer, den gestiegenen Produktionskosten mit angemessene Vermarktungspreisen entgegenzutreten, obwohl das Geschäft durchaus lief.
AMA-Gütesiegel garantiert österreichische Herkunft
„Wenn Äpfel das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel tragen, bedeutet das, dass sie in Österreich angebaut, sortiert und für den Frischverzehr verpackt wurden. Das AMA-Gütesiegel erhalten nur Äpfel der Handelsklassen Extra und 1“, erläutert Mutenthaler-Sipek. Äpfel mit dem AMA-Gütesiegel werden nach den Grundsätzen der „Integrierten Produktion“ angebaut. Das bedeutet, Landwirtinnen und Landwirte müssen dafür Sortenwahl, Fruchtfolge, Düngung, Pflanzenschutz und Anbautechniken an die natürlichen Gegebenheiten anpassen. Zusätzlich wird im Rahmen eines Rückstandsmonitorings die korrekte Verwendung der Pflanzenschutzmittel überwacht. Strenge Kontrollen – vom Anbau über die Lagerung bis zum Verkauf – sichern die umfangreichen Kriterien und die Qualität.
Tirol: Guter Ertrag trotz verspätetem Ernteauftakt
Trotz des sehr milden Winters verzögerte sich der Saisonstart auf den Tiroler Apfelbetrieben um rund eine Woche. Mehrere Frostnächte während der Obstblüte konnten dank Frostschutzberegnung überstanden werden. Lange Nässeperioden und ein wechselhafter Sommer mit Hitzephasen verzögerte die Ernte, welche später als im Durchschnitt der Jahre startete. In Tirol bilanzieren die Obstbauern mit insgesamt 2600 Tonnen Äpfeln.
Quelle: www.amainfo.at