2023 war für die Südwestdeutsche Saatzucht ein äußerst spannendes Jahr. Man verkündete nicht nur die Übernahme des Spargelzuchtprogramms von Nunhems (BASF), sondern hat mit der neuen Sorte Rakete, neben Ramires und Raffaelo, eine weitere Sorte die sich auf breiter Front etablieren kann. Am Vorabend der Branchenveranstaltung expoSE in Karlsruhe blickt Felix Grebhardt, Verkaufsleiter des Züchterhauses, zurück und voraus.
Erste Testpflanzungen der neuen Sorte Rakete in der Praxis fanden bereits im Jahr 2018 statt, offiziell gelauncht wurde die neue Spargelzüchtung auf der expoSE 2021. Die bisherigen Rückmeldungen seien allesamt positiv gewesen, so Grebhardt. Die Frühzeitigkeit und auffallend weißen uniformen Stangen gepaart mit dem hohen Ertragspotenzial zeichnen die Rakete aus. "Die Kombination aus gegebener Frühzeitigkeit und Krautgesundheit ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal."
Felix Grebhardt auf der Interaspa 2023
Über Mundpropaganda wurde Rakete rege weiterempfohlen, was die Nachfrage schnell weiter nach oben getrieben habe. Dementsprechend waren die Pflanzen teilweise bereits vor der Aussaat beim Vermehrer verkauft. Man arbeitet intensiv daran der Nachfrage nach Saatgut entsprechen zu können, momentan muss man sich aber bereits beeilen um Pflanzen für 2025 zu bekommen. Allgemein hatten die Pflanzenvermehrer die Aussaatmengen der meisten Sorten aufgrund begrenzter Vorbestellungen deutlich reduziert, während das Spargelanbau- und Vermarktungsjahr für viele Erzeuger recht erfreulich gewesen sei. Dies führte dazu, dass die Spargeljungpflanzen bereits im Sommer weitgehend ausverkauft waren und einige angedachte Neupflanzungen nun um ein Jahr aufgeschoben werden müssen. Grebhardt: "Auch zukünftig kann ich den Anbauern nur dazu raten, die benötigten Pflanzen schon ein Jahr im Voraus zu bestellen, um die Menge er gewünschten Sorte entsprechend sicherzustellen."
Kopffestigkeit und Widerstandsfähigkeit
Nicht nur absatzseitig, sondern auch auf Produktionsebene gibt es weiterhin zahlreiche Herausforderungen, mit denen die Spargelproduzenten in Deutschland und dem europäischen Ausland zu kämpfen haben. Diese Faktoren müssen zum wesentlichen Teil auch in der Züchtung berücksichtigt werden. "Die Mindestlöhne, die knappe Verfügbarkeit an guten Böden und der Wegfall von Pflanzenschutzmitteln erschweren die Spargelproduktion. Dies führt unter anderem dazu, dass der Zwei-Tages-Ernte-Rhythmus mittlerweile auf vielen Betrieben nicht mehr wegzudenken ist. Eine gute Kopffestigkeit und Widerstandsfähigkeit sind die zwei wichtigsten Ansprüche, die die meisten Produzenten an eine moderne Spargelsorte haben."
Beschleunigung der Spargelzucht
Zum 31. Januar 2023 erwarb die Südwestzucht das Spargelzuchtprogramm von Nunhems (BASF), weshalb das Sortenportfolio um weitere Spargelsorten erweitert werden konnte. "Durch den Kauf wird zusätzlich die genetische Vielfalt signifikant verbreitert, was langfristig zu noch besser angepassten Sorten für die sich ändernden Klimabedingungen führt. Die Zusammenführung der bisher erfolgten Markerentwicklungen hilft, das Züchtungsmaterial noch besser zu charakterisieren und die Entwicklung neuer Sorten zu beschleunigen", heißt es abschließend.
Besuchen Sie das Unternehmen auf der expoSE 2023: Halle 2 / K28
Weitere Informationen:
Felix Grebhardt
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